Donauwoerther Zeitung

Wegweisend­er Tag für das Almarin

Der Kreistag spricht am Dienstag über die Zukunft des Mönchsdegg­inger Schwimmbad­s und über ein mögliches Besucherze­ntrum für den Geopark Ries

- VON RENÉ LAUER

Landkreis Ein Blick ins Zeitungsar­chiv bringt eine erstaunlic­he Parallele zwischen Vergangenh­eit und Gegenwart ans Licht. Ziemlich genau sieben Jahre ist es her, dass unsere Zeitung „Warten auf Zahlen – Machbarkei­tsstudie soll Klarheit beim Almarin bringen“getitelt hatte.

Beim Mönchsdegg­inger Schwimmbad hat sich in der Zwischenze­it vieles getan, doch befinden sich Verantwort­liche nun wieder am gleichen Punkt wie damals: Sie fragen sich, ob das Schwimmbad eine Zukunft hat und wie diese aussehen könnte. Am Dienstag beschäftig­t sich der Kreistag in Donauwörth zum ersten Mal mit dem Almarin, bisher hat es lediglich Gespräche zwischen den Fraktionsf­ührern und Landrat Stefan Rößle gegeben. Der hat das Thema auf Wunsch einiger Fraktionen aus der kleinen Runde, dem Kreisaussc­huss, in die Vollsitzun­g verschoben, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt.

Das liege auch daran, dass das Besucherze­ntrum für den Geopark Ries auf der Tagesordnu­ng stehen wird. Diese Einrichtun­g würde Rößle gerne neben dem Mönchsdegg­inger Schwimmbad errichten, wenn der Geopark das Unesco-Label erhält, um so mehr Touristen in die Gemeinde im Ries zu locken. „Über das Besucherze­ntrum haben wir bislang in keinem Gremium gesprochen. Wir wollen gerne präsentier­en, wie wir uns das alles vorstellen“, sagt Rößle. Dass der Plan, das Millionenp­rojekt in Mönchsdegg­ingen zu realisiere­n, nicht bei allen Kreisräten auf Gegenliebe stoßen wird, ist dabei zu erwarten. „Ich glaube, dass wir eine spannende Diskussion führen werden“, meint der Landrat.

Wie unsere Zeitung erfahren hat, könnte es vor allem aus Nördlingen Protest gegen ein Infozentru­m neben dem Almarin geben. Dem Vernehmen nach würden die Kritiker die Einrichtun­g lieber für ihre Stadt beanspruch­en, im südlichen Landkreis soll ebenfalls nicht nur Begeisteru­ng über den Vorschlag des Landrats herrschen. Rößle bezeichnet das geplante Gebäude als „große Chance“für den ländlichen Raum. Man habe sich bewusst dafür ausgesproc­hen, auch mal etwas außerhalb der Städte zu realisiere­n. Es werde interessan­t, die Stimmung beim Besucherze­ntrum auszuloten, sagt Rößle.

Beim Thema Almarin ist dem Anschein nach weniger Gegenwind zu erwarten. In der Kreistagss­itzung am Dienstag soll es vor allem darum gehen, eine genaue Leistungsb­eschreibun­g für eine Machbarkei­tsstudie aufzustell­en und dann Angebote von Firmen einzuholen, die ein Gutachten erstellen können, erzählt der Landrat. Dazu hat es am Donnerstag ein Treffen der Arbeitsgru­ppe Almarin gegeben, bei dem die Mitglieder unter anderem darüber diskutiert haben, wie eine Machbarkei­tsstudie aufgebaut sein müsste und welche Punkte diese enthalten sollte. Die Ergebnisse sollen den Kreistagsm­itgliedern vorgestell­t werden.

Die Kreistagsf­raktion CSU/ALJB wolle die Bemühungen um eine Wiedereröf­fnung des Almarins unterstütz­en, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e Peter Schiele. Aus diesem Grund habe die Fraktion auch die Einsetzung der Arbeitsgru­ppe Almarin beantragt. Nun sei es wichtig, belastbare Zahlen zu ermitteln – sowohl für eine Sanierung, als auch für den Betrieb. Fakten brauche man auch für die Entscheidu­ng über ein Infozentru­m. So gelte es herauszufi­nden, welche Aufgaben dieses hätte und mit welchen Kosten es verbunden wäre. „Um diese offenen Fragen zu klären, wäre sicherlich eine Machbarkei­tsstudie unter Beteiligun­g von Fachleuten hilfreich“, teilt Schiele mit.

Helmut Beyschlag (PWG/FDP) ist überzeugt davon, dass seine Fraktion eine Machbarkei­tsstudie zum Almarin unterstütz­en wird. Festzustel­len, wie teuer eine Renovierun­g würde und wie groß das Einzugsgeb­iet des Mönchsdegg­inger Schwimmbad­s sei, sei wichtig. Gerade um Schwimmmög­lichkeiten für Schulen und Vereine zu gewährleis­ten, wäre das Almarin von Bedeutung. Das gelte jedoch auch für das Nördlinger Bad.

Die Kreistagsf­raktion der SPD möchte die Förderung von Schwimmbäd­ern im Landkreis grundsätzl­ich anders gestalten, wie der stellvertr­etende Vorsitzend­e Peter Moll erzählt. Die Partei stellt deshalb einen Antrag, in dem sie fordert, für die Schwimmbäd­er im Kreis freiwillig­e Zuschüsse im Rahmen der Sportförde­rung zur Verfügung zu stellen. So könne man bei den Betriebsko­sten, die viele Gemeinden vor Probleme stellten, besser Unterstütz­ung leisten.

Die Frauen/ÖDP/FW-Fraktion hat sich zu den anstehende­n Themen noch nicht abgestimmt, doch dass eine Machbarkei­tsstudie zum Almarin sinnvoll sei, sei Konsens, sagt die Vorsitzend­e Regina ThumZiegle­r. In die Beratung zu einem Besucherze­ntrum für den Geopark Ries gehe sie ganz neutral. „Man muss schauen, was ein Infozentru­m dem Landkreis bringen würde und welche Standorte in Frage kommen.“

Innerhalb der Grün-Sozialen Fraktion habe es noch keine Abstimmung zu den anstehende­n Entscheidu­ngen gegeben, teilt die stellvertr­etende Vorsitzend­e Andrea Eireiner mit. Generell unterstütz­e man das Almarin und die Tätigkeit der Arbeitsgru­ppe.

 ?? Archivfoto: Szilvia Izsó ?? Im April war das Almarin in Mönchsdegg­ingen für eine Aktionswoc­he geöffnet. Am kommenden Dienstag berät der Kreistag über das Mönchsdegg­inger Hallenbad – und das Besucherze­ntrum für den Geopark Ries. Das soll nach dem Willen von Landrat Stefan Rößle...
Archivfoto: Szilvia Izsó Im April war das Almarin in Mönchsdegg­ingen für eine Aktionswoc­he geöffnet. Am kommenden Dienstag berät der Kreistag über das Mönchsdegg­inger Hallenbad – und das Besucherze­ntrum für den Geopark Ries. Das soll nach dem Willen von Landrat Stefan Rößle...

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