Was läuft da in der Institution Kirche?
Zum Artikel „Erschütterung in der Stadt pfarrkirche“vom 22. Juni:
Auch ich war beim Informationsabend des Bistums Augsburg in der Stadtpfarrkirche. Ich hatte die „Einladung“dazu im Sonntagsgottesdienst erhalten. Allein diese Vorgehensweise hatte mich doch sehr irritiert. Warum erfolgte die Einladung nicht schon einige Zeit vorher? Wollte man etwa gar nicht so viele Zuhörer beziehungsweise Kritiker empfangen?
Komisch kam mir außerdem vor, dass es doch eigentlich eine „Pastorale Raum- und Personalplanung 2025“für die Diözese Augsburg gibt, die Bischof Zdarsa 2012 in Kraft gesetzt hatte. In seinem Vorwort schreibt der Bischof, dass er sich freue, dass damit die intensiven strukturellen Planungen im Bistum zum Abschluss gebracht werden konnten. Auch spricht er davon, dass diese den „gesicherten äußeren Rahmen für alle weiteren Planungen in der Diözese darstellen“. In dieser Raum- und Personalplanung ist aber mit keinem Wort eine große Pfarreien-Gemeinschaft Donauwörth erwähnt.
Die Veranstaltung, die uns nun geboten wurde, brachte dann das Fass zum Überlaufen. Seit zwei Jahren liefen nun schon die Planungen für diese große Pfarreien-Gemeinschaft, erklärte Referent Wienhart. Es wurden uns die Vorteile einer Gemeinschaft von über 10000 Katholiken vermittelt. Einer davon sei, dass sich Ehrenamtliche in Zukunft verstärkt in das Gemeindeleben einbringen dürfen beziehungsweise sollen.
In welcher Zeit lebt der Generalvikar eigentlich? Hat er noch nicht mitbekommen, dass das Ehrenamt immer stärker zurückgeht? In der Pfarrei „Christi Himmelfahrt“herrschte bisher eine angenehme Atmosphäre, in der man sich gerne einbrachte. Viele halfen mit, Stadtpfarrer Wyrwic zeigte sich stets offen und ging auf die Menschen zu.
Davon könnten sich unsere „Oberen“eine Scheibe abschneiden. Sie glauben nämlich anscheinend immer noch, dass die Menschen auf die Kirche zugehen müssen und nicht umgekehrt. Ich kann mir leider nicht vorstellen, dass in der Anonymität der geplanten Großpfarrei weiterhin ein solches Miteinander möglich ist, eher das Gegenteil wird der Fall sein. Kerstin Schleier, Donauwörth Park stadt