60 Jährige schlägt und beleidigt Beamte
Eine Donauwörtherin wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt
Donauwörth/Nördlingen Sie hat Polizeibeamte beleidigt und geschlagen, hat behauptet, sie wäre von Beamten misshandelt worden – was natürlich nicht stimmte –, und tat höchst unappetitliche Dinge. Dafür soll eine Donauwörtherin nun ins Gefängnis. Das Amtsgericht in Nördlingen verurteilte sie zu einer Haftstrafe.
Der hiesigen Polizei ist die 60-Jährige bestens bekannt – im negativen Sinne. Die Frau, die offenbar ein Alkoholproblem hat, beschäftigte die Gesetzeshüter in der Vergangenheit immer wieder. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung, üble Nachrede – wegen dieser Tatbestände stand die Donauwörtherin bereits im November 2016 vor Ge- richt. Dieses verurteilte sie damals zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten zur Bewährung. Bewährungszeit: drei Jahre.
Trotzdem suchte die 60-Jährige Anfang Oktober 2017 regelrecht die Konfrontation mit den Gesetzeshütern. Sie wählte eines Nachmittags die Notrufnummer und rief ins Telefon: „Ich möchte mich umbringen. Auf Wiedersehen, Sie Arschloch.“Daraufhin fuhr eine Streife zur Wohnung. Die Beamten nahmen die Frau mit. Die wehrte sich aber. Als sie ins Dienstfahrzeug verfrachtet wurde, schlug sie einem Polizisten auf die Hand. In der örtlichen In- spektion betitelte sie zwei Beamte sogleich als „Arschlöcher“. Die Dame wurde in eine Arrestzelle gesteckt. Eine Beamtin wollte sie nochmals nach gefährlichen Gegenständen durchsuchen – und konnte einem Schlag gerade noch ausweichen. Die 60-Jährige wurde deshalb auf dem Boden fixiert, was sie nicht daran hinderte, weitere Beleidigungen von sich zu geben. Auf den Versuch eines Alkomattests reagierte sie mit Schlägen und verletzte dabei eine Polizistin leicht. Damit nicht genug: Die offenbar Betrunkene verwüstete auch die Zelle und verteilte in dieser ihre Exkremente.
Am folgenden Tag – wieder auf freiem Fuß – rief die 60-Jährige beim Polizeipräsidium in Augsburg an und behauptete, sie wäre von den Beamten in Donauwörth massiv gewürgt worden, sodass sie jetzt ins Krankenhaus müsste.
Vor Gericht gab die Frau nur die erste Beleidigung beim Notruf zu. An den Rest könne sie sich nicht erinnern, weil sie derart betrunken gewesen sei. Im Übrigen habe sie die Polizisten nicht falsch verdächtigt. Richterin Andrea Eisenbart sah die Anklage in allen Punkten als bestätigt. Das Urteil: ein Jahr und drei Monate Gefängnis wegen Körperverletzung, Beleidigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und falscher Verdächtigung. Die Staatsanwaltschaft hatte eineinhalb Jahre gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.