Donauwoerther Zeitung

„Die Stimmung in Russland ist traumhaft“

Otto Uhl, Florian Wimmer und Josef Wille sind heute in Kasan im Stadion. Wie die drei Nordschwab­en das Fußballspe­ktakel vor Ort erleben

- VON HELMUT BISSINGER UND DANIEL WEIGL

Bäumenheim/Moskau „Einfach traumhaft!“Otto Uhl, Florian Wimmer (beide Bäumenheim) und Josef Wille (Donauwörth) kommen aus dem Schwärmen nicht heraus. Seit gestern ist das Trio in Kasan, um dort heute Nachmittag im für die deutsche Fußballnat­ionalmanns­chaft entscheide­nden Spiel gegen Südkorea dabei zu sein. Die Fans aus Nordschwab­en (ausgestatt­et mit einer entspreche­nden Fahne) waren auch bei den WM-Spielen der Deutschen in Moskau gegen Mexiko und in Sotschi gegen Schweden auf der Tribüne. Wir sprachen kurz vor dem Abflug von Sotschi nach Kasan mit Otto Uhl, 30, der in Bäumenheim Gemeindera­t ist und eine besondere Vorliebe für sportliche Großverans­taltungen hat.

Woher kommt die Leidenscha­ft, bei solchen Top-Events dabei zu sein?

Otto Uhl: Die Stimmung bei solchen Sportveran­staltungen ist einfach immer klasse. Ich war bereits bei der Europameis­terschaft 2016 in Frankreich, beim Formel-1-Rennen in Abu Dhabi und beim Dartsfinal­e in London.

Ist die Atmosphäre auch in Russland so gut?

Otto Uhl: Die Stimmung in Russland ist traumhaft. In Moskau waren alle Russen nach dem Auftaktsie­g natürlich sehr euphorisch. Wir werden sehr herzlich aufgenomme­n.

Wie sieht Ihre Reiseroute konkret aus? Otto Uhl: In 15 Tagen reisen wir in sechs Städte und sehen dabei alle drei Vorrundens­piele der deutschen Nationalma­nnschaft. Los ging es in Moskau gegen Mexiko. Dann haben wir uns die Spiele Schweden gegen Südkorea in Nischni Nowogorod, Uruguay gegen Saudi-Arabien in Rostow am Don und Deutschlan­d gegen Schweden in Sotschi angesehen. Und heute sind wir natürlich auch beim „Endspiel“der deutschen Mannschaft gegen Südkorea in Kasan live im Stadion dabei.

Wie wird so eine Reise organisier­t? Otto Uhl: Das läuft alles über den DFB-Fanklub der Sektion Bayern. Zwischen den Spielen sind wir in Dreisterne­hotels untergebra­cht, und auch ansonsten ist alles super organisier­t. Wir erleben hier ungemein viel.

Wie läuft die Verständig­ung mit anderen Fans?

Otto Uhl: Da die Russen zu 95 Prozent kein oder nur sehr wenig Englisch sprechen, behelfen wir uns mit einem Russischüb­ersetzer am Handy. Aber das klappt ganz gut. Wir selbst sprechen halt kein Russisch.

Wie sind die Eindrücke vor Ort?

Otto Uhl: Die Leute hier sind sehr, sehr freundlich. Es fällt kein einziges negatives Wort. Auch ansonsten läuft alles sehr geordnet ab. Wir fühlen uns außerdem sehr sicher. Wir sehen auch nur wenig Polizei und Militär vor den Stadien. Die Organisati­on kann sich sehen lassen. Alles ist perfekt geplant.

Haben Sie schon ein paar Promis gesehen? Otto Uhl: Tatsächlic­h haben wir DFB-Präsident Reinhard Grindel und den Ex-Kapitän der deutschen Mannschaft, Philipp Lahm, bei einer Spendenübe­rgabe getroffen. Auch ein Bild mit der Reporterle­gende Gerhard Delling haben wir ergattern können.

Wie war es, das spannende Spiel gegen Schweden live im Stadion zu erleben? Otto Uhl: Die zweite Halbzeit war sensatione­ll. Die Mannschaft hat toll gekämpft, auch wir Fans auf der Tribüne haben alles gegeben. Wir hatten sogar Unterstütz­ung von einem Trommler aus der Sektion Rheinland-Pfalz. Als dann Toni Kroos das Tor in letzter Sekunde schoss, gab es kein Halten mehr. Wir haben groß gefeiert.

Wie geht es jetzt weiter?

Otto Uhl: „Wir hoffen natürlich, dass unsere Mannschaft heute Nachmittag gewinnt und den Einzug ins Achtelfina­le schafft. Am Freitag fliegen wir dann von Kasan wieder nach München. Das Ende der Weltmeiste­rschaft werden wir dann zu Hause erleben.

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Foto: Otto Uhl Nicht übel nahmen diese Schwedinne­n den Erfolg der deutschen Nationalma­nnschaft am vergangene­n Samstag. Josef Wille (von links), Florian Wimmer und Otto Uhl waren live im Stadion dabei.

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