Nach 68 Jahren ist Schluss
Mit dem Modegeschäft Krippner schließt ein Traditionshaus. Wie die Besitzerfamilie mit der Wehmut umgeht
Bäumenheim Wenn das Modegeschäft Krippner am Josef-DunauRing in Bäumenheim Ende Juni endgültig schließt, dann geht eine Ära zu Ende. Aber es ist mehr: Es ist das Ende der Epoche, als es in Städten und Gemeinden Bekleidungshäuser mit Vollsortiment gab. Bekleidungshäuser, die eine große Auswahl hatten, allerdings eben nicht jene Stückzahlen, die die Lieferanten heute verlangen.
Forderungen der Lieferanten schwer zu erfüllen
„Dieses geforderte Limit zu erreichen war einfach sehr schwierig“, berichtet Monika Fleischer. Ein wenig wehmütig blickt sie dabei zurück und nach vorne. 68 Jahre lang war Mode Krippner in Bäumenheim eine feste Größe. Im Jahr 1950 gegründet von Franz Krippner, ging das Modehaus 1977 in die Hände seiner Tochter Monika und ihres Ehemannes Reinhardt Fleischer über. „Wir schließen für immer un- sere Pforten“, sagt Monika Fleischer und blickt auf leere Regale und Modeständer.
„Wir gehen in Rente“, schmunzelt Reinhardt Fleischer. Das sei ein Grund für die Schließung, aber auch, weil die persönliche Beratung und der Service bei den Jüngeren nicht mehr so gefragt seien. Zuletzt hatten die Fleischers versucht, ihre Artikel auch online anzubieten. Der Erfolg hielt sich aber in Grenzen, weil hauptsächlich ältere Menschen zu den Stammkunden zählten.
Monika Fleischer denkt in diesen Tagen, in denen es in den Regalen und den Ständen mit Herren-, Damen- und Kindermode immer leerer wird, an die treuen Kunden. Auch Wäsche hatte sie im Sortiment und besonders die Kommunionkleider von Krippner seien gefragt gewesen. „Mal sehen, wie ich die Umstellung schaffe“, sagt Monika Fleischer. Zunächst werden Bauhandwerker in den bisherigen Modegeschäft-Räumen Einzug halten. Das Gebäude wird umgebaut. Es entsteht eine neue Wohnung.