Wiedergeburt der Geburtshilfe
Die Klinik für Frauengesundheit in Dillingen steht vor einem Neustart
Dillingen Einen Namen für ihr Baby hat Sabrina Gross noch nicht. Aber eine Vorstellung, wo sie ihr erstes Kind im September zur Welt bringen will. Zusammen mit ihrem Mann Tobias sieht sich die Wertingerin in einem der Kreißsäle in der Dillinger Klinik um. Am 1. Juli wird dort, was manche für unmöglich gehalten haben, die Geburtshilfe wiedereröffnet. Viele Schwangere nehmen diese Botschaft am Tag der offenen Tür mit Erleichterung zur Kenntnis. „Wir hätten nach Donauwörth oder Augsburg gemusst“, sagt Sabrina Gross. „Jetzt sind wir froh, dass die Geburtshilfe in Dillingen wiedereröffnet.“Das mache alles einfacher, angefangen bei den Besuchen, stellt die Wertingerin fest. Im Konferenzraum feiern an diesem Samstag alle den Neustart. Dr. Gerhard Nohe und sein Team bauen in Dillingen eine „Klinik für Frauengesundheit: Gynäkologie & Geburtshilfe“auf. Der Dillinger Landrat Leo Schrell sagt: „Das ist für uns ein besonderer Tag der Freude.“In wenigen Tagen könnten wieder Babys im Dillinger Kreiskrankenhaus zur Welt kommen. Der Landrat erinnert an die schwere Entscheidung, die Geburtshilfe am 23. März nach der Kündigung zweier Gynäkologen und von Hebammen vorübergehend zu schließen. Aber dies sei nun Vergangenheit. Exakt drei Monate nach der Schließung gebe es nun diesen Tag der offenen Tür der Klinik für Frauengesundheit, die mit ihrem Team aus Ärzten, Hebammen, Krankenschwestern und Verwaltung bestens aufgestellt sei.
Schrell dankt dabei auch dem Hebammenteam um Anne BraunSpringer, das Wort gehalten habe und jetzt wieder dabei sei, nachdem ein gutes Ärzteteam für die Gynäkologie und Geburtshilfe gefunden worden sei.
Der neue Chefarzt erhält bei seiner Vorstellung viel Applaus. Dr. Gerhard Nohe, der durchgängig in leitenden Positionen – zuletzt als Chefarzt des Vivantes-Klinikums Am Urban in Berlin – tätig war, sagt: „Ich trete hier an mit dem Ziel, die Gynäkologie und Geburtshilfe an der Dillinger Kreisklinik langfristig und von Anfang an auszubauen und weiterzuentwickeln.“Er sehe in Dillingen großes Potenzial. „Die Ampel steht auf Grün, wir starten ab 1. Juli durch“, versichert der 67-Jährige, der aus Höpfingen in Nordbaden stammt.
Viele Interessierte schauten sich in der Geburtshilfestation und in den Kreißsälen um.