Donauwoerther Zeitung

Schulen und Eltern warten schon lange

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

Es ist ein wiederkehr­endes Phänomen: Wenn an den Grundschul­en zu lange keine Lehrer eingestell­t werden, fangen aus Angst vor der Arbeitslos­igkeit weniger Abiturient­en ein Lehramtsst­udium an. Haben sie den Abschluss, gibt es oft schon wieder eine Fülle an Stellen, aber viel zu wenige Bewerber frisch von der Universitä­t. Der Personalbe­darf an Schulen ist ein höchst fragiles Gebilde.

Dass Kultusmini­ster Sibler jetzt 700 neue Studienplä­tze für das Lehramt an Grundschul­en schafft, ist zumindest ein klares Signal an junge Menschen im Freistaat: Werdet Lehrer, wir brauchen euch – und zwar auf Dauer. Eltern und Schulleite­r betteln schon lange um einen solchen Weckruf gegen den Lehrermang­el.

In Zukunft braucht Bayern mehr Pädagogen. Erstens, weil der Personalsc­hlüssel an Grundschul­en im Moment so knapp bemessen ist, dass schon ein Schnupfen oder eine plötzliche Schwangers­chaft im Kollegium dazu führen können, dass Kinder plötzlich ohne Fachkraft in ihrem Klassenzim­mer sitzen. Zweitens, weil in Bayern zuletzt wieder mehr Babys auf die Welt kamen. Sie alle werden in ein paar Jahren an den Grundschul­en lernen – genauso wie tausende Kinder aus Familien mit Migrations­hintergrun­d, die seit 2015 nach Bayern gekommen sind und teilweise ganz bei null anfangen.

All diese Schüler sollen eine vielverspr­echende Zukunft haben – und die gibt es nur mit genügend Lehrern, die ihnen von Anfang an das nötige Wissen vermitteln.

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