Donauwoerther Zeitung

Es kommt richtig dicke

Im Jahr 2045 soll ein Drittel der Deutschen fettleibig sein

- VON ANDRÉ ANWAR

Stockholm Es kommt richtig dicke – glaubt man einer dänischen Prognosest­udie. Die besagt, dass der Anteil fettleibig­er Menschen auf der Welt in den kommenden 27 Jahren dramatisch ansteigt. Derzeit sind circa 14 Prozent der Weltbevölk­erung fettleibig. Im Jahr 2045 sollen es schon 22 Prozent sein. Das ergibt die Studie des dänischen Pharmakonz­erns Novo Nordisk.

Als übergewich­tig gelten Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 bis 30. Fettleibig ist, wer einen Wert ab 30 aufweist. Einen BMI von genau 30 hat beispielsw­eise ein 50-Jähriger, der 1,77 Meter groß ist und 94 Kilo wiegt. Der BMI wird dadurch berechnet, dass man sein Gewicht durch die Körpergröß­e (in Metern und mit sich selbst multiplizi­ert) teilt.

Da deutliches Übergewich­t starke negative Auswirkung­en auf die Gesundheit hat und etwa Diabetes begünstigt, sollen auch die Kosten des Gesundheit­swesens enorm ansteigen, warnen die Studienver­fasser. Jeder achte Weltbürger (zwölf Prozent) soll dann an Diabetes Typ 1 oder 2 leiden. 2017 waren es neun Prozent. Rund 90 Prozent der Diabetiker leiden an Diabetes 2, auch Altersdiab­etes genannt.

Die dänischen Forscher prognostiz­ieren, dass 2045 mehr als jeder dritte Deutsche fettleibig sein wird. Der Anteil der fettleibig­en Deutschen steigt von 25,8 Prozent 2017 auf 36,6 Prozent. Und der Anteil der Diabetiker hierzuland­e wächst von 10,1 auf zwölf Prozent. Sehr ähnlich sieht es übrigens auch in den beiden weiteren deutschspr­achigen Ländern Österreich und Schweiz aus.

In den USA werde diese Entwicklun­g noch drastische­r verlaufen. Während 2017 immerhin 39 der USBürger fettleibig waren, sollen es 2045 55 Prozent sein. Die Quote des Diabetes Typs 2 in den USA werde von 14 auf 18 Prozent steigen. 2012 noch wurden in den Vereinigte­n Staaten 245 Milliarden Dollar für die Behandlung von Diabetes ausgegeben. 2017 waren es schon 327 Milliarden Dollar. Dieser Trend für den Kostenanst­ieg werde sich im deutschspr­achigen Raum fortsetzen. Auch in südlichen Entwicklun­gsund Schwellenl­ändern wird Fettleibig­keit zu einem immer größeren Problem. So soll sich etwa in China die Quote der Fettleibig­en von 9,2 im Jahr 2017 auf 19,3 Prozent im Jahr 2045 verdoppeln.

Als Risikofakt­oren für ungesunde und zu kalorienre­iche Ernährung gelten unter anderem Zeitdruck, Stress, Urbanisier­ung und auch Einsamkeit.

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Foto: Matthias Becker Zu hohes Gewicht ist ein Risiko für die Gesundheit.

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