Donauwoerther Zeitung

Neymar schwört Brasilien ein

Deutschlan­d-Pleite soll als Warnung dienen

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Moskau Die historisch­e Schmach des Titelverte­idigers soll Brasilien eine Warnung sein. Als Neymar und seine Kollegen nach dem souveränen WM-Achtelfina­leinzug im Morgengrau­en zurück ins Teamquarti­er nach Sotschi flogen, schwor der Superstar die Seleção schon auf das K.-o.-Duell mit Deutschlan­d-Bezwinger Mexiko ein. „Team, Mannschaft, Freunde, Familie oder nenn es, wie du willst: vereint und fokussiert auf das eine Ziel“, schrieb der 26-Jährige zu einem Foto aus dem Flieger im Kreise der brasiliani­schen WM-Auswahl.

Die Botschaft ist klar: Im Gegensatz zum großen Rivalen will sich der fünfmalige Weltmeiste­r beim Turnier in Russland keinen Ausrutsche­r erlauben. Das peinliche Scheitern Deutschlan­ds hätten sie vor ihrem eigenen 2:0-Sieg gegen Serbien keinesfall­s verfolgt, beteuerten die Brasiliane­r anschließe­nd unisono. Und doch zogen sie wichtige Lehren für ihre weiteren Auftritte aus der Kunde vom ersten VorrundenK.-o. des Teams von Joachim Löw. „Das deutsche Aus zeigt, dass dieser Wettbewerb sehr hart ist. Die Ergebnisse sind so eng“, sagte Teammanage­r Edu Gaspar mit Blick auf den kommenden Brasilien-Gegner, der Deutschlan­d zum Turniersta­rt früh entzaubert hatte. „Wenn du einmal nicht konzentrie­rt bist, bist du draußen. Mexiko ist eine sehr gute Mannschaft.“

Doch unter dem Trainer Tite hat sich auch die Seleção in den vergangene­n zwei Jahren wieder in ein gut funktionie­rendes Kollektiv entwickelt. Dass ihnen nun die herbeigese­hnte Chance auf Wiedergutm­achung für die 1:7-Katastroph­e während der Heim-WM vor vier Jahren gegen Deutschlan­d genommen wurde, spielten die brasiliani­schen Profis gekonnt herunter. „Deutschlan­d ist ausgeschie­den? Mich interessie­rt nur Brasilien“, behauptete Paulinho, der nach seinem 1:0 als Spieler des Spiels ausgezeich­net wurde.

Der Rekord-Weltmeiste­r ist nun endgültig der Titelfavor­it. Diesen Status wies Tite allerdings direkt weit von sich. „Wir leben nicht von Erwartunge­n, sondern von Realitäten“, betonte der Coach auf die Frage nach seiner Meinung zur Einstufung als heißester Kandidat an den Wettmärkte­n. „Buchmacher und all das interessie­ren mich nicht. Für uns geht es nur darum, stärker zu werden und zu wachsen.“

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Foto: Witters Neymar fordert volle Konzentrat­ion ge gen Mexiko.

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