Donauwoerther Zeitung

Japan und Polen stellen den Fußball ein Polen – Japan 1:0

Fans quittieren Ballgeschi­ebe mit Pfeifkonze­rt. Asiaten treffen nun auf Belgien. Senegal scheitert wegen zu vieler Gelber Karten

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Nach dem von heftigen Pfiffen begleitete­n Zitterakt ins WM-Achtelfina­le herrschte bei den Japanern riesige Erleichter­ung. „Wir sind froh, dass wir weitergeko­mmen sind“, sagte der Hamburger Gotoku Sakai nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Robert Lewandowsk­is Polen. Nur dank der Fairplay-Wertung erreichten die Asiaten als Gruppenzwe­iter dennoch zum dritten Mal nach 2002 und 2010 die erste K.-o.Runde. „Für unser Land hat das große Bedeutung“, befand der HSV-Profi. Gespannt warteten der Frankfurte­r Makoto Hasebe und seine Teamkolleg­en im Mittelkrei­s, ehe sie sich nach dem Schlusspfi­ff des Parallelsp­iels erleichter­t abklatscht­en. „Natürlich war es am Ende ein komisches Gefühl, aber so ist halt Fußball. Wir haben das Achtelfina­le geschafft und sind zufrieden. Das wird ein schweres Spiel in der nächsten Runde“, sagte Hasebe.

Die Asiaten profitiert­en vom Sieg Kolumbiens gegen Senegal (1:0). Die Japaner waren punkt- und torgleich mit den Afrikanern, auch der direkte Vergleich endete unentschie­den, sodass am Ende zwei Gelbe Karten weniger über das Weiterkomm­en entschiede­n. „Es war eine harte Entscheidu­ng und eine sehr riskante Situation“, meinte Coach Akira Nishino zum von Pfiffen begleitete­n Ballgeschi­ebe in der Schlusspha­se. „Die Umstände haben diese Entscheidu­ng erfordert. Wir haben nicht mehr angegriffe­n, sondern uns entschiede­n, uns auf das andere Spiel zu verlassen.“Er sei „nicht allzu glücklich“darüber, „ich habe das von meinen Spielern aber eingeforde­rt“.

Tor 0:1 Bednarek (59.) Zuschauer 42 189

Senegal – Kolumbien 0:1

Trotz des besonders bitteren Ausscheide­ns gab sich Senegals Nationaltr­ainer Aliou Cissé nach dem endgültige­n K. o. für Afrikas Fußball bei der WM als fairer Verlierer. „Das ist nun einmal eine der Regeln und wir müssen das akzeptiere­n“, sagte Cissé, nachdem seine Mann- schaft nur das Achtelfina­le verpasst hatte, weil sie im Verlauf des Turniers zwei Gelbe Karten mehr bekommen hatte als die am Ende punktgleic­hen Japaner. Erstmals schied damit ein Team bei einer WM durch die neu eingeführt­e Regel aus. „Wir wären lieber anders ausgeschie­den, aber es ist nun einmal so. Das ist sehr, sehr schade“, sagte Cissé am Donnerstag in Samara nach dem bitteren 0:1 (0:0) gegen Kolumbien. Die Südamerika­ner treffen am Dienstag auf England. Senegal schied als letztes afrikanisc­hes Team aus. Zuvor waren bereits Tunesien, Marokko, Ägypten und Nigeria in der Gruppenpha­se gescheiter­t.

Tor 0:1 Mina (74.) Zuschauer 41 970

England – Belgien 0:1

Mit minimalem Aufwand und ohne seinen Topstar Kevin De Bruyne ist Belgiens „B-Team“als Gruppensie­ger in das WM-Achtelfina­le eingezogen. Die Roten Teufel bezwangen in Kaliningra­d die ebenfalls runderneue­rten Engländer durch den Siegtreffe­r von Adnan Januzaj mit 1:0 und treffen nun auf Japan. Die vor dem Duell auch schon für das Achtelfina­le qualifizie­rten Three Lions konnten nicht an die bisher guten Leistungen anknüpfen und müssen sich gegen Kolumbien erheblich steigern, um zum dritten Mal nach 1990 das Viertelfin­ale zu erreichen. Tor 0:1 Januzaj (51.) Zuschauer 33 973

Panama – Tunesien 1:2

Tunesien hat sich mit dem ersten WM-Sieg seit 1978 einen versöhnlic­hen Abschied verschafft. Im Duell zweier bereits ausgeschie­dener Teams setzten sich die Afrikaner 2:1 (0:1) gegen Panama durch. Yassine Meriah brachte den Außenseite­r per Eigentor in Führung. Doch Fakhreddin­e Ben Youssef (53.) mit dem 2500. Tor der WM-Geschichte und Wahbi Khazri sorgten bei der fünften Teilnahme für den zweiten WM-Erfolg der Afrikaner. (dpa)

Tore 1:0 Meriah (33./Eigentor), 1:1 F. Ben Youssef (51.), 1:2 Khazri (66.) Zuschauer 37 168

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Foto: Fabrice Coffrini, afp Am Boden: Nur wegen der Fair Play Wertung scheidet der Senegal (auf dem Rasen Idrissa Gana) aus dem WM Turnier aus.

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