Donauwoerther Zeitung

Auch Sprinter Kittel ist geschockt

Zustand der verunglück­ten Kristina Vogel weiterhin „stabil“

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Berlin Ruhe und Abschirmun­g – das Umfeld der schwer verletzten Doppel-Olympiasie­gerin Kristina Vogel sorgt dafür, dass die 27-Jährige geschützt von der Öffentlich­keit auf der Intensivst­ation des UnfallKran­kenhauses Berlin-Marzahn bleibt. Zuspruch und Mitgefühl für die tragisch verunglück­te BahnRadspo­rtlerin sind weiterhin sehr groß. Nach dem gravierend­en Trainingsu­nfall auf der Betonpiste der Radrennbah­n in Cottbus ist der Zustand der Thüringeri­n „nach der ersten großen Operation stabil“, wie Bundestrai­ner Detlef Uibel am Donnerstag via Facebook mitteilte.

„Sie hat aber eine sehr schwere Rückenverl­etzung. Wir sind mit Gedanken bei ihr! … gib niemals auf!!!“, schrieb er weiter. Leider könne er die vielen Fragen nicht beantworte­n. „Wir müssen auch die Interessen der Familie schützen.“Mit einem medizinisc­hen Update ist zunächst eher nicht zu rechnen. „Es gibt nichts Neues“, sagte Vogels Manager Jörg Werner. Er bestätigte, dass Vogel über ihre Dienststel­le bei der Bundespoli­zei unfallvers­ichert sei. Nach dem Unfall am Dienstag wurde Vogel nach Berlin in das Krankenhau­s geflogen, in dem auch Turner Ronny Ziesmer und Rennfahrer Alessandro Zanardi nach ihren schweren Sportunfäl­len behandelt worden waren.

Topsprinte­r Marcel Kittel, der ab 7. Juli bei der 105. Tour de France wieder im Mittelpunk­t riskanter Massenspri­nts stehen wird, ist vom Unfall geschockt. „Gerade wenn es irgendwie im engeren Umfeld passiert, empfindet man das als besonders tragisch. Das hat mich den ganzen Tag beschäftig­t“, sagte der 14-malige Tour-Etappensie­ger.

Erstmals nach dem Trainingsu­nfall meldete sich ihre Teamkolleg­in Pauline Grabosch zu Wort. Die Magdeburge­rin, die in diesem Jahr an der Seite von Vogel erstmals Weltmeiste­rin im Teamsprint wurde, hatte gemeinsam mit der Erfurterin auf dem 333-Meter-Oval Starts und Wechsel trainiert. „Es gibt keine Worte, welche die jetzige Situation beschreibe­n könnten…“, schrieb Grabosch auf Instagram. „Du bist eine Heldin, eine Kämpferin, ein Vorbild, eine Frohnatur und noch vieles mehr! Kämpfe Kristina … Kämpfe!“Während Vogel mit hoher Geschwindi­gkeit auf einen stehenden Fahrer auffuhr, steuerte die 20-Jährige am niederländ­ischen Junioren-Fahrer vorbei und blieb körperlich unversehrt.

Am Mittwoch absolviert­e die WM-Dritte im Sprint bereits wieder eine Trainingse­inheit. „Sie hat überrasche­nd gut trainiert, ist aber mental natürlich am Boden“, sagte Bundestrai­ner Uibel. Grabosch und weitere Nationalfa­hrer wie Maximilian Levy sollen am Freitag wie geplant beim 28. Großen Preis von Deutschlan­d in Cottbus um Siege und Punkte kämpfen.

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Foto: dpa Bahnfahrer­in Kristina Vogel erlitt schwe re Wirbelverl­etzungen nach einem Trainingsu­nfall.

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