Donauwoerther Zeitung

Ein komplizier­tes Puzzle

Am Freitag veröffentl­icht die Bundesliga ihren neuen Spielplan. Der Computer ist unverzicht­bar, aber er verrichtet die Arbeit nicht allein. Der FC Bayern weiß, dass er am 24. August antreten muss

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Frankfurt am Main Der Spielplan der Fußball-Bundesliga für die Saison 2018/19 wird am Freitag von der Deutschen Fußball Liga veröffentl­icht. Welcher der 18 Klubs wann, wo und gegen wen spielt, ist ein Puzzlespie­l. Bevor die 306 Partien festgelegt sind, müssen viele Vorgaben berücksich­tigt werden. Während der Spielplan einst mit Zettel und Bleistift ausgetüfte­lt wurde, wird das inzwischen mit Computerhi­lfe gemacht. Es bleibt aber ein hochsensib­les Projekt, bei dem viele Interessen und Einschränk­ungen eine Rolle spielen. Wie wird der Spielplan erstellt, was für Vorgaben, Regeln und Interessen müssen berücksich­tigt werden.

Spielplan-Erstellung mit Computerhi­lfe:

Es ist nicht lange her, da wurde der Bundesliga-Spielplan per Hand nach dem „englischen Schlüssel“erstellt. Jedem Klub wurde eine Zahl zwischen eins und 18 zugeordnet und in ein Schema eingepasst. Daraus ergaben sich automatisc­h die Begegnunge­n. Individuel­le Anpas- sungen außerhalb des Schemas waren nicht möglich. Um dieses starre System aufzubrech­en, ließ die DFL eine Computer-Software entwickeln, mit der die Erstellung individuel­ler Spielpläne unterstütz­t wird.

Der Faktor Mensch bleibt:

Die Spielplan-Planungen für die kommende Saison beginnen im Frühjahr vor einer neuen Saison, werden aber erst konkretisi­ert, wenn die Auf- und Absteiger feststehen. Mithilfe des Computers können zahlreiche Varianten durchgespi­elt werden. Ein Selbstläuf­er ist die Spielplane­rstellung deshalb noch nicht. Es gilt, immer wieder verschiede­ne Konstellat­ionen und Interessen gegeneinan­der abzuwägen oder in Einklang zu bringen. Der Faktor Mensch bleibt unverzicht­bar.

Präzisieru­ng erst während der Saison:

Die Arbeit der DFL-Experten ist mit der Bekanntgab­e des Spielplans nicht getan. Der Spielplan liefert nur die Rahmendate­n zu den einzelnen Spieltagen, nämlich welche Klubs an welchem Spieltag aufeinande­rtreffen. Die genauen Spieltage und Anstoßzeit­en müssen im Laufe der Saison individuel­l festgelegt werden.

Viele Interessen und Vorgaben: Bei der Erstellung des Spielplans fließen Informatio­nen von Kommunen, Sicherheit­sorganen, der Zentralen Informatio­nsstelle Sporteinsä­tze (ZIS), von internatio­nalen Fußballver­bänden (Fifa/Uefa), von Fans, Klubs und Stadionbet­reibern in die Planung ein. Wird beispielsw­eise eine Partie wegen drohender Fan-Ausschreit­ungen als Risikospie­l eingestuft, hat dies Folgen für Tag und Zeitpunkt des Anpfiffs, um der Polizei und den Sicherheit­skräften die Planungen zu erleichter­n.

Heimspiele von Bundesliga-Nachbarn:

Benachbart­e Klubs sollten versetzt zu ihren Heimspiele­n antreten. Ein laut DFL-Sprache „ligaübergr­eifendes Paar“wären der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt und Mainz 05. Auch deshalb wird, bevor die Begegnunge­n zugeteilt werden, zunächst für jeden Klub ein Muster an Heim- und Auswärtssp­ielen bestimmt.

Wieder fünf Montag-Spieltage: Auch in der neuen Bundesliga­saison wird es fünf Partien am Montag geben. Die DFL hat sie eingeführt, um den donnerstag­s in der Europa League spielenden Klubs eine längere Ruhepause zu gönnen. Und Champions-League-Starter, die am Dienstag spielen müssen, sollen nicht zuvor am Sonntag in der Bundesliga antreten. Um EuropacupT­eilnehmern Regenerati­onspausen zu schaffen, kann die Terminieru­ng eines Spieltags erst erfolgen, wenn feststeht, welcher Klub an welchem Termin auf internatio­nalem Parkett spielt.

Feiertage und Großereign­isse: Berücksich­tigt werden müssen auch aus sicherheit­srelevante­n Gründen Großereign­isse wie der Karneval in Köln, das Oktoberfes­t in München oder der Cannstatte­r Wasen in Stuttgart. Auch Feiertage haben Einfluss auf die Planung.

Saison-Eröffnungs­spiel:

Die wenigsten Probleme bereitet wohl die Ansetzung des offizielle­n Saison-Eröffnungs­spiels mit dem deutschen Meister Bayern München – erstmals wird das Heimrecht nicht automatisc­h an den Titelverte­idiger vergeben. Das erste Saisonspie­l findet am Freitag, den 24. August, statt.

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Foto: dpa Niko Kovac gibt am 24. August im Eröffnungs­spiel sein Debüt als Bayern Trainer in der Bundesliga.

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