Donauwoerther Zeitung

Baum freut sich über vier Neue

Offiziell startet der FC Augsburg am Sonntag in die Vorbereitu­ng auf die kommende Saison. Ein Teil des Teams fängt früher an. Götze und Schieber verfolgen ein großes Ziel

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Die Trainingsg­ruppe war überschaub­ar. Lediglich elf Spieler des FC Augsburg trafen sich zu einer ersten Einheit im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum im Augsburger Stadtteil Oberhausen. Was es mit dieser „Elf“auf sich hatte, erklärte Trainer Manuel Baum: „Das sind unsere vier Neuzugänge, dann Nachwuchss­pieler, die langsam eingebaut werden sollen, und die Rekonvales­zenten, die zum Schluss der Saison angeschlag­en waren.“Über die wollte sich Baum auch ein gesonderte­s Bild machen, und so war er auch nur als „stiller Beobachter“vor Ort und ließ seinen Job Co-Trainer Jonas Scheuerman­n machen.

In erster Linie galt wohl sein Interesse André Hahn, Frederik Jensen, Julian Schieber und Felix Götze. „Ich freue mich riesig, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon vier Neuzugänge verpflicht­et haben. Das zeigt auch, dass Stefan Reuter und Stephan Schwarz gute Arbeit leisten.“

Mindestens eine weiterer Zugang soll, wenn es nach Baum geht, aber noch kommen: „Wir haben zwar mit Fabian Giefer und Andreas Luthe zwei gute Torhüter, aber wir brauchen schon noch einen dritten.“

Nach knapp 90 Minuten war die Trainingse­inheit beendet. Der erste Auftritt von Felix Götze im Trikot des FC Augsburg ist gut gelaufen. Doch sein Weg könnte ein steiniger werden. Der Bruder des Weltmeiste­rs Mario Götze kommt zwar vom Aushängesc­hild FC Bayern München, aber da hat es für den 20-Jährigen nur für das Regionalli­ga-Team gereicht. In Augsburg will er nun den Sprung in die Bundesliga schaffen: „Ich denke, die Perspektiv­e ist ganz gut. Man hat ja gesehen, dass der FCA in der vergangene­n Saison vielen jungen Spielern eine Chance gegeben hat. Ich sehe das auch als Chance für mich.“Gänzlich ohne Erfahrung bei den Bundesliga-Profis ist er ja nicht: „Ich habe ja bei der ersten Mannschaft des FC Bayern oft mittrainie­rt. Das Niveau und Level ist natürlich etwas anderes, aber da habe ich auch viel mitgenomme­n und einiges gelernt.“

Mit seinen 20 Jahren wirkt Götze unbekümmer­t und entspannt. Und es sieht aus, als ob da einer auf dem Rasen steht, der in diesem Alter schon weiß, was er will. Die erste Übungseinh­eit in Augsburg hat ihm Spaß gemacht. Man sieht es ihm auch an. „Das war heute eine kleine Trainingsg­ruppe, aber ich wurde gut aufgenomme­n. Ich finde alles hier sehr familiär.“Götze preist auch schon einmal seine Vorzüge an: „Ich bin relativ flexibel. In der vergangene­n Saison habe ich rechts hinten gespielt. Auch oft auf der Sechs, was mir persönlich am besten gefällt. Ich kann aber auch Innenverte­idiger spielen. Es gibt also mehrere Möglichkei­ten. Ich nehme jede Rolle an. Hauptsache, ich stehe auf dem Platz.“

Wenn man mit dem Bruder des Weltmeiste­rs spricht, muss man ihn natürlich auch darauf ansprechen, wie er das WM-Aus von Deutschlan­d gesehen hat. „Ich habe die Partie mit einigen Kumpels in einer Bar in der Stadt angeschaut. Das hatte man sich natürlich anders vorgestell­t. Ich persönlich habe auf einen 3:1-Sieg getippt. Aber was dann kam, war schon sehr enttäusche­nd.“Ist der Name Mario Götze für ihn auch eine Last? „Schwer zu sagen. Es ist nicht immer einfach. Es gibt Situatione­n, da kann es helfen, und es gibt Situatione­n, da ist es ein Nachteil. Aber man gewöhnt sich auch daran. Ich habe da keine Probleme damit.“

Für Julian Schieber soll der FCA ein Neuanfang werden. Der Stürmer, der in Backnang zur Welt kam, wurde immer wieder durch Verletzung­en zurückgewo­rfen. „Das ist ärgerlich, aber diese Verletzung­sgeschicht­en gehören anscheinen­d dazu, aber jetzt fühle ich mich wieder richtig gut.“

Derzeit sucht Schieber für seine Familie und sich in Augsburg noch eine Immobilie. Die Ansprüche sind gering: „Ich brauche etwas mit Garten, wo sich meine zwei Kinder austoben können.“Schieber will sich auf dem Platz austoben. Da hat er Nachholbed­arf. Sein persönlich­es Saisonziel hat er sich schon gesetzt: „In die Erfolgsspu­r finden und über einen längeren Zeitraum keine Verletzung haben und das Optimum für mich heraushole­n.“Schieber ist dem FCA dankbar, und deshalb will er dem Verein in der kommenden Spielzeit auch „etwas zurückzahl­en“: „Viele haben mich ja schon abgeschrie­ben, denen will ich es gerne noch einmal zeigen.“

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Trainer Manuel Baum (rechts) am Ball, die vier Neuzugänge Felix Götze, André Hahn, Julian Schieber und Fredrik Jensen (von links) schauen zu. Künftig wird die Aufgaben verteilung wohl eher umgekehrt sein.
Foto: Ulrich Wagner Trainer Manuel Baum (rechts) am Ball, die vier Neuzugänge Felix Götze, André Hahn, Julian Schieber und Fredrik Jensen (von links) schauen zu. Künftig wird die Aufgaben verteilung wohl eher umgekehrt sein.

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