Wie geht’s weiter am Donauhafen?
Bislang klaffen noch Lücken in beide Richtungen. Jetzt haben die Bayerischen Elektrizitätswerke der Stadt Donauwörth ein interessantes Angebot vorgelegt
Donauwörth Irgendwann wird es schmal und auch etwas gefährlich an der Donau. Dann, wenn der schon ausgebaute Weg parallel zum Fluss plötzlich aufhört und sich Radfahrer und Spaziergänger eben irgendwie in Richtung Osten weiter durchschlagen müssen, bis der Pfad irgendwann wieder befestigt ist. Das Projekt „Donauhafen“gilt als gewichtiger Baustein zum geplanten Lückenschluss im Rad- und Fußwegenetz in der Region rund um Donauwörth. Aus diesem Grund stand die Verlängerung jenes neuen Weges in Richtung Zirgesheim auf der Agenda des Donauwörther Bauausschusses am Donnerstag im Rathaus. Der Vertreter der Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW), die die Fläche für den Weg zur Verfügung stellen würden, fand dabei recht deutliche Worte.
Ralf Klocke ist Leiter des Bereichs Wasserbau bei den BEW, einer hundertprozentigen Tochter der Lechwerke. Er führte am Donnerstag in Donauwörth aus, dass das Angebot seines Unternehmens eine Chance für Donauwörths Absicht Ausbau des Donauradweges sei: Die BEW würden den Weg so herrichten, sodass er begeh- und für Radler befahrbar ist. Provisorisch, weil hier in den kommenden Jahren noch erweiterte Hochwasserschutzmaßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes fest im Plan stehen. Eine Ufermauer wird hier entstehen. Damit hätte die Stadt Donauwörth allerdings die Unterhaltssowie damit auch die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Dies ist kein unwichtiger Punkt, weil das Thema auch haftungsrechtliche Fragen nach sich zieht.
Im Vorfeld erklärte Jakob Burgmair von der Bürgerinitiative Donaupromenade (BI) gegenüber unserer Zeitung, dass das mit viel Arbeitseinsatz und auch finanziellen Mitteln angestoßene Projekt am Alten Hafen wenig Sinn mache, wenn sich die Stadt nicht zu den Verlängerungen des Weges in Richtung Zirgesheim einerseits und ab der Donaubrücke in Richtung Altstadtinsel Ried durchringen werde. Mittlerweile diskutiere man bereits seit Jahren über das Wie – man müsse auch die Umsetzung im Auge behalten.
Oberbürgermeister Armin Neudert (CSU) betonte, dass die Stadt entgegen anders lautender Gerüchte den baldigen Lückenschluss sehr wohl im Blick habe. Bernd Fischer, der das Bauamt kommisarisch leitet, erläuterte ferner, dass bis auf einen kleinen Bereich sämtliche Grundstücke an der Donau entweder in der Hand der Stadt, des Freistaates oder eben in der Obhut der BEW sind. Bei dem kleinen Teilbereich stehe man in Verhandlungen mit dem privaten Eigner. Würde er nicht zustimmen, wäre wohl nur ein schmaler Steg in diesem Bereich möglich – eine Enteignung wolle man nicht anstreben, so Neudert.
BEW-Mann Klocke berichtete sodann, dass viele Donaustädte momentan den Donauradweg wieder „an den Fluss holen“. Donauwörth gehöre dabei allerdings nicht zu den Vorreitern, sondern eher „zu den Letzten“. In Günzburg beispielsweise sei man inzwischen weiter.
Hieran schloss sich eine Debatte unter den Ratsleuten an. OB Neudert stellte klar, dass es auch Kommunen gebe, die in dieser Hinsicht gar nichts unternähmen. Armin Eisenwinter und Franz Ost (CSU) regzum ten an, dass vor einer Zustimmung zum Angebot der BEW genau geprüft werden sollte, wie der Weg Richtung Zirgesheim hergerichtet werden soll, da die Donau in der Regel ein- bis zweimal über die Ufer tritt. Ein stetiges Wiederherrichten des Weges stelle irgendwann die Frage der Finanzierbarkeit. Das Reparieren der überschwemmten Donaupromenade hat nach Auskunft der Stadt zuletzt gut 2000 Euro gekostet. „Überschaubar“sei das, so OB Neudert, trotzdem wolle man auch ein Provisorium möglichst hochwasserfest anlegen.
Die Skepsis bei einigen Ratsherren, dass man mit der künftigen Unterhaltspflicht nicht die Katze im Sack kaufen wolle, löste sich gegen Ende der Diskussion allerdings etwas auf: Es wird innerhalb der kommenden 14 Tage einen Ortstermin geben, die Entscheidung über das Angebot der BEW soll sich, so OB Neudert, aber direkt daran anschließen. Der Wille sei da, rasch in beide Richtungen weiterzubauen, sodass sich die Lücke bald schließen könnte – eine entsprechende Absichtserklärung wurde einstimmig begrüßt.