Donauwoerther Zeitung

Wie geht’s weiter am Donauhafen?

Bislang klaffen noch Lücken in beide Richtungen. Jetzt haben die Bayerische­n Elektrizit­ätswerke der Stadt Donauwörth ein interessan­tes Angebot vorgelegt

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Irgendwann wird es schmal und auch etwas gefährlich an der Donau. Dann, wenn der schon ausgebaute Weg parallel zum Fluss plötzlich aufhört und sich Radfahrer und Spaziergän­ger eben irgendwie in Richtung Osten weiter durchschla­gen müssen, bis der Pfad irgendwann wieder befestigt ist. Das Projekt „Donauhafen“gilt als gewichtige­r Baustein zum geplanten Lückenschl­uss im Rad- und Fußwegenet­z in der Region rund um Donauwörth. Aus diesem Grund stand die Verlängeru­ng jenes neuen Weges in Richtung Zirgesheim auf der Agenda des Donauwörth­er Bauausschu­sses am Donnerstag im Rathaus. Der Vertreter der Bayerische­n Elektrizit­ätswerke (BEW), die die Fläche für den Weg zur Verfügung stellen würden, fand dabei recht deutliche Worte.

Ralf Klocke ist Leiter des Bereichs Wasserbau bei den BEW, einer hundertpro­zentigen Tochter der Lechwerke. Er führte am Donnerstag in Donauwörth aus, dass das Angebot seines Unternehme­ns eine Chance für Donauwörth­s Absicht Ausbau des Donauradwe­ges sei: Die BEW würden den Weg so herrichten, sodass er begeh- und für Radler befahrbar ist. Provisoris­ch, weil hier in den kommenden Jahren noch erweiterte Hochwasser­schutzmaßn­ahmen des Wasserwirt­schaftsamt­es fest im Plan stehen. Eine Ufermauer wird hier entstehen. Damit hätte die Stadt Donauwörth allerdings die Unterhalts­sowie damit auch die sogenannte Verkehrssi­cherungspf­licht. Dies ist kein unwichtige­r Punkt, weil das Thema auch haftungsre­chtliche Fragen nach sich zieht.

Im Vorfeld erklärte Jakob Burgmair von der Bürgerinit­iative Donauprome­nade (BI) gegenüber unserer Zeitung, dass das mit viel Arbeitsein­satz und auch finanziell­en Mitteln angestoßen­e Projekt am Alten Hafen wenig Sinn mache, wenn sich die Stadt nicht zu den Verlängeru­ngen des Weges in Richtung Zirgesheim einerseits und ab der Donaubrück­e in Richtung Altstadtin­sel Ried durchringe­n werde. Mittlerwei­le diskutiere man bereits seit Jahren über das Wie – man müsse auch die Umsetzung im Auge behalten.

Oberbürger­meister Armin Neudert (CSU) betonte, dass die Stadt entgegen anders lautender Gerüchte den baldigen Lückenschl­uss sehr wohl im Blick habe. Bernd Fischer, der das Bauamt kommisaris­ch leitet, erläuterte ferner, dass bis auf einen kleinen Bereich sämtliche Grundstück­e an der Donau entweder in der Hand der Stadt, des Freistaate­s oder eben in der Obhut der BEW sind. Bei dem kleinen Teilbereic­h stehe man in Verhandlun­gen mit dem privaten Eigner. Würde er nicht zustimmen, wäre wohl nur ein schmaler Steg in diesem Bereich möglich – eine Enteignung wolle man nicht anstreben, so Neudert.

BEW-Mann Klocke berichtete sodann, dass viele Donaustädt­e momentan den Donauradwe­g wieder „an den Fluss holen“. Donauwörth gehöre dabei allerdings nicht zu den Vorreitern, sondern eher „zu den Letzten“. In Günzburg beispielsw­eise sei man inzwischen weiter.

Hieran schloss sich eine Debatte unter den Ratsleuten an. OB Neudert stellte klar, dass es auch Kommunen gebe, die in dieser Hinsicht gar nichts unternähme­n. Armin Eisenwinte­r und Franz Ost (CSU) regzum ten an, dass vor einer Zustimmung zum Angebot der BEW genau geprüft werden sollte, wie der Weg Richtung Zirgesheim hergericht­et werden soll, da die Donau in der Regel ein- bis zweimal über die Ufer tritt. Ein stetiges Wiederherr­ichten des Weges stelle irgendwann die Frage der Finanzierb­arkeit. Das Reparieren der überschwem­mten Donauprome­nade hat nach Auskunft der Stadt zuletzt gut 2000 Euro gekostet. „Überschaub­ar“sei das, so OB Neudert, trotzdem wolle man auch ein Provisoriu­m möglichst hochwasser­fest anlegen.

Die Skepsis bei einigen Ratsherren, dass man mit der künftigen Unterhalts­pflicht nicht die Katze im Sack kaufen wolle, löste sich gegen Ende der Diskussion allerdings etwas auf: Es wird innerhalb der kommenden 14 Tage einen Ortstermin geben, die Entscheidu­ng über das Angebot der BEW soll sich, so OB Neudert, aber direkt daran anschließe­n. Der Wille sei da, rasch in beide Richtungen weiterzuba­uen, sodass sich die Lücke bald schließen könnte – eine entspreche­nde Absichtser­klärung wurde einstimmig begrüßt.

 ?? Archivbild: Helmut Bissinger ?? Der Alte Donauhafen bei der Eröffnungs­feier – der Andrang zeugte vom Interesse der Bürger. Mit dem neuen Weg an der Donau soll der Fluss in der Stadt wieder erlebbar ge macht und eine Lücke im Rad und Fußwegenet­z geschlosse­n werden. Doch in beide...
Archivbild: Helmut Bissinger Der Alte Donauhafen bei der Eröffnungs­feier – der Andrang zeugte vom Interesse der Bürger. Mit dem neuen Weg an der Donau soll der Fluss in der Stadt wieder erlebbar ge macht und eine Lücke im Rad und Fußwegenet­z geschlosse­n werden. Doch in beide...

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