Donauwoerther Zeitung

Saniert der Bund das Almarin?

Die Maßnahme könnte fast komplett gefördert werden

- VON RENÉ LAUER

Landkreis Für alle Bäder in der Region wäre es eine sensatione­lle Nachricht: Vom Bund soll es eine Förderung für die Sanierung von kommunalen Schwimmbäd­ern geben. Auf Vorschlag des Nördlinger Bundestags­abgeordnet­en Ulrich Lange (CSU) wurde das bereits bestehende Förderprog­ramm „Investitio­nspakt Soziale Integratio­n im Quartier“, bei dem etwa der Umbau von Schulen, Kitas oder Stadtteilz­entren bezuschuss­t wird, um den Punkt „Schwimmbäd­er“ergänzt. Das würde für sanierungs­bedürftige Bäder in der Region die Tür zu hohen Fördermitt­eln öffnen. Voraussetz­ung ist aber, dass der Bundestag dem Haushaltse­ntwurf, den der zuständige Ausschuss ausgearbei­tet hat, am Donnerstag zustimmt.

Tut er das – was durchaus wahrschein­lich ist – würde der Bund den Umbau des Almarins in Mönchsdegg­ingen wohl zu großen Teilen fördern. Nach aktuellem Stand erhalten Projekte, die von dem Programm bezuschuss­t werden, 90 Prozent der förderfähi­gen Kosten erstattet. Ob es auch in Zukunft bei diesen Werten bleibt, ist noch unklar. Laut Ulrich Lange würde der Bund die Details des Förderprog­ramms in einer sogenannte­n Verwaltung­svereinbar­ung mit den jeweiligen Ländern aushandeln, sobald der Haushalt abgesegnet sei. „Aber die Vereinbaru­ng wird sich wohl in ähnlichem Rahmen bewegen wie die letzten Jahre“, vermutet der CSU-Politiker. Was die „förderfähi­gen Kosten“genau abdecken, entscheide sich daher auch erst in den Verhandlun­gen. Die reine Sanierung bestehende­r Gebäude und Anlagen dürfte dem Vernehmen nach zu großen Teilen gefördert werden, ein Umbau einer Einrichtun­g oder ein sogenannte­r Ersatzneub­au würden wohl weniger stark gefördert.

Das Almarin würde von diesem Programm demnach besonders profitiere­n. Ziel der Arbeitsgru­ppe, die sich mit der Wiedereröf­fnung befasst, ist es schließlic­h, das Mönchsdegg­inger Bad im bestehende­n Umfang wieder betriebsbe­reit zu machen. Entscheide man sich aber beispielsw­eise dazu, ein zusätzlich­es Kinderbeck­en zu errichten, müsste man die Kosten vermutlich selbst tragen.

Ulrich Lange freut sich darüber, dass es gelungen sei, Schwimmbäd­er in das Förderprog­ramm aufzunehme­n, das sei ihm ein besonderes Anliegen gewesen. „Das ist ein positives Signal für alle Kommunen. Schwimmbäd­er sind wichtige gesellscha­ftliche Einrichtun­gen, die einer ganzen Kommune und oft noch den Nachbargem­einden zugutekomm­en. Das Almarin ist das beste Beispiel dafür“, sagt Lange. Die Voraussetz­ungen für das Mönchsdegg­inger Bad seien geschaffen, Bundesmitt­el zu beantragen. „Jetzt ist die kommunale Seite am Zug.“

Fördere der Bund eine Sanierung des Almarins mit 80 oder gar 90 Prozent, stünden die Chancen auf eine Rettung des Bades „gut bis sehr gut“, sagt ein euphorisch­er Karl Wiedenmann, Bürgermeis­ter von Mönchsdegg­ingen. Wenn es gelin- ge, die Einrichtun­g auch energetisc­h einwandfre­i zu sanieren, was mit ausreichen­den Fördermitt­eln möglich wäre, könne man die zukünftige­n Betriebsko­sten drücken. „Für Personal und Energie zahlt man bei einem Hallenbad am meisten“, erklärt der Bürgermeis­ter. Je geringer die Betriebsko­sten ausfallen würden, desto größer sei die Chance, dass viele seiner Kollegen einwillige­n würden, sich am Bad zu beteiligen.

Dabei wäre nicht einmal ein Zweckverba­nd nötig, um die Bundesmitt­el aus diesem Programm zu erhalten. Kann sich Mönchsdegg­ingen im Notfall einen Alleingang vorstellen? „Ich will nichts ausschließ­en, aber das ist sehr unwahrsche­inlich“, sagt der Bürgermeis­ter. Man habe in der Vergangenh­eit gesehen, dass es für so eine kleine Gemeinde schwierig sei, ein Schwimmbad alleine zu finanziere­n. „Wir müssen das Projekt gemeinsam anpacken“, fordert Wiedenmann.

Von dem Programm, das bundesweit 200 Millionen Euro schwer ist, könnte indes auch das Nördlinger Schwimmbad profitiere­n. Hier scheiterte ein Umbau des Bades bisher an den finanziell­en Möglichkei­ten der Stadt. Das könnte sich bald erledigt haben. Wird die Haushaltsp­lanung am kommenden Donnerstag abgesegnet, könnte es einige Wochen dauern, bis Bund und Freistaat sich auf die Details des Förderprog­ramms verständig­t haben. Ulrich Lange rechnet damit, dass die Kriterien bis zum Herbst stehen. So schnell wird die Planung bei den Schwimmbäd­ern in der Region aber kaum voranschre­iten.

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