Aktion bei den Mertinger Museumsfreunden
Mertingen Die Museumsfreunde Mertingen laden am morgigen Sonntag, 1. Juli, von 14 bis 17 Uhr wieder zu einem Rundgang und einer Zeitreise durch ihre Anlagen ein. Beim Betrachten alter Werkzeuge, Gerätschaften und Einrichtungsgegenstände fühlen sich Besucher immer wieder an ihre eigene Jugend, an das Leben von Eltern beziehungsweise Großeltern erinnert.
Beim Anblick von Waschzubern, Ackerwagen und Torfkarren wird erfahrbar, wie stark sich unsere Lebensverhältnisse in knapp hundert Jahren verändert haben, wie mühevoll die Arbeit war, aber auch, welche Fähigkeiten in unseren Vorfahren steckten. Die aktuelle Ausstellung in der Alten Schule lädt ebenfalls zu einem nostalgischen Rückblick ein. Dazu tragen die zahlreichen Überhandtücher bei, mit aufmunternden oder mahnenden Sprüchen, vorwiegend in Kreuzstich bestickt. Sie zeigen das Bestreben, das eigene Heim mit schönen Handarbeiten zu schmücken und profane Alltagsgegenstände dahinter „verschwinden“zu lassen.
Betonung von Häuslichkeit
Die Betonung von Häuslichkeit und bürgerlichem Fleiß geht auf das Biedermeier zurück, eine Epoche, in der auch die Tradition der „Sammeltassen“beginnt. Einzelne Gedecke beziehungsweise Tassen mit Motto oder Bild wurden als Freundschaftszeichen verschenkt oder bildeten Bestandteile der „Aussteuer“. Die Ausstellung bei den Museumsfreunden zeigt mit vielfältigen Kreationen namhafter Porzellanmanufakturen auch, dass in der Zeit nach dem Weltkrieg, bis in die 60er Jahre, die Sehnsucht nach Tischkultur und überlieferten Werten sehr ausgeprägt war.