Inklusion und Religion vereint
Katholische Jugendstelle Donauwörth und Regens Wagner veranstalten Workshops
Donauwörth/ Dillingen Bis aus Bamberg sind sie angereist. Es sind rund 170 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung, die an diesem Samstag im Albangarten von Regens Wagner in Dillingen spielen, lachen und Spaß haben. Inklusion mit religiösem Background – das ist das Ziel der Veranstaltung, die die Katholische Jugendstelle Donauwörth in Kooperation mit dem Regens Wagner auf die Beine gestellt hat. Sie steht unter dem Motto „Wahnsinn – mit allen Sinnen leben“.
„Wir wollen den Teilnehmern ein Gefühl von Gemeinschaft und Verbindung geben“, sagt Stefan Schneid, der den Aktionstag mit Verena Hödl, die die Hauptorganisation übernommen hatte, vorbereitet hat. Denn die Teilnehmer sind aus Pfarreien, die über weite Teile Schwabens und Bayerns verstreut sind, angereist. So etwa Johanna Gumpp aus Buttenwiesen, deren Kinder in diesem Jahr
Jugendgruppen, Pfadfinder – alle sind dabei
gefirmt werden. „Ich finde es gut, dass die Kinder hier so viele Möglichkeiten haben, sich auszuprobieren“, lobt sie. Von einem Schnupperkurs in Gebärdensprache über einen Theaterkurs bis hin zu einer Schatzsuche werden 18 Workshops angeboten. Großen Spaß haben auch Tobias, Lucas und Tim beim Wikingerschach. Zwei Teams stehen sich dabei gegenüber und müssen versuchen, die gegnerischen Holzpflöcke mithilfe eines Holzstabs umzuwerfen. Gar nicht so leicht, wie sich herausstellt. Präzision und Wurfkraft sind gefragt – für Lucas aber kein Problem: „Ich habe das schon mal gespielt, es macht großen Spaß“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen.
Dass sich spielerisch Inklusion am besten leben lässt, bestätigt auch Michael Hahn. Er ist der Gemeindereferent der Pfarrgemeinde Wertingen und sagt: „Die Gruppen sind immer bunt zusammengemischt. Es wird sich auch total darum bemüht, andere mit einzubeziehen. Wenn jemand am Spielfeldrand steht, wird er sofort eingeladen, mitzuspielen“, erzählt Hahn, der den Teilnehmern die Regeln des Wikingerschachs näherbringt und im Schatten eines Baumes darauf achtet, dass sich jeder an die Spielregeln hält.
Einige Meter weiter geht es beim Blindenfußball ordentlich zur Sache. Die acht Fußballer auf dem Platz können sich nur nach Gehör orientieren. Augenklappenbinden, die jeder Spieler tragen muss, verhindern die Sicht. In den Ball ist eine Glocke eingebaut, und vom Seitenrand schreien die jeweiligen Unterstützer der Mannschaften, in welche Richtung gelaufen werden muss. Doch auch wenn jedes Team gewinnen will, geht es stets fair zu und es wird sich gegenseitig geholfen. So auch beim Basteln eines Armreifes, mit dem sich die Wölflinge, eine Kindergruppe der Pfadfinder Dillingen, beschäftigen. Elias, Joris und Justin fädeln mit verschiedenen Perlen bunte Fußballarmbänder auf. Auch christliche Symbole kommen auf die Armbänder.
Denn auch die spielerische Vermittlung von religiösen Inhalten steht bei diesem Aktionstag auf dem Programm.
So wird etwa ein kleiner Rosenkranz geknüpft, die Frage geklärt, warum Weihrauch im Gottesdienst verwendet wird, oder geistliche Lieder im Chor angestimmt. Ein Gottesdienst am Nachmittag rundet den Aktionstag schließlich ab und beendet einen Tag, an dem die teilnehmenden Kinder viel über sich, andere Menschen und den Glauben gelernt haben.