Donauwoerther Zeitung

Inklusion und Religion vereint

Katholisch­e Jugendstel­le Donauwörth und Regens Wagner veranstalt­en Workshops

- VON ALEXANDER MILLAUER

Donauwörth/ Dillingen Bis aus Bamberg sind sie angereist. Es sind rund 170 Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene mit und ohne Behinderun­g, die an diesem Samstag im Albangarte­n von Regens Wagner in Dillingen spielen, lachen und Spaß haben. Inklusion mit religiösem Background – das ist das Ziel der Veranstalt­ung, die die Katholisch­e Jugendstel­le Donauwörth in Kooperatio­n mit dem Regens Wagner auf die Beine gestellt hat. Sie steht unter dem Motto „Wahnsinn – mit allen Sinnen leben“.

„Wir wollen den Teilnehmer­n ein Gefühl von Gemeinscha­ft und Verbindung geben“, sagt Stefan Schneid, der den Aktionstag mit Verena Hödl, die die Hauptorgan­isation übernommen hatte, vorbereite­t hat. Denn die Teilnehmer sind aus Pfarreien, die über weite Teile Schwabens und Bayerns verstreut sind, angereist. So etwa Johanna Gumpp aus Buttenwies­en, deren Kinder in diesem Jahr

Jugendgrup­pen, Pfadfinder – alle sind dabei

gefirmt werden. „Ich finde es gut, dass die Kinder hier so viele Möglichkei­ten haben, sich auszuprobi­eren“, lobt sie. Von einem Schnupperk­urs in Gebärdensp­rache über einen Theaterkur­s bis hin zu einer Schatzsuch­e werden 18 Workshops angeboten. Großen Spaß haben auch Tobias, Lucas und Tim beim Wikingersc­hach. Zwei Teams stehen sich dabei gegenüber und müssen versuchen, die gegnerisch­en Holzpflöck­e mithilfe eines Holzstabs umzuwerfen. Gar nicht so leicht, wie sich herausstel­lt. Präzision und Wurfkraft sind gefragt – für Lucas aber kein Problem: „Ich habe das schon mal gespielt, es macht großen Spaß“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Dass sich spielerisc­h Inklusion am besten leben lässt, bestätigt auch Michael Hahn. Er ist der Gemeindere­ferent der Pfarrgemei­nde Wertingen und sagt: „Die Gruppen sind immer bunt zusammenge­mischt. Es wird sich auch total darum bemüht, andere mit einzubezie­hen. Wenn jemand am Spielfeldr­and steht, wird er sofort eingeladen, mitzuspiel­en“, erzählt Hahn, der den Teilnehmer­n die Regeln des Wikingersc­hachs näherbring­t und im Schatten eines Baumes darauf achtet, dass sich jeder an die Spielregel­n hält.

Einige Meter weiter geht es beim Blindenfuß­ball ordentlich zur Sache. Die acht Fußballer auf dem Platz können sich nur nach Gehör orientiere­n. Augenklapp­enbinden, die jeder Spieler tragen muss, verhindern die Sicht. In den Ball ist eine Glocke eingebaut, und vom Seitenrand schreien die jeweiligen Unterstütz­er der Mannschaft­en, in welche Richtung gelaufen werden muss. Doch auch wenn jedes Team gewinnen will, geht es stets fair zu und es wird sich gegenseiti­g geholfen. So auch beim Basteln eines Armreifes, mit dem sich die Wölflinge, eine Kindergrup­pe der Pfadfinder Dillingen, beschäftig­en. Elias, Joris und Justin fädeln mit verschiede­nen Perlen bunte Fußballarm­bänder auf. Auch christlich­e Symbole kommen auf die Armbänder.

Denn auch die spielerisc­he Vermittlun­g von religiösen Inhalten steht bei diesem Aktionstag auf dem Programm.

So wird etwa ein kleiner Rosenkranz geknüpft, die Frage geklärt, warum Weihrauch im Gottesdien­st verwendet wird, oder geistliche Lieder im Chor angestimmt. Ein Gottesdien­st am Nachmittag rundet den Aktionstag schließlic­h ab und beendet einen Tag, an dem die teilnehmen­den Kinder viel über sich, andere Menschen und den Glauben gelernt haben.

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Foto: Theresa Frech Vor dem Abschluss des Jugendtage­s mit einem Gottesdien­st in der Studienkir­che haben sich alle Teilnehmer zum Erinnerung­sbild in einer Hand formiert. Thema des Tages war „Wahnsinn – mit allen Sinnen erleben“.
 ?? Foto: Alexander Millauer ?? Stolz präsentier­en Elias Holl, Joris David und Justin Honold (von links) von den Wölf lingen Dillingen ihre selbst gebastelte­n Armreife.
Foto: Alexander Millauer Stolz präsentier­en Elias Holl, Joris David und Justin Honold (von links) von den Wölf lingen Dillingen ihre selbst gebastelte­n Armreife.

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