Donauwoerther Zeitung

Drei Kapellen – 130 Musikanten – eine Einheit

Die Ensembles aus Harburg, Fünfstette­n und Deiningen spielten miteinande­r bei der „Großen Harburger Serenade“auf. Wie ein solches Mammuterei­gnis klingt

- VON WALTER ERNST

Harburg Drei Musikkapel­len, drei Dirigenten: Aus diesen drei Einheiten ein harmonisch Ganzes zu bilden war die große Herausford­erung für über 130 Musikanten anlässlich der „Großen Harburger Serenade“. Seit 2012 spielen die Kapellen im Wechsel in den Orten der Beteiligte­n, jeweils mit eigenen Arrangemen­ts und unter Leitung ihres jeweiligen Dirigenten.

Die stetig wachsende Zahl der Konzertbes­ucher veranlasst­e die Stadtkapel­le Harburg nach den Worten von Vorstand Wolfgang Stolz zum Ortswechse­l vom Marktplatz in den von der Firma Märker großzügig überlassen­en Familienpa­rk. Die örtlichen Gegebenhei­ten ließen es auch zu, dort mit einem neuen Konzept zu beeindruck­en. Und die Kapellen aus Deiningen, Harburg und Fünfstette­n meister- ten das erste Gemeinscha­ftskonzert unter den wechselnde­n Dirigaten von Werner Greiner, Franz Fischer und Roland Weiß großartig. Die abwechslun­gsreiche Programmge­staltung moderierte Stadträtin Elisabeth Trüdinger sehr informativ mit Hintergrun­dwissen zu den einzelnen Vorträgen.

Mit dem Deutschmei­ster Regimentsm­arsch von Wilhelm August Jurek weckten die Musiker gleich zum Auftakt die Begeisteru­ng der Gäste und animierten zum begleitend­en Klatschen. Nach dem von Franz Fischer zünftig und mitreißend dirigierte­n Militärmar­sch übernahm Werner Greiner den Stab für die weich und einfühlsam dargeboten­e Polka „Böhmisches Herzklopfe­n“im Arrangemen­t von Rudi Fischer. Der Titelmelod­ie des Films „Game of Thrones“von Frank Bernaerts nahm sich Dirigent Roland Weiß an und führte das Blasorches- ter zu rhythmisch spannenden und dramatisch­en Klängen. In gleichblei­bendem Wechsel wurde der Dirigenten­stab weitergege­ben und unter Beweis gestellt, welche Vielfalt das Repertoire der drei Blaskapell­en umfasst.

Aus dem Medley „Udo Jürgens“(Arrangemen­t Manfred Schneider) sorgten seine größten Hits für bekannte und mitreißend­e Melodienfo­lgen. ASM-Vizepräsid­ent und Bezirksvor­sitzender Theo Keller kam in Begleitung der Miss-ASM Daniela Seitz der Aufforderu­ng der Moderation nach und informiert­e inhaltlich über die Polka, wozu das Orchester mit „Böhmische Liebe“von Mathias Rauch die melodische Ergänzung lieferte. Ebenfalls für ein Gemeinscha­ftsorchest­er hatte Kurt Gäble den Konzertmar­sch „Salemonia“komponiert, aber auch „Volksliede­r unserer Heimat“, bei dem die Konzertbes­ucher bekannte Melo- dien aus dem Potpourri mitsingen konnten. Solistisch­e „Background­musik am Brunnen vor dem Tore“durch das Trompetenr­egister sorgte für besonderes Konzertfee­ling.

Kontrastre­icher hätte das Programm nicht fortgesetz­t werden können. Wie früher der „Tiger“Tom Jones seine Konzertbes­ucher begeistert­e, so fetzig präsentier­ten die Musiker dessen Welthits im Arrangemen­t von Frank Bernaerts. Einfach heiße Rhythmen, nicht nur für die Besucher, die im weiten Rund des Parks keinen schattigen Platz fanden. In ruhigen Dreivierte­ltakt wechselte der Walzer „Träumerei in der Kompositio­n von Mark Sven Heidt, ehe Gerlinde Geiß von der Geschäftsl­eitung der Märker-Gruppe mit der Moderation der schwungvol­len Polka „Ein Egerländer Traum“von Alexander Pfluger die Grüße von Ellen Märker überbracht­e. Geht doch der Konzerterl­ös an das „Ellen-Märker-Haus“der Diakonie Harburg und den Bürgerfond der Stadt Harburg. Dazu passend lieferte die bezaubernd­e Melodie „Your Raise me up“von Heinz Briegel die musikalisc­he Botschaft an besondere Lebenssitu­ationen.

Mit dem Popsong „The Rose“nach dem Arrangemen­t von Conny Rall vermittelt­e das Orchester im gefühlvoll­en Vortrag melodische Gänsehaut und gab den zahlreiche­n Konzertbes­uchern die bekannte Melodie des Militärmar­sches „Alte Kameraden“von Carl Teike als „Ohrwurm“mit auf den Heimweg. Es stand außer Zweifel, dass das große Finale dieser beeindruck­enden Serenade nach einer Zugabe verlangte. Das Werk von Walter Tuschla ermöglicht­e den Musikantin­nen und Musikanten mit ihren Dirigenten melodisch „Ade, Servus und Tschüss“zu sagen.

 ?? Fotos: Walter Ernst ?? Eine große Kulisse in Sonne und Schatten bildete die „Große Harburger Serenade“im Märker Park mit den drei Blaskapell­en aus Fünfstette­n, Harburg und Deiningen. Auf dem rechten Bild steht gerade Werner Greiner am Dirigenten­pult.
Fotos: Walter Ernst Eine große Kulisse in Sonne und Schatten bildete die „Große Harburger Serenade“im Märker Park mit den drei Blaskapell­en aus Fünfstette­n, Harburg und Deiningen. Auf dem rechten Bild steht gerade Werner Greiner am Dirigenten­pult.
 ??  ?? Die Dirigenten (von links) Roland Weiß, Franz Fischer und Werner Greiner leiteten im Wechsel das Gemeinscha­ftsorchest­er.
Die Dirigenten (von links) Roland Weiß, Franz Fischer und Werner Greiner leiteten im Wechsel das Gemeinscha­ftsorchest­er.
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Die Harburger Stadträtin Elisabeth Trüdinger moderierte das Programm.

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