Mitarbeiter von Opel haben neue Sorgen
Wird die Entwicklung verkauft?
Rüsselsheim Der verlustreiche Autobauer Opel kommt nicht zur Ruhe: Spekulationen über einen Teilverkauf des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim alarmieren den Betriebsrat. Das Gremium plant für Donnerstag kurzfristig eine Betriebsversammlung, bei der das Management Rede und Antwort stehen soll. „Ein (Aus-)Verkauf der OpelEntwicklung würde Opel die Zukunft nehmen“, kritisierten die Arbeitnehmervertreter.
Opel-Chef Michael Lohscheller betonte dagegen: „Unser Engineering ist und bleibt Kern von Opel.“Alle künftigen Opel-Modelle würden in Rüsselsheim entwickelt. Zudem übernehme Rüsselsheim zahlreiche wichtige Aufgaben für den französischen Mutterkonzern PSA. Das Auftragsvolumen der früheren Opel-Mutter GM werde in den kommenden Jahren jedoch drastisch abnehmen. Deshalb würden unterschiedliche Optionen geprüft. „Strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen sind dabei Teil dieser Überlegungen.“Noch gebe es keine Entscheidung.
Einem Bericht zufolge denkt PSA darüber nach, sich von einem Teil des Entwicklungszentrums mit seinen mehr als 7000 Ingenieuren zu trennen. PSA und Opel hätten mehrere Entwicklungsdienstleister sondiert, damit diese Übernahmeangebote vorlegen, berichtet die französische Zeitung Le Monde.
Opel war 2017 von PSA übernommen worden, zu dem bereits die Marken Peugeot, Citroën und DS gehörten. PSA-Chef Carlos Tavares hatte stets betont, Opel als deutsche Marke zu erhalten.