Kreisverkehr: Was sind Alternativen?
Der Verkehrsausschuss des Rainer Stadtrats traf sich gestern erstmals, um mögliche Varianten im Ziegelmoos zu diskutieren. Schnelle Lösungen sind nicht zu erwarten
Rain Eine Frist von einem Jahr hatte sich der Rainer Stadtrat gesetzt, um sowohl die bestehenden Pläne für einen Ziegelmoos-Kreisverkehr neu zu prüfen, als auch mögliche Alternativen. Das war Mitte März. Seitdem ist gut ein Vierteljahr vergangen. Gestern nun hat sich der Verkehrsausschuss erstmals darüber ausgetauscht, wie die Situation am Knotenpunkt Ziegelmosstraße/Lerchenweg/Feldhüterweg/Meisenweg aktuell aussieht und welche Verbesserungen in Frage kämen.
Eine Lösung scheint noch lange nicht in Sicht. Die Ausschussmitglieder trennten sich am Ende mit dem Beschluss, sich einen Planer an die Seite zu holen und das Thema bei Gelegenheit im Stadtrat zu behandeln. Bürgermeister Gerhard Martin bat um Geduld: „Mit einfachen, schnellen Maßnahmen kommen wir sicher nicht zum gewünschten Erfolg.“Es geht nach wie vor um Verkehrssicherheit im Ziegelmoos. Zu den kritisierten Punkten gehört zum einen der großflächige „Platz“, der entstanden ist, als irgendwann in früheren Jahren der Lerchenweg an die Kurve der Ziegelmoosstraße angebaut wurde. Verkehrsteilnehmer, die von der Münchner Straße kommen und der Ziegelmoosstraße folgen, sind durch deren Trichterform regelrecht verführt, die Kurve zu schneiden. Zum anderen gibt es derzeit keine vernünftige Stelle, die Ziegelmoosstraße Richtung Feldhüterweg (Weberpark) und umgekehrt auf kurzem Weg zu Fuß zu überqueren. Zum Dritten ist der schnurgerade Lerchenweg nachweislich nicht gerade geeignet, langsam zu fahren. Und bei 3500 Fahrzeugen pro Tag klagen die Anwohner hier über starke Beeinträchtigungen.
Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei im Donau-Ries-Kreis steht dem Verkehrsausschuss beratend zur Seite und war auch in der gestrigen Sitzung dabei. Laut seiner Statistik sind in den vergangenen achteinhalb Jahren an der fraglichen Stelle gerade mal drei Unfälle im Begegnungsverkehr („Bagatellgeschichten“) passiert. Außerdem sind drei Radler ohne Fremdbeteiligung gestürzt. Im Umkehrschluss ist kein einziger Querungsunfall passiert, keine Vorfahrtsverletzung und kein Fahrunfall, bei dem etwa ein Fahrzeug aus der Kurve getragen worden wäre. Unterm Strich bedeutet das laut Kastenhofer: „Im Ziegelmoos gibt es nicht viele Möglichkeiten etwas zu verbessern.“Dennoch räumte der Verkehrsexperte ein: „Die faktische Sicherheit hat nicht immer etwas mit der gefühlten Sicherheit zu tun.“Diese Möglichkeiten galten gestern als nicht sonderlich erfolgversprechend:
● Ein Stoppschild kann laut Kastenhofer nicht viel bewirken, „denn es gibt ja keine Vorfahrtsverletzungen“.
● Eine Rechts-vor-Links-Regelung käme deshalb nicht in Frage, weil die Straße mit dem höheren Verkehrsaufkommen stets die Bevorrechtigte ist – und das ist eindeutig der Lerchenweg.
● Im Lerchenweg selbst scheidet eine Tempo-30-Zone aus, da diese automatisch rechts vor links mit sich bringt. Und kleine Seitenstraßen wie Amselweg oder Stichstraße Lerchenweg wären als bevorrechtigte Straßen gar nicht wahrnehmbar.
● Von einer Erneuerung der kaum mehr erkennbaren Linien an der Kreuzung Ziegelmoosstraße/Lerchenweg verspricht sich Bürgermeister Martin nicht viel: „Es ist fraglich, ob sich die Leute daran halten.“
● Ein Zebrastreifen ist verkehrsrechtlich nicht möglich, da er eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen und Fußgängern voraussetzt. Wie Magnus Kastenhofer erläuterte, käme man im Ziegelmoos sicherlich auf die erforderlichen 500 bis 700 Kraftfahrzeuge in Spitzenstunden, nicht aber auf die notwendigen 50 bis 100 Passanten. Auch eine Ampel bringe aus eben diesen Gründen nicht den gewünschten Erfolg, so der Verkehrssachbearbeiter.
Wo also gibt es Möglichkeiten, einzugreifen und etwa baulich etwas zu verändern?
● Eine angedachte Möglichkeit ist, den Trichter der Ziegelmoosstraße im Kurvenbereich zu verschmälern und damit das Kurvenschneiden zu erschweren oder gar zu verhindern.
● Das würde auch eine Querungshilfe vereinfachen, die von allen Beteiligten gestern favorisiert wurde.
● Kastenhofer plädierte dafür, den Verkehr auf der Hauptachse Ziegelmoosstraße/Lerchenweg nicht unnötig auszubremsen, sondern flüssig zu halten. Auch Bürgermeister Martin sagte: „Der Lerchenweg muss seine Leistungsfähigkeit behalten. Dennoch müssen wir die Belästigung für die Anwohner berücksichtigen.“
Alles in allem hält Kastenhofer einen Kreisverkehr für falsch. „3500 Fahrzeuge, die geradeaus fahren, dazu ein bis zwei Einmündungen – das passt nicht. Wenn sich die Stadt allerdings für diesen Luxus entscheidet, habe ich verkehrsrechtlich nichts einzuwenden.“Wie dem auch sei: Die Suche nach der bestmöglichen Lösung hat erst begonnen. Und die Bürger sollen beteiligt werden.
Hatten Sie hier in Rain besondere Begegnungen und Erlebnisse?
Sanoj: Ich denke da an viele gute Gespräche anlässlich von Taufen und Beerdigungen. Ich war gerne Priester und Seelsorger und denke auch gerne zurück an die Gottesdienste, die ich hauptsächlich in Rain und in Staudheim mit den Gläubigen feierte.
Welche Unterschiede gibt es zwischen der Kirche und einer Messfeier in Deutschland und Indien?
Sanoj: Die Inder sind lebendiger im Glauben. Das liegt natürlich auch an den großen Unterschieden in der Kultur der beiden Völker. Ich habe diese Unterschiede in manchen Predigten erwähnt, habe aber auch Vorträge über meine Heimat beim Frauenkreis, der Kolpingsfamilie und bei einem Seniorennachmittag in Genderkingen gehalten. Trotz Armut kann man in Indien eine große Zuversicht im Leben erkennen. Ein Pfarrer hat in Indien eine viel größere Pfarrgemeinde zu versorgen als hier in Deutschland. Auffällig ist, dass in Indien die Sonntagsgottesdienste sehr gut besucht werden, die Kirchen sind immer proppenvoll.