Verdrängen Auswärtige die Einheimischen?
Tapfheimer Gemeinderat Kleinle will die am Ort ansässigen Bauwerber bevorzugen
Tapfheim Gibt es für die Einheimischen in Tapfheim und seinen Ortsteilen genügend Bauplätze? Oder ist es notwendig, die am Ort ansässigen Bürger bei der Vergabe von Parzellen in neuen Baugebieten zu bevorzugen? Soll man ihnen möglicherweise beim Erwerb von Bauland einen Vorzugspreis einräumen? Ein ganzes Bündel von Fragen stellte Leonhard Kleinle (Alternative/Die Linke) bei deren jüngster Sitzung seinen Kollegen.
Kleinle hatte die Einführung eines „Einheimischen-Modells“bei der Vergabe gemeindlicher Baugrundstücke beantragt. Man müsse in die Zukunft blicken und rechtzeitig reagieren, um auch den jungen Menschen in Tapfheim Ansiedlungsmöglichkeiten zu bieten, argumentierte Kleinle. Er habe den Eindruck, dass durch immer mehr Zuzüge der „Druck von außen“zunehme.
Bürgermeister Karl Malz erklärte, die Verwaltung habe sich mit dem Antrag intensiv befasst. Er listete die Baugebiete auf, die in den letzten Jahren in der Großgemeinde entstanden sind, um zum Schluss zu kommen: „Wir sehen im Moment keinen Handlungsbedarf, nachdem die Einheimischen nach wie vor zum Zuge kommen.“Mindestens die Hälfte der Bauwerber sei in der Vergangenheit aus dem Ort gekommen. Dass Einheimische keinen Bauplatz bekommen hätten, habe es jedenfalls nicht gegeben. Malz verwies auf strenge Richtlinien, wenn man ein „Einheimischen-Modell“einführe. So dürften die Bauareale nicht größer als 500 Quadratmeter sein. Eine finanzielle Bevorzugung der Tapfheimer Interessenten sei schon gar kein Thema, weil dies rechtlich nicht zulässig sei.
Dieter Keller (CSU) führte an, dass man sich damit erst auseinandersetzen solle, wenn Einheimische tatsächlich keinen Platz bekämen. Einen akuten Handlungsbedarf sehe er nicht. Werner Freißler (PWG) bezeichnete die Anfrage als sinnvoll, aber ein Verdrängungsprozess fände derzeit nicht statt. Man sollte die Situation aber im Auge behalten.
Bürgermeister Malz bat darum, nach Ablauf einer Jahresfrist noch einmal nachzufragen, um dann auf mögliche Situationsveränderungen unter Umständen reagieren zu können.