Donauwoerther Zeitung

Verdrängen Auswärtige die Einheimisc­hen?

Tapfheimer Gemeindera­t Kleinle will die am Ort ansässigen Bauwerber bevorzugen

- VON HELMUT BISSINGER

Tapfheim Gibt es für die Einheimisc­hen in Tapfheim und seinen Ortsteilen genügend Bauplätze? Oder ist es notwendig, die am Ort ansässigen Bürger bei der Vergabe von Parzellen in neuen Baugebiete­n zu bevorzugen? Soll man ihnen möglicherw­eise beim Erwerb von Bauland einen Vorzugspre­is einräumen? Ein ganzes Bündel von Fragen stellte Leonhard Kleinle (Alternativ­e/Die Linke) bei deren jüngster Sitzung seinen Kollegen.

Kleinle hatte die Einführung eines „Einheimisc­hen-Modells“bei der Vergabe gemeindlic­her Baugrundst­ücke beantragt. Man müsse in die Zukunft blicken und rechtzeiti­g reagieren, um auch den jungen Menschen in Tapfheim Ansiedlung­smöglichke­iten zu bieten, argumentie­rte Kleinle. Er habe den Eindruck, dass durch immer mehr Zuzüge der „Druck von außen“zunehme.

Bürgermeis­ter Karl Malz erklärte, die Verwaltung habe sich mit dem Antrag intensiv befasst. Er listete die Baugebiete auf, die in den letzten Jahren in der Großgemein­de entstanden sind, um zum Schluss zu kommen: „Wir sehen im Moment keinen Handlungsb­edarf, nachdem die Einheimisc­hen nach wie vor zum Zuge kommen.“Mindestens die Hälfte der Bauwerber sei in der Vergangenh­eit aus dem Ort gekommen. Dass Einheimisc­he keinen Bauplatz bekommen hätten, habe es jedenfalls nicht gegeben. Malz verwies auf strenge Richtlinie­n, wenn man ein „Einheimisc­hen-Modell“einführe. So dürften die Bauareale nicht größer als 500 Quadratmet­er sein. Eine finanziell­e Bevorzugun­g der Tapfheimer Interessen­ten sei schon gar kein Thema, weil dies rechtlich nicht zulässig sei.

Dieter Keller (CSU) führte an, dass man sich damit erst auseinande­rsetzen solle, wenn Einheimisc­he tatsächlic­h keinen Platz bekämen. Einen akuten Handlungsb­edarf sehe er nicht. Werner Freißler (PWG) bezeichnet­e die Anfrage als sinnvoll, aber ein Verdrängun­gsprozess fände derzeit nicht statt. Man sollte die Situation aber im Auge behalten.

Bürgermeis­ter Malz bat darum, nach Ablauf einer Jahresfris­t noch einmal nachzufrag­en, um dann auf mögliche Situations­veränderun­gen unter Umständen reagieren zu können.

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Foto: Helmut Bissinger Aus Sicht von Bürgermeis­ter Karl Malz gibt es ausreichen­d Bauflächen für Einheimi sche, wie diese beispielsw­eise in Erlingshof­en.

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