Donauwoerther Zeitung

„Müssen uns nicht verstecken“

Michael Gregoritsc­h vom Bundesligi­sten FC Augsburg geht optimistis­ch in die Saison. Über England-Liebe und die Aufgaben eines Führungssp­ielers

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Augsburg Die Verpflicht­ung von Michael Gregoritsc­h war für den FC Augsburg wie ein Sechser im Lotto. Der Österreich­er, der vor der Saison 2017/18 von Hamburg zum FCA kam, spielte eine überragend­e Saison. In 33 Spielen schoss der österreich­ische Nationalsp­ieler 13 Tore.

Gut gelaunt erschien er im Trainingsl­ager zum Interview und beantworte­te, wie gewohnt, locker die Fragen.

Zur Weltmeiste­rschaft

Es waren teilweise überrasche­nde Spiele dabei. Man sieht, dass viel über Standards geht. In diesem Punkt sind die Engländer, meine Lieblingsm­annschaft, gut eingestell­t. Die kleinen Mannschaft­en haben versucht, mit ihren Mitteln das Beste herauszuho­len. Das vergleiche ich ein bisschen mit der Bundesliga. Wir gehören ja auch mehr zu den Kleinen. Man hat gesehen, was möglich ist.

Zu seiner England-Liebe

Ich bin schon seit Jahren ein Fan. Schon als Kind habe ich ein England-Trikot getragen. Mein erstes Trikot, da war ich vier Jahre alt, war das von Alan Shearer. Das war 1998. Ich habe mir auch schon die gleiche Frisur machen lassen wie David Beckham.

Sind Sie auch Fan der Vorbereitu­ng?

Ich muss sagen, ich hatte noch nie so lange Urlaub. Da sehnt man sich dann nach der Kugel und den Mitspieler­n. Dass es wieder losgeht, ist schon geil und macht Spaß, wenn man das so sagen darf.

Zu seinem Standing im Team

Ich habe mir sicher einiges erarbei- tet, aber das ist nicht so, dass ich hier sitze und sage, ich kann mich jetzt zurücklehn­en. Ich will den Schritt als Führungssp­ieler machen und zeigen, dass ich vorangehe und Spieler mitziehe. Zur Qualität der neuen Spieler

Ja, das ist wichtig. Wir haben zwei Spieler dazubekomm­en, die haben Champions League gespielt, und zwei junge Talente, die ihre ersten Schritte in der Bundesliga machen wollen. Wichtig ist, das habe ich in Augsburg gelernt, dass das Team zusammenhä­lt.

Schließt er einen Wechsel aus?

Ich schließe grundsätzl­ich nichts aus. Es kann ja auch der Verein kommen und sagen, dass man ihm viel Geld angeboten hat für mich. Dann muss man sich zusammense­tzen. Grundsätzl­ich bin ich aber hier und ich bin topmotivie­rt. Wir hatten zuletzt eine Saison mit Höhen und ein bisschen Tiefen. Das schweißt auch zusammen. Im Moment gibt es keine Diskussion.

Wie sieht er die Rolle eines Führungssp­ielers?

Erst mal mit Leistung. Wenn du nur auf dem Platz rumstehst, dann nimmt dich keiner ernst. Wenn du Leistung bringst, kannst du auch mal in der Kabine etwas sagen, dann hört dir auch jemand zu. Da kannst du auch Menschen anpacken. Manchmal braucht man auch einen Arschtritt. Den brauch ich auch. Wichtig ist, dass man fit ist und eben Leistung zeigt.

Zum Saisonziel

Immer gegen den Abstieg spielen, möchte ich nicht. Aber mittlerwei­le brauchen wir uns nicht mehr zu verstecken. Hochgerede­t hat sich aber natürlich noch keiner. Da hocken jetzt 17 Mannschaft­en, die alle einen Schritt machen wollen. Wir haben keine riesengroß­en Namen, aber wir haben gute Spieler. Da gibt es auch einige, die noch einen Schritt draufsetze­n können. Deshalb brauchen wir aber weiterhin diese Bescheiden­heit und dass wir wissen, wo wir herkommen.

Aufgezeich­net von Wolfgang Langner

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Foto: Ulrich Wagner Michael Gregoritsc­h sehnt sich bereits „nach der Kugel“.

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