„Best Of“: Zehn Jahre Musikkapelle Wörnitzstein
Es gab viel Grund zur Freude, viele Lieder zum Genießen – und doch auch einen traurigen Anlass
Donauwörth Wörnitzstein Es war nicht nur das obligatorische Dorfplatzkonzert, für das die Musikkapelle Wörnitzstein ihre Instrumente auspackte, um ihnen die schönsten Töne zu entlocken. Diesmal gab es noch einen anderen Grund zu feiern: das zehnjährige Bestehen des Ensembles. In herrlicher Atmosphäre blickten die Musikanten zurück auf diese Dekade und ließen sie in Form eines „Best Of“Revue passieren. Eröffnet wurde der Abend von der Jugendkapelle mit dem Stück „Pep Rally Rock“von John Edmondson. Groovig ging es mit den Solisten Kerstin Hofer und Johannes Hofer am Saxofon weiter, die das Publikum mit „Sax-o-Matic“von Andy Clark begeisterten.
Mit „Andrew Lloyd Webber in Concert“inszenierte die Jugendkapelle gekonnt die bekanntesten Melodien des britischen Komponisten, welche von Michael Sweeney arrangiert wurden. Schließlich zeigte der mit der Zugabe „California Dreamin“, dass er bei Rebecca Klinger in den besten Händen ist.
Bevor die Stammkapelle ihr vielseitiges Programm zum Besten gab, ehrte Bezirksdirigent Josef Basting einige verdiente Mitglieder: Für zehnjähriges Musizieren wurden Johannes Grob, Kerstin Friegel, Magdalena Hofer, Corinna Probst, Silvia Schubert und Kathrin Vetter geehrt sowie Eva Meyr für 15 Jahre.
Unter dem diesjährigen Motto „Best Of – Zehn Jahre Musikkapelle Wörnitzstein“nahm dann schließlich die Stammkapelle auf der Bühne Platz. Zusammen mit ihrem Dirigenten Tobi Freißler erarbeiteten die Musikanten ein Ranking der beliebtesten Stücke der vergangenen zehn Jahre. So wurde das Konzertprogramm mit dem impulsiven Marsch „Bayerisch Schwaben“von Kurt Pascher eröffnet. „Bissig“weiter ging es mit dem weltbekannten Musical „Tanz der Vampire“von Jim Steinmann. Im Arrangement von Wolfgang Wössner wurden die Zuhörer in die Welt der Unsterblichkeit entführt. Die Musiker zeigten unter anderem in diesem Oberstufenstück, dass sich der Probenfleiß und das regelmäßige Üben gelohnt haben. Traditioneller wurde es mit „Ein halbes Jahrhundert“von Very Rickenbacher. Die Gute-Laune-Polka hielt eingängige Melodien bereit und bewies, dass sie auf jeden Fall einen Platz in der „Best Of“-Rangliste verdient hatte.
Mit „The Lion King“ging die Reise weiter nach Afrika. „Can You Feel The Love Tonight“von Elton John ist dabei wohl die bekannteste Hymne der Broadway-Selections. Die gefühlvollen Passagen luden zum Verweilen und Träumen ein. Die Polkahymne „Von Freund zu Freund“, komponiert von Martin Scharnagl, begann ebenso mit einer wunderschönen und schlichten Einleitung, welche von SiNachwuchs mon Vetter an der Trompete sowie Peter Dietl (Tenorhorn) gespielt wurde. Es folgten rhythmische und eingängige Passagen im Zwischenteil. Abgerundet wurde die Polka durch die warmherzige Triomelodie, die unter die Haut geht und im Ohr bleibt.
Mit „Kleine ungarische Rhapsodie“versetzte Alfred Bösendorfer den Hörer in die ungarische Puszta. Die Musikkapelle hatte dieses mittelstufige Konzertstück für das Wertungsspiel in Rögling einstudiert und glänzte dabei mit ausgezeichnetem Erfolg. Auch die Zuhörer am Dorfplatzkonzert konnten sich sofort mit der eingängigen Anfangsmelodie identifizieren und wippten kräftig mit.
„In 80 Tagen um die Welt“von Jules Verne hat vermutlich jeder einmal gelesen oder im Fernsehen gesehen. Aber nicht gehört! Otto M. Schwarz setzte die Reise in ein spannendes Blasorchesterwerk um und arrangierte aus dem vorhandenen Material ein „Kino für die Ohren“. Die Musiker untermauerten die Melodien mit einem eigens zusammengeschnittenen Film und weckten sicher beim einen oder anderen Zuhörer Reiselust.
Leider hielt der rundum gelungene Abend auch noch einen traurigen Moment bereit, da es vorerst das letzte Konzert der Musikkapelle Wörnitzstein unter der Leitung von Tobi Freißler war. Wehmütig erklärte der Leiter, er werde das Amt als Dirigent aus zeitlichen Gründen niederlegen. Vorstand Bastian Meyr bedankte sich herzlich für Freißlers hervorragende Arbeit in den vergangenen zehn Jahren für die Musikkapelle.
Mit lang anhaltendem Applaus im Stehen zollte das Publikum Respekt für den gelungenen, kurzweiligen Abend und forderte Zugaben. Mit „Wir Musikanten, vereint durch Spiel und Gesang, sind befreundet ein Leben lang“hätte man keinen besseren Schlusspunkt finden können.