Burg trifft Wikingerschiff – Wohnzimmer trifft Tankstelle
Das Gymnasium Donauwörth stellt die besten Schüler-Arbeiten in der Stadtbibliothek Donauwörth aus
Donauwörth Der Kunstunterricht bietet einen Gegenentwurf zu den teils sehr starren Unterrichtsformen in anderen Fächern an. Schüler können hier selbst gestalten und mit unterschiedlichen Materialien ihre eigenen Ideen umsetzen. Viele Schüler finden daran Gefallen, kreativ zu werden, und Dinge zu erschaffen, die nicht funktionieren sondern ästhetisch sein sollen. Dies sieht man meistens auch den Kunstwerken selbst an.
Die Kunstlehrer des Gymnasiums Donauwörth haben im laufenden Schuljahr genau solche Werke gesammelt und stellen sie seit gestern unter dem Namen „Augen Blicke Kunst“in der Stadtbibliothek Donauwörth aus. Seit Freitag nutzen die Lehrer ihre Freistunden und das Wochenende, um die besten Stücke ihrer Kurse in der Bibliothek anzuordnen. „Wir wollen vor allem die Vielfalt zeigen, einen Querschnitt von der fünften bis zur elften Jahrgangsstufe,“erklärt Bianca Schmidt, Leiterin der Fachschaft Kunst am Gymnasium. Die Arbeiten der Ausstellung bilden mit unterschiedlichen Materialien höchst verschiedene Motive und Themen ab. Im Flur der Bibliothek sieht der Besucher neben einigen Töpfereien vor allem Bilder aller Art: Fotografien, auf denen Schüler berühmte Werke nachstellen, Selbstporträts und Zeichnungen in Schwarzweiß, die im Kontrast zu Malereien in den buntesten Farben stehen.
In der Bibliothek selbst finden sich vor allem Skulpturen und Modelle: Burgen und Wikingerschiffe aus Pappmaché, futuristische Tankstellenmodelle, Wohnzimmer in Schuhkartons und sogar ganze Abendkleider in Lebensgröße und komplett aus Papier, die in Kleinstarbeit entworfen, geschnitten und zusammengenäht und -geklebt wurden. Die Altersdifferenzen und die charakterlichen Unterschiede der verschiedenen Künstler tun ihr übriges, um ein vielfältiges Gesamtbild zu kreieren, in dem jedoch kein Ausstellungsstück das andere überdeckt.
Auch im Kunstunterricht gibt es zwar einen einzuhaltenden Lehrplan, „aber der ist sehr frei und lässt viel Raum für verschiedene Themen,“so Lehrer Marc Rogat. Eine Ausstellung ist ein guter Weg, um gute Arbeiten von Schülern zu würdigen: Kunst könne nicht benotet werden, meint Rogat, höchstens die Umsetzung der Vorgaben.
OInfo „Augen Blicke Kunst“ist die 13. Ausstellung in dieser Form und kostenlos zu sehen. Bis zum Ende der Sommerferien kann sie zu den norma len Öffnungszeiten der Stadtbibliothek (Montag, Mittwoch und Freitag 13 bis 18.30 Uhr und Dienstag und Donnerstag 9 bis 13 Uhr) besucht werden.