Donauwoerther Zeitung

Mit diesem Trick gelingen perfekte Grillstrei­fen

- Pom@augsburger allgemeine.de Michael Pohl

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Wir haben es ausprobier­t und es funktionie­rt tatsächlic­h: Mit einem Trick und der richtigen Temperatur kann man auf fast jedem Grill perfekte Grillstrei­fen auf Fleisch und Gemüse braten. Wir kennen das: Auf Werbefotos haben Steaks ein perfektes dunkles Branding – nicht nur in Streifen, sondern in schicken Karos oder Rauten. Das Geheimnis des eingebrann­ten Musters ist kein rautenförm­iger Grillrost, sondern die Technik, wie man die Steaks auf den Grill legt.

Durch die Hitze beim Grillen findet einer der wichtigste­n Prozesse der Küchenchem­ie statt – die sogenannte Maillard-Reaktion. Ihr Entdecker, der französisc­he Mediziner und Chemiker Louis Maillard, erforschte kurz vor dem Ersten Weltkrieg, warum sich eiweißhalt­ige Lebensmitt­el in Verbindung mit den in ihnen enthaltene­n Kohlehydra­ten unter Hitze braun färben und ihren typischen Geschmack entwickeln – das gilt für Fleisch ebenso wie für Kuchen, Brot oder Zwiebeln. Beim Braten und Backen beginnt die Reaktion ab 140 Grad, beim langsamen Reifen reichen ein paar Grad.

Je mehr Eiweißgeha­lt, je höher die Hitze, je trockener das Gut und je länger die Dauer, desto intensiver wird die Bräunung. Für Schweineod­er Rinderstea­ks empfiehlt sich als Anbrat-Temperatur, den Rost zwischen 240 und 300 Grad aufzuheize­n. Am besten geht das, wenn der Grill einen Deckel mit Thermomete­r hat, bei geschlosse­ner Haube.

Der Trick ist die Ausrichtun­g: Wir denken uns eine Uhr und nehmen die Stäbe des Grillroste­s als Linie zwischen zwölf und sechs Uhr. Jetzt braten wir das Steak erst auf „halb elf“an, nach gut einer Minute, oder sobald es sich vom Rost löst, noch mal auf „halb zwei“. Nach dem Wenden wiederhole­n wir das Manöver. Danach das Fleisch bei niedriger Hitze fertig garen.

Die Röststreif­en verstärken das Grillaroma. Geflügel, Gemüse oder Fisch brät man nur zwischen 160 und 180 Grad an.

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Fotos: Michael Pohl Einmal links, einmal rechts: Fertig ist das Rautenmust­er.
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