Eine wunderbare WM – für den FC Bayern
Die Münchner profitieren vom frühen WM-Aus etlicher ihrer Leistungsträger. Noch allerdings ist der Kader zu groß. Für einen Wechsel kommen mehrere Spieler infrage
Weil sich nun mit Arturo Vidal, Thiago, Javi Martínez, Sebastian Rudy, Leon Goretzka, James, Renato Sanches, Corentin Tolisso und Thomas Müller gleich neun Spieler um die drei im zentralen Mittelfeld zu vergebenen Stellen bewerben, ist das selbst den Münchnern zu viel des Konkurrenzkampfes. Als Wechselkandidaten gelten Vidal, Thiago, Rudy und Sanches. Aus sportlicher Sicht wären Transfers von Sanches und Rudy am risikoärmsten.
Der Unzufriedenheitsfaktor würde dadurch aber nicht deutlich abnehmen. Weil Thiago immer noch das Versprechen auf einen eleganten Spielaufbau und Vidal neben Martínez der einzige Mittelfeldakteur mit Kernkompetenz Zweikampfführung ist, zögern die Münchner. Da die Münchner Jérôme Boateng gegen eine großzügige Zahlung ziehen lassen würden, könnte im hinteren Bereich noch eine Planstelle frei werden, die auch Martínez füllen kann. Somit wäre im Mittelfeld die Lage etwas entkrampft. Bisher allerdings soll es an Angeboten für Boateng mangeln – eine der wenigen unerfreulichen Folgen der mageren Leistung während der WM.
Lediglich im Angriff wird Salihamidzic wenig zu tun haben – außer ein Gespräch zu führen. Um dieses soll laut Robert Lewandowski gebeten haben. Der Grund: sich seiner Bedeutung für den FC Bayern vergewissern. Vor der Weltmeisterschaft ließ er von seinem Berater Pini Zahavi noch offensiv den Wunsch platzieren, er wolle den Verein verlassen. Drei Spiele und null Tore später ist davon keine Rede mehr. Trotz des Abgangs von Ronaldo hat Real Madrid keinerlei Interesse an Lewandowski als Ersatz. Eine herrliche WM für die Bayern.