Wenig ambitioniert
Das im Kreisbauausschuss vorgestellte Radwegekonzept für den Landkreis ist im Grundsatz zu begrüßen, aber zeitlich wenig ambitioniert. Erst mittel- und langfristig will der Kreis die Attraktivität des Radverkehrs durch neue Verbindungen steigern, heißt es in dem vorgelegten Papier. Auch der Landrat hat offensichtlich keine Eile. Er spricht von einer Zeitschiene von 10 bis 15 Jahren.
Umsetzung erst am Sankt Nimmerleins Tag?
Von daher muss man wohl davon ausgehen, dass die RadverkehrsFörderung in naher Zukunft nicht zu den wichtigsten Projekten der Kreispolitik zählen wird. Und wenn auch noch die überwiegend trägen Landkreis-Kommunen in den Umsetzungsprozess einbezogen werden sollen, könnte daraus durchaus der sprichwörtliche Sankt-Nimmerleins-Tag werden.
Ohne die planerische Kompetenz der personell notorisch unterbesetzten Tiefbauabteilung im Landratsamt anzweifeln zu wollen, wäre es darüber hinaus wohl effektiver, ein professionell arbeitendes Planungs- und Beratungsbüro mit entsprechender Praxiserfahrung mit dem Entwurf eines Radverkehrskonzeptes für den Landkreis zu beauftragen. Ein externer Blick auf die Gegebenheiten sieht häufig mehr als die Betrachtung von innen.
Vielleicht macht Stefan Rößle das Projekt auch noch zur Chefsache und verleiht dem Ganzen den entsprechenden Schwung.
Ob ihm dazu das Thema Radfahren wichtig genug ist, wird man sehen.