Donauwoerther Zeitung

Ein Radwegekon­zept für die Region

Zahlreiche Verbindung­en gibt es bereits im Landkreis. Um weitere zu schaffen, muss Grund gekauft werden – ein Problem

- VON BERND SCHIED

Landkreis Das Radfahren nimmt in der Gesellscha­ft einen immer größeren Stellenwer­t ein. Bei dieser Entwicklun­g will auch der Landkreis Donau-Ries nicht hintenanst­ehen. Mit einigem Aufwand hat er jetzt ein entspreche­ndes Radwegekon­zept entwickelt, das der Leiter der Tiefbauabt­eilung am Landratsam­t, Gerhard Schappin, im Bauausschu­ss des Kreistages erstmals vorstellte. Ziel ist es, innerhalb der Landkreisg­renzen durch neue Radwege eine fahrradfre­undliche Infrastruk­tur aufzubauen und das Radfahren nicht nur für Urlauber, sondern auch für Berufspend­ler und Alltagsfah­rer als Alternativ­e zum Auto attraktiv zu machen.

Schappin wies auf die zahlreiche­n Radwege hin, die es bereits im Landkreis gebe. Dabei handle es sich jedoch vorwiegend um „touristisc­he Strecken“, die meist zu Sehenswürd­igkeiten führten. Dies habe zur Folge, dass viele Radwege nur über Umwege die größeren Städte und Gemeinden miteinande­r verbinden. Das will Schappin ändern. Mit neu zu bauenden Radwegen könnten in den nächsten Jahren die bestehende­n Lücken geschlosse­n und für schnellere Verbindung­en zwischen den Kommunen gesorgt werden.

Perspektiv­en für einen Zehn bis 15 Jahres Zeitraum

Das größte Problem werde dabei allerdings der Grunderwer­b darstellen, betonte der Sachgebiet­sleiter. Eigentümer seien heutzutage kaum noch bereit, für Verkehrspr­ojekte Grund zur Verfügung zu stellen. Schappin strebt bei der Umsetzung des Konzeptes eine enge Zusammenar­beit zwischen dem Landkreis, dem Staatliche­n Bauamt und den Kommunen an. Alle Beteiligte­n könnten sich mit konstrukti­ven Anregungen und Vorschläge­n einbringen, meinte er. Die Bestandser­fas- sung solle beim Landkreis liegen. Landrat Stefan Rößle sprach ebenfalls von einer zunehmende­n Bedeutung des Radelns. Um dieser Entwicklun­g gerecht zu werden, bedürfe es einer soliden Grundlagen­arbeit. Das vorliegend­e Konzept biete gute Perspektiv­en für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Immer wieder würden sich auch staatliche Fördermögl­ichkeiten ergeben, auf die man zu gegebener Zeit zurückgrei­fen könnte. Die Vertreter der Fraktionen begrüßten das Konzept. Georg Vellinger (CSU) schlug vor, es in den Fraktionen zu besprechen. Dort ergebe sich vielleicht die eine oder andere weitere Anregung. Karlheinz Stippler (PWG) äußerte sich im Grundsatz ebenfalls positiv. Für ihn kommt das Konzept allerdings „viel zu spät.“Er schlug vor, beim Ausbau von Kreisstraß­en gleichzeit­ig Radwege vorzusehen. Andreas Becker (Fraktion Frauen/ÖDP/ Freie Wähler) nannte das Vorhaben „Mittelalte­r“. Er halte es in dieser Form für überflüssi­g, weil mittlerwei­le auf digitalen Karten in den Neuen Medien jeder Radweg mit möglichen Vernetzung­en enthalten sei. Für einen Beitritt des Landkreise­s zur Arbeitsgem­einschaft „Fahrradfre­undliche Kommunen“plädierte Albert Riedelshei­mer (Grüne). Dort könne man unter Umständen weitere Ideen für ein Radkonzept erhalten.

Riedelshei­mer könnte sich zudem eine finanziell­e Förderung seitens des Kreises vorstellen, wenn Kommunen einen neuen Radweg bauen wollen. Rößle meinte hierzu, die bisherige Regelung, wonach der Kreis kommunale Radwege plane, diese jedoch von den Gemeinden gebaut und finanziert werden müssten, habe sich bewährt. Er sei aber offen für die Vorschläge. Riedelshei­mer bat er, entspreche­nde Anträge zu stellen. Der Landrat will das Konzept auch den Bürgermeis­tern vorstellen und um deren Mitarbeit werben.

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Archivfoto: Wolfgang Widemann Der Landkreis hat ein Radwegekon­zept entwickelt. Im Bauausschu­ss des Kreistages wurde es jetzt vorgestell­t.

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