Besitzer von Kampfhunden werden zur Kasse gebeten
Donauwörth beschließt als letzte Stadt im Landkreis eine solche Abgabe. Die Grünen sind zufrieden, auch wenn sie eine deutlich höhere Summe gefordert hatten
Als letzte Stadt im Landkreis hat jetzt auch Donauwörth eine höhere Besteuerung von Kampfhunden beschlossen.
Donauwörth Bislang war Donauwörth die einzige Stadt im Landkreis, in der Besitzer von Kampfhunden keine höheren Steuern für ihre Tiere bezahlen mussten. Aufgrund eines Antrags der Grünen stimmte der Stadtrat jetzt über das Thema ab. Die Partei hatte eine steuerliche Belastung der Halter mit 1000 Euro gefordert. Beschlossen wurde letztlich mit 16 zu fünf Stimmen, dass ein Steuersatz von 400 Euro ab nächstem Jahr kommen soll. Die Summe hatten die Stadträte im Juli mehrheitlich im Haupt- und Finanzausschuss beschlossen.
„Wir sind schon lange an dem Thema dran. Wir wollen nicht abwarten, bis etwas passiert. Es gab zuletzt auch in Bayern diverse Fälle, in denen Kinder oder Senioren verletzt wurden“, sagt Grünen-Stadtrat Albert Riedelsheimer. Bereits im Jahr 2011 gab es Beratungen zu dem Thema. Damals gab es zehn Kampfhunde in Donauwörth. Aufgrund offener Fragen, beispielsweise zur Besteuerung von Jagdhunden, wurde der Sitzungspunkt damals verschoben und nicht wieder aufge- nommen, sodass es zu keinem Beschluss kam.
Die Grünen haben zu dem Thema einen ganz klaren Standpunkt: „Ein Hund als Kamerad ist okay, aber es gibt absolut keine Notwendigkeit, sich einen Kampfhund zu halten“, sagt Riedelsheimer. Es gehe darum, die Haltung solcher Vierbeiner „unattraktiv“zu machen. Mit der geforderten Höhe der Besteuerung lag die Partei deutlich über dem, was andere Städte im Landkreis verlangen (siehe Infokasten). Laut Riedelsheimer verlangt aber unter anderem Starnberg ebenfalls diese Summe. Die nun beschlossenen 400 Euro sind aus seiner Sicht „ein erster richtiger Schritt“, weswegen seine Partei dies auch mittrage.
In Donauwörth sind laut Auskunft der Stadt knapp 800 Hunde gemeldet. Darunter sind fünf Kampfhunde. Dabei handelt es sich um Rottweiler, eine Bordeauxdogge und die italienische Rasse Cane Corso. Sie gehören zur Kategorie 2. Dabei handelt es sich um Kampfhunde, für die ein Wesensgutachten bestätigt hat, dass von ihnen keinerlei Gefahr ausgeht. Das Ordnungsamt der Stadt hat deswegen die Erlaubnis er- teilt, dass die Vierbeiner gehalten werden dürfen. Die 400 Euro werden bei diesen Tieren künftig allerdings trotzdem fällig. In Kategorie 1 fallen unter unter anderem Pitbulls und American Staffordshire Terrier. Hier wird von einer gesteigerten Aggressivität oder Gefährlichkeit ausgegangen. Im Landkreis DonauRies sind derzeit 46 Kampfhunde registriert.
Im Donauwörther Stadtrat wurde die Sorge geäußert, dass diese Regelung dazu führen könnte, dass Halter ihre Kampfhunde nicht mehr anmelden. Laut Stadtverwaltung laufen alle fünf bis sechs Jahre Mitarbeiter durch die Stadt und erheben den Hundebestand. Wer dann erwischt werde, müsse die fälligen Steuern nachzahlen.
Bevor die neue Regelung in Donauwörth allerdings in Kraft tritt, wird es noch etwas dauern. Zunächst muss die entsprechende Satzung geändert und im Amtsblatt veröffentlicht werden. Die Kommune zieht zudem die jährlich anfallende Hundesteuer immer am 1. April ein. Die Besitzer müssen die 400 Euro deswegen erst im Jahr 2019 bezahlen.