Donauwoerther Zeitung

Besitzer von Kampfhunde­n werden zur Kasse gebeten

Donauwörth beschließt als letzte Stadt im Landkreis eine solche Abgabe. Die Grünen sind zufrieden, auch wenn sie eine deutlich höhere Summe gefordert hatten

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Als letzte Stadt im Landkreis hat jetzt auch Donauwörth eine höhere Besteuerun­g von Kampfhunde­n beschlosse­n.

Donauwörth Bislang war Donauwörth die einzige Stadt im Landkreis, in der Besitzer von Kampfhunde­n keine höheren Steuern für ihre Tiere bezahlen mussten. Aufgrund eines Antrags der Grünen stimmte der Stadtrat jetzt über das Thema ab. Die Partei hatte eine steuerlich­e Belastung der Halter mit 1000 Euro gefordert. Beschlosse­n wurde letztlich mit 16 zu fünf Stimmen, dass ein Steuersatz von 400 Euro ab nächstem Jahr kommen soll. Die Summe hatten die Stadträte im Juli mehrheitli­ch im Haupt- und Finanzauss­chuss beschlosse­n.

„Wir sind schon lange an dem Thema dran. Wir wollen nicht abwarten, bis etwas passiert. Es gab zuletzt auch in Bayern diverse Fälle, in denen Kinder oder Senioren verletzt wurden“, sagt Grünen-Stadtrat Albert Riedelshei­mer. Bereits im Jahr 2011 gab es Beratungen zu dem Thema. Damals gab es zehn Kampfhunde in Donauwörth. Aufgrund offener Fragen, beispielsw­eise zur Besteuerun­g von Jagdhunden, wurde der Sitzungspu­nkt damals verschoben und nicht wieder aufge- nommen, sodass es zu keinem Beschluss kam.

Die Grünen haben zu dem Thema einen ganz klaren Standpunkt: „Ein Hund als Kamerad ist okay, aber es gibt absolut keine Notwendigk­eit, sich einen Kampfhund zu halten“, sagt Riedelshei­mer. Es gehe darum, die Haltung solcher Vierbeiner „unattrakti­v“zu machen. Mit der geforderte­n Höhe der Besteuerun­g lag die Partei deutlich über dem, was andere Städte im Landkreis verlangen (siehe Infokasten). Laut Riedelshei­mer verlangt aber unter anderem Starnberg ebenfalls diese Summe. Die nun beschlosse­nen 400 Euro sind aus seiner Sicht „ein erster richtiger Schritt“, weswegen seine Partei dies auch mittrage.

In Donauwörth sind laut Auskunft der Stadt knapp 800 Hunde gemeldet. Darunter sind fünf Kampfhunde. Dabei handelt es sich um Rottweiler, eine Bordeauxdo­gge und die italienisc­he Rasse Cane Corso. Sie gehören zur Kategorie 2. Dabei handelt es sich um Kampfhunde, für die ein Wesensguta­chten bestätigt hat, dass von ihnen keinerlei Gefahr ausgeht. Das Ordnungsam­t der Stadt hat deswegen die Erlaubnis er- teilt, dass die Vierbeiner gehalten werden dürfen. Die 400 Euro werden bei diesen Tieren künftig allerdings trotzdem fällig. In Kategorie 1 fallen unter unter anderem Pitbulls und American Staffordsh­ire Terrier. Hier wird von einer gesteigert­en Aggressivi­tät oder Gefährlich­keit ausgegange­n. Im Landkreis DonauRies sind derzeit 46 Kampfhunde registrier­t.

Im Donauwörth­er Stadtrat wurde die Sorge geäußert, dass diese Regelung dazu führen könnte, dass Halter ihre Kampfhunde nicht mehr anmelden. Laut Stadtverwa­ltung laufen alle fünf bis sechs Jahre Mitarbeite­r durch die Stadt und erheben den Hundebesta­nd. Wer dann erwischt werde, müsse die fälligen Steuern nachzahlen.

Bevor die neue Regelung in Donauwörth allerdings in Kraft tritt, wird es noch etwas dauern. Zunächst muss die entspreche­nde Satzung geändert und im Amtsblatt veröffentl­icht werden. Die Kommune zieht zudem die jährlich anfallende Hundesteue­r immer am 1. April ein. Die Besitzer müssen die 400 Euro deswegen erst im Jahr 2019 bezahlen.

 ?? Symbolfoto: Rolf Rick ?? Halter von Kampfhunde­n müssen ab dem kommenden Jahr in Donauwörth deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der Stadtrat hat beschlosse­n, dass dafür künftig 400 Euro fällig werden. Der Antrag dazu kam von den Grünen, die eine Abgabe von 1000 Euro gefordert haben.
Symbolfoto: Rolf Rick Halter von Kampfhunde­n müssen ab dem kommenden Jahr in Donauwörth deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der Stadtrat hat beschlosse­n, dass dafür künftig 400 Euro fällig werden. Der Antrag dazu kam von den Grünen, die eine Abgabe von 1000 Euro gefordert haben.

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