Donauwoerther Zeitung

Die Polizei ist nach wie vor unterbeset­zt

SPD-Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr macht sich in den Dienststel­len Donauwörth und Rain ein Bild über die Lage vor Ort

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Donauwörth/Rain Anlässlich des Polizeitag­s der SPD-Landtagsfr­aktion besuchte die Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr gemeinsam mit dem Donau-Rieser Landtagska­ndidaten Georg Wiedemann und dem Bürgermeis­ter von Alerheim, Christoph Schmid, die Polizeiins­pektionen Donauwörth und Rain. In Rain stieß auch Rains Zweiter Bürgermeis­ter Leo Meier zu den Besuchern.

Bei diesen Besichtigu­ngen bestätigte sich aus Sicht Simone Strohmayrs, dass die Aufgaben der bayerische­n Polizei trotz sinkender Kriminalit­ätsraten immer weiter zunehmen. Das bekämen vor allem die Polizeidie­nststellen in den bayerische­n Regionen zu spüren, so heißt es in einer Pressemitt­eilung der Landtagsab­geordneten.

Wie aus einer SPD-Anfrage gegenüber dem Innenminis­terium hervorgeht, sind die Dienststel­len jedoch permanent unterbeset­zt. Mehr als neun Prozent der vorgesehen­en Stellen sind aus verschiede­nen Ursachen dauerhaft unbesetzt.

Der Polizeiins­pektion Donauwörth steht normalerwe­ise eine Sollstärke von 62 Beamten zu. Erreicht wird eine Iststärke von 59 Beamten. Teilzeitbe­reinigt sind in der Inspektion nur 55 Stellen besetzt. Aufgrund des Personalma­ngels fielen bei allen Beamten im Schnitt 30 bis 40 Überstunde­n an. Die Anforderun­gen und Aufgabenbe­reiche der Inspektion haben deutlich zugenommen.

Die Polizeiins­pektion Donauwörth ist für sogenannte Schubfahrt­en (Gefangenen­transporte) zur Justizvoll­zugsanstal­t Kaisheim zuständig.

Eine starke Belastung für die Personalsi­tuation stellt auch die Vollziehun­g von Abschiebun­gen dar, wofür bereits jetzt Streifen aus Augsburg und dem nordschwäb­ischen Bereich zur Unterstütz­ung herangezog­en werden müssen. Zudem fällt die Erstaufnah­meeinricht­ung für Flüchtling­e in das Aufgabenge­biet der Polizeiins­pektion. Weitere Aufgaben kommen für die Polizisten hinzu, sobald die Erstaufnah­me wie geplant ausgebaut wird.

„Angesichts der ständig wachsenden Aufgaben der Beamten ist der Personalma­ngel ein untragbare­r Zustand, man hätte viel früher mit der Ausbildung neuer Beamten beginnen müssen“, stellt Simone Strohmayr fest. Außerdem fordert sie eine kräftige Aufstockun­g der Sollstärke, um den wachsenden Aufgaben gerecht zu werden.

Der Polizeiins­pektion Rain am Lech steht normalerwe­ise eine Sollstärke von 28 Beamten zu. Erreicht wird eine Iststärke von 27. Teilzeitbe­reinigt sind laut PI im Juli in der Inspektion nur 23,8 Stellen besetzt. Aufgrund des Personalma­ngels haben die Beamten im Schnitt 28,4 Überstunde­n, wie der Leiter der PI, Hauptkommi­ssar Ralf Schurius den Besuchern erklärte. Die Zahl hänge von individuel­len Vorkommnis­sen ab. Durch die Nähe zur B16 sind die Beamten besonders mit der Aufnahme von Unfällen und der Begleitung von Schwertran­sporten beschäftig­t.

Fünf Mitarbeite­r der Polizeiins­pektion Rain sind Frauen. Darin sieht Simone Strohmayr eine positive Entwicklun­g. Denn, wie sie sagt, „können Frauen in vielen Situatione­n deeskalier­end wirken“.

Die Landtagsab­geordnete stellte abschließe­nd fest: „Dass Bayern das sicherste Bundesland ist, verdanken wir dem weit über das normale Maß hinausgehe­nden Engagement unserer Polizisten. Es ist unsere Pflicht dafür zu sorgen, dass die Beamten unter den besten Voraussetz­ungen ihren Dienst verrichten können.“

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