Das Leid der Kinder
Bis Freitag ist in der Donauwörther Raiffeisenbank noch ein Projekt über das Elend in der Dritten Welt zu sehen
Donauwörth Sie ist so fern, die so genannte Dritte Welt, und doch auch wieder so nah! Wie nah, das zeigt die aktuelle Ausstellung in der Donauwörther Raiffeisen-Volksbank im Ried. Ihr Titel „Der stumme Hilfeschrei der Kinder“. Schüler der elften Jahrgangsstufe am Donauwörther Gymnasium haben sich in ihrem P-Seminar „Frieden statt Waffen“unter Leitung von Philumene Reiser intensiv mit dem Thema Kinderrechtsverletzungen in ärmeren Ländern auseinandergesetzt und eine Ausstellung kreiert.
Probleme der „Müllkinder von Indien“betreffen uns nicht, oder? Müllberge in Afrika oder Asien gehen uns nichts an, oder doch? Kaum ein anderes Thema zeigt die Kluft zwischen uns und den Ländern der Dritten Welt besser auf. Die Ausstellung „Der stumme Hilfeschrei der Kinder in der Dritten Welt“präsentierte die detailgetreue Arbeit der Projektgruppe.
Die ausführlichen Recherchearbeiten werden in Form vieler ausdrucksvoller und inhaltlich reich gestalteter Plakate übersichtlich dargestellt. Den „Hexenkinder aus Nigeria/Kongo“wird ein eigenes Thema gewidmet, ebenso den „Kindersoldaten“oder den „Kindermorden der WM (2014)“. Weiter wird aufgezeigt, wie arme Kinder aus Ländern der Dritten Welt Müll sammeln, um überleben zu können. Dramatische Bilder untermauern das Elend.
Oftmals werden Müllteile verbrannt beziehungsweise eingeschmolzen, um enthaltene Metalle zu gewinnen. Die entstehenden Giftgase bergen lebensbedrohliche Gefahren. Oder aber es geht um „Hexenkinder“, denen „Ndoki“, ein „böser Geist“nachgesagt wird. Dieser soll durch Exorzisten ausgetrieben werden. Andernfalls müssen diese Kinder fortan auf der Straße leben, fernab jeglicher Zukunftsperspektive.
Nur wie genau haben wir eigentlich in den Industriestaaten Einfluss auf diese Begebenheiten? Auch hierauf wird in der zweiwöchigen Ausstellung hingewiesen. Beispielsweise wird laut eines UN-Berichts ein Großteil unseres Elektromülls illegal entsorgt, der dann wiederum auf den Müllhalden der armen Länder landet. Um hierbei Abhilfe zu schaffen, wurden diverse Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel im Elektrogesetz (ElektroG).
Sinn und Zweck der Ausstellung, darauf weisen die Schüler hin, ist es, auf die Missstände aufmerksam zu machen, die tagtäglich Menschen auf dieser Welt widerfahren. Auch wenn die Probleme so fern scheinen, sind sie doch so nah und hängen ganz unmittelbar mit uns zusammen.
Die Ausstellung wird unter anderem auch von der Eichstätter Landtagsabgeordneten Tanja SchorerDremel unterstützt wie auch von Christine Seehofer. Sie ist Gründungsmitglied der Unicef-Gruppe Ingolstadt, Schwägerin von BundesInnenminister Horst Seehofer und arrangiert es, dass die Donauwörther Ausstellung auch in München in der Bayerischen Staatskanzlei zu sehen ist. Info Die Ausstellung „Der stumme Hil feschrei der Kinder in der Dritten Welt“kann noch bis zum morgigen Freitag im Schalterraum der Raiffeisen Volksbank Donauwörth eG zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.