Nun geht der Blick nur noch nach vorne
Am Freitag beginnt die Saison in der Bezirksliga Nord. Mit der Vorbereitung ist man weder in Donaumünster, noch beim TSV Rain II zufrieden. Welche Ziele beide Vereine haben
Landkreis Der Startschuss für die neue Saison der Fußball-Bezirksliga Nord fällt am morgigen Freitagabend, wenn ab 18 Uhr der VfL Ecknach den TSV Aindling zu Gast hat. Nach dem Abstieg des SV Wörnitzstein-Berg sind mit dem SV Donaumünster-Erlingshofen und dem TSV Rain II nur noch zwei Teams aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung in dieser Spielklasse vertreten. Bereits am vierten Spieltag (15. August) kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden DZ-Vereine in Donaumünster.
Dort gibt Ewald Gebauer seit fünf Jahren die Kommandos. In der Saison 2016/17 fuhr der SVDE unter seiner Regie die Meisterschaft in der Kreisliga Nord ein und stieg in die Bezirksliga auf, in der der Aufsteiger zuletzt mit dem zwölften Tabellenplatz abgeschlossen hatte. Der Klassenerhalt sei auch für diese Spielzeit das Ziel, erklärt Gebauer. Dabei sieht er das Feld stärker an als zuletzt. „Das ist von den Namen her schon eine tolle Liga. Wir freuen uns, dass wir als kleiner Verein dort dabei sein dürfen und wieder jede Menge lernen können“, so der 52-Jährige.
Mit der Vorbereitung seiner Mannschaft ist er jedoch nicht so ganz zufrieden. „Die ist bei uns immer etwas problematisch. Wir haben viele Studenten, die nicht immer zur Verfügung stehen.“Auch die fünf Testspiele verliefen – von den Ergebnissen her – nicht immer optimal. Zuletzt gab es aber ein Erfolgserlebnis, als Kreisliga-Aufsteiger Riedlingen mit 4:2 bezwungen wurde. Dabei stand Gebauer übrigens selbst in der ersten Hälfte auf dem Platz.
Er kann mit Luca Gröbl (U19 TSV Nördlingen), Manuel Kempler (TSV Welden) und seinem eigenen Sohn Marcel (TSV Wertingen) drei Neuzugänge begrüßen, während bei den Abgängen nur Islam Nuray (TSV Unterringingen) steht. Allerdings hat sich mit Tom Oefner ein weiterer Spieler in die Riege der Langzeitverletzten eingereiht: Kreuzbandriss. Von einem solchen erholt sich noch immer Patrick Schubert, der in der Aufstiegssaison 20 Treffer beigesteuert hatte. In der vergangenen Spielzeit aber verletzte sich der Stürmer bereits am zweiten Spieltag schwer am Knie und konnte seitdem nicht mehr für den SVDE auflaufen. „Er soll nächste Woche mit dem Training beginnen“, sagt Gebauer über Schubert. Doch der Coach glaubt, dass der 23-Jährige noch mehrere Wochen benötigen wird. Bis dahin sollen natürlich schon einige Zähler eingefahren sein. „Wir müssen vom ersten Spieltag an Gas geben.“Dieser führt Gebauer und seine Schützlinge am Sonntag um 15 Uhr zum Aufsteiger SC Altenmünster. Diese hat Gebauer bei den Relegationsspielen unter die Lupe nehmen können. „Es gibt ohnehin keine leichten Gegner in dieser Liga“, betont der 52-Jährige, der aber um die Wichtigkeit eines gelungenen Starts weiß. „Aber grundsätzlich willst du als Fußballer ja immer gewinnen.“
Das gilt natürlich auch für die Zweite Mannschaft des TSV Rain, die am Sonntag bereits um 13.30 Uhr den BC Adelzhausen empfängt. Der Unterbau des Bayernligisten schloss die vergangene Saison auf einem starken Platz vier ab. „Das Ergebnis, auch schon das im Jahr zuvor mit Rang fünf, war überragend“, bilanziert Anton Haid, Sportlicher Leiter bei der Rainer „Zweiten“. Das Abschneiden sei umso bemerkenswerter, da es kaum Unterstützung aus der Bayernliga- Truppe gegeben habe. „Das war im Schnitt ein halber Mann pro Spiel“, rechnet Haid vor. Daher sei es schon überraschend gewesen, dass man so lange im Rennen um Platz zwei gewesen war. „Aber das zu wiederholen, ist fast unmöglich“, so Haid kurz vor dem Saisonstart. Zum einen habe man mit Co-Spielertrainer Christian Kühling (zum SV Eggelstetten) und Blerand Kurtishaj (in die „Erste“aufgerückt) zwei Akteure verloren, die nicht zu ersetzen seien. Zum anderen habe sich das Niveau der Liga noch einmal deutlich erhöht. Haid sieht den TSV Aindling als Topfavoriten, weit vorne erwartet er zudem Meitingen, Gersthofen und Ehekirchen. Das Ziel der Rainer sei ein „gesicherter Mittelfeldplatz“. Die Vorbereitung sei allerdings nicht optimal verlaufen. Viele Verletzte, Studenten im Prüfungsstress, kein Sieg – das hatten sich Haid und der neue Coach Günther Reichherzer natürlich anders vorgestellt. Reichherzer hatte Rain II schon früher trainiert genauso wie interimsmäßig die Erste Mannschaft und war auch schon Sportlicher Leiter im Verein. Zuletzt coachte er die SSV Dillingen. „Ein ausgesprochener Fachmann“, lobt Haid den 50-Jährigen. Das Training sei von den Inhalten her sehr gut – nur die Beteiligung sei aus genannten Gründen noch steigerungsfähig. „Aber vor den vergangenen beiden Saisons hatten wir auch eher schlechte Vorbereitungen“, erinnert sich Haid. Dennoch hofft er auf rasche Besserung, „dass sich das alles vernünftig einspielt“.
Bei den Neuzugängen stehen mit Torwart Luca Peuser (A-Jugend TSV Nördlingen) und Luca Grünenwald (eigene A-Jugend) zwei Talente, erfahrener ist Rückkehrer Johannes Hippele (Wörnitzstein). Zudem steht mit Matthias Kühling und Konstantin Flassak ein Duo neu im Kader, das vor nicht allzu langer Zeit noch im Bayernligateam kickte. Beide sind derzeit jedoch verletzt und benötigen noch einige Wochen, um fit zu werden.