Sudbury: Warten auf das Urteil
Prozess um Schließung der Schule beendet
München Sieben Stunden wurde verhandelt. Sieben Stunden, in denen die Vertreter der Sudbury Schule Ammersee noch einmal die Möglichkeit hatten, zu erklären, warum sie die Schließung ihrer Schule in Ludenhausen im Kreis Landsberg als nicht gerechtfertigt ansehen. Der Prozess vor dem Verwaltungsgericht München ist nun beendet. Zwei Wochen hat die Vorsitzende Richterin Zeit, den Beteiligten das schriftliche Urteil zu übermitteln.
Seit der Schließung vor zwei Jahren haben die Sudbury-Vertreter eine Vielzahl von Anstrengungen für die Wiedereröffnung der Schule unternommen: Sie haben Gespräche mit Vertretern des Ministeriums und der Regierung geführt, mehrmals vor dem Kultusministerium demonstriert, Schüler haben symbolisch ihre Ranzen an den Nagel gehängt, ein internationaler Tag der Solidarität wurde ins Leben gerufen. Wissenschaftler, Pädagogen, Fachleute, Verbände, Lehrer, Eltern und Schüler haben sich für die Wiedereröffnung ausgesprochen.
Auch der Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags hat sich mit der Wiedereröffnung der SudburySchule beschäftigt, eine Entscheidung aber verschoben, bis das Verwaltungsgericht ein Urteil fällt. Die Regierung hatte die Schule 2016 nicht mehr genehmigt, weil nach deren Auffassung die Mindeststandards des bayerischen Lehrplans nicht vermittelt wurden. Wie Simone Kosog, Sprecherin der SudburySchule, sagt, ging es am letzten Prozesstag vor allem darum, deutlich zu machen, dass Wissen auch ohne den Druck von Leistungstests vermittelt werden kann.