Donauwoerther Zeitung

Jetzt wird geerntet!

Hobbygärtn­er können nun die Früchte ihrer Arbeit genießen. Wir haben ganz einfache Rezepte

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Viele Gärten und Balkone stehen jetzt in voller Blütenprac­ht und bieten zudem viel Gemüse und Obst. Was können Hobbygärtn­er tun, damit alles möglichst lange prächtig gedeiht? In Kooperatio­n mit der Bayerische­n Gartenakad­emie stellen wir jeden Monat Tipps vor. Lesen Sie, was Gartenbaui­ngenieurin Marianne Scheu-Helgert jetzt Ende Juli rät.

● Gießen Steigt das Thermomete­r über 30 Grad, werden im Garten nach Angaben von Scheu-Helgert etwa sieben Liter Wasser pro Quadratmet­er gebraucht. Das heißt: An heißen Tagen am besten frühmorgen­s kräftig gießen. Das gilt im Übrigen beispielsw­eise auch für Beerensträ­ucher wie Brombeeren und Herbsthimb­eeren: „Hier sollte aber nicht das Laub gegossen werden, sondern der Boden.“

● Ernte Frühzwetsc­hgen, Frühäpfel, Brombeeren – aber auch Tomaten, Zucchini und Gurken können jetzt teils in großen Mengen geerntet werden. „Ein regelmäßig­es Abernten ist wichtig“, betont die Gartenexpe­rtin. Nicht nur, weil Obst und Gemüse, das zu lange an Baum und Strauch hängt, nicht mehr schmeckt, „zu langes Hängen lässt vor allem Gurken und Zucchini auch altern“. Allerdings kann es dann passieren, dass Hobbygärtn­er mit Blick auf den plötzlich allzu reichen Gartengenu­ss sich die Frage stellen: Wohin damit? Scheu-Helgert kennt das Problem und hat einfache Rezepte, die immer gelingen: ● Zwetschgen­kuchen Aus der Bühler Frühzwetsc­hge kocht Scheu-Helgert am liebsten Zwetschgen-Holunder-Marmelade. Doch die Frühzwetsc­hge Ersinger sei für einen Blechkuche­n besser geeignet. Dafür bereitet sie für ein großes Blech aus 300 Gramm Mehl einen Hefeteig. Sind die Zwetschgen sehr saftig, streut sie auf den Teig etwas Semmelbrös­el. Dann legt sie die entsteinte­n Zwetschgen auf den Teig und gibt eine dünne Schicht gemahlene Haselnüsse drüber. Alles etwas schütteln und mit Streusel aus 80 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker, 140 Gramm Mehl und einem halben Teelöffel Zimt abschließe­n. Im Backofen bei 175 Grad etwa 30 Minuten backen.

● Suppen Wer allzu viele Gurken plötzlich verarbeite­n muss, dem empfiehlt Scheu-Helgert, auch mal ein heißes Gurken-Süppchen zu kochen. Dazu eine Zwiebel in etwas Butter glasig dünsten. Etwa 750 Gramm Gurken grob gewürfelt zugeben, anbraten und nach drei Minuten mit einem halben Liter Brühe aufgießen. Mit Thymian, Oregano, Basilikum würzen und anschließe­nd pürieren. Nach Geschmack noch salzen und pfeffern – fertig.

● Tomaten Focaccia „Jetzt im Sommer lassen sich frische Tomaten aber auch wunderbar als Focaccia verarbeite­n“, sagt Scheu-Helgert. Dazu einfach einen dünnen Hefeteigbo­den oder Pizzateig zubereiten, etwas Olivenöl drauf und dann mit einem extra scharfen Messer geschnitte­ne Tomatensch­eiben verteilen. „Gewürzt mit Thymian oder auch Zwiebeln ist dies eine ganz schnelle Delikatess­e, die warm und kalt schmeckt.“

● Gebratene Zucchini Fein schmecken Zucchini, wenn sie nicht allzu groß sind. „Wer viele erntet, kann sie einfach in Scheiben schneiden, salzen, kurz ziehen lassen, abwaschen, abtrocknen und in Olivenöl mit Kräutern in der Pfanne braten.“Mit Weißbrot ein Sommeresse­n.

● Tomaten ausdünnen Wer weiter eine tolle Tomatenern­te haben will, sollte die Pflanzen ausgeizen, also die Seitentrie­be rechtzeiti­g kappen. Auch am Boden sollte die Tomatenpfl­anze nicht zu dicht hängen, erklärt Scheu-Helgert. „Und Düngen nicht vergessen – am besten mit Hornmehl. Also zuerst düngen, dann das Hornmehl etwas einhäckeln und anschließe­nd gießen“.

● Boden schützen Wer übrigens seinen Boden vor dem nächsten Gewitterre­gen schützen möchte, sollte das Mulchen jetzt im Sommer nicht vergessen: Rasenschni­tt oder das kleingesch­nittene Grün der geernteten Karotten auf die Erde so verteilen, dass noch etwas Erde sichtbar ist.

● Schnecken einsammeln Auch wenn sie tagsüber bei großer Hitze nicht zu sehen sind, sobald die Dämmerung einsetzt, machen sich die Schnecken auf den Weg und fressen sich im Gemüsebeet satt. „Daher führt kein Weg daran vorbei, als die Tiere abends einzusamme­ln.“

● Kräuter trocknen Wer Pfeffermin­ze oder Zitronenme­lisse angebaut hat, sollte sich jetzt auch einen kleinen Vorrat für den Winter anlegen: In kleinen Sträußchen am besten im Innern der Wohnung aufhängen und trocknen lassen. „Kräuter sollten niemals in der Sonne getrocknet werden, dort werden sie schwarz.“

OTipps Weitere Informatio­nen erhalten Hobbygärtn­er online auf der Internet seite der Bayerische­n Gartenakad­emie: www.lwg.bayern.de/gartenakad­emie

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Foto: dpa Aus Tomaten lässt sich schnell eine le ckere Focaccia zubereiten.

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