Wenn Oma zockt
Tipp des Tages Rosa muss ihre verschuldete Familie retten – am Pokertisch
ARD, 20.15 Uhr Wie gut, dass es Cornelia Froboess gibt. Bei einer Schauspielerin ihres Rangs ist es selbstverständlich, dass die für ihr Wohlfühlfernsehen bekannte ARDUnterhaltungstochter Degeto sich für sie eine wichtige Rolle ausdenkt. In „Oma zockt sie alle ab“spielt sie eine Grazerin (Rosa Hofer), die, warum auch immer, einen so grantigen wie finanziell unbedarften Ehemann verkraften muss.
Der obendrein auch noch zunächst dem Schwiegersohn vertraut, der nicht nur sein eigenes Haus verzockt hat, sondern auch noch das Heim der Schwiegereltern als Sicherheit einem Kredithai anbieten will. Dass ein Promi-Zahnarzt das nötig hat, würde am Starnberger See überraschen. Leider verdeutlicht der TV-Film nicht, dass Spielsucht auch vor Top-Einkommen nicht haltmacht. Aber sind wir nicht in Österreich, wo es noch immer so ist, dass es der Papa schon richten wird? Darum gibt es jede Menge Dialoge, die in dieser deutsch-österreichischen Gemeinschaftsproduktion Ironie und einen Hauch von Schmäh aufkommen lassen.
Cornelia Froboess als Hausfrau Rosa läuft erst zur Topform auf, als sie unbedarft mit Pokern die Familie retten will. Und die Szenen mit ihr und dem abgezockten Barmann Charly (Karl Fischer), der Rosa die Pokerregeln beibringt, sind das Beste, was dem Film passieren konnte. Hier kann Fischer, vor allem als braver Sergente Vianello in den Donna-Leon-Verfilmungen bekannt, zeigen, was er drauf hat.
Das Ende ist vorhersehbar. Aber es ist Freitagabend. Die Arbeitswoche ist gelaufen. Und man kann sich mit dem Film gut entspannen. Auch, ohne zu pokern.