Donauwoerther Zeitung

Donauwörth­er Arzt in New York

Akutbehand­lung zu Hause als Thema

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Donauwörth Wenn es um das Thema „Home Treatment“– Akutbehand­lung zu Hause – geht, dann ist Dr. Karel Frasch ein gefragter Gesprächsp­artner. Vor Kurzem präsentier­te der Ärztliche Direktor des Bezirkskra­nkenhauses (BKH) Donauwörth beim Kongress der Amerikanis­chen Psychiater­gesellscha­ft (APA) in New York Zahlen und Fakten über das neue Versorgung­smodell, das eine Alternativ­e zur stationär-psychiatri­schen Behandlung sein kann.

Der 48-jährige Chefarzt und Home-Treatment-Experte legte bei dieser Veranstalt­ung zahlreiche Details offen. So haben er und sein Team errechnet, dass die HomeTreatm­ent-Mitarbeite­r im Schnitt 36 Prozent ihrer Arbeitszei­t auf der Straße verbringen, also mit dem Auto unterwegs sind, um zu den Patienten zu fahren. „Unser multiprofe­ssionelles Team, bestehend aus Arzt, Pflegekräf­ten und einem Sozialarbe­iter, betreut bis zu acht Patienten gleichzeit­ig individuel­l und flexibel. Um die 50 Betroffene­n aus den Landkreise­n Donau-Ries, Dillingen, Augsburg und NeuburgSch­robenhause­n werden so pro Jahr erreicht“, erläutert Frasch.

„Das motivierte Team fährt, nicht der Patient“, ergänzt er. Der leitende Mediziner hat das Home Treatment seit Beginn im Jahr 2005 am BKH Günzburg oberärztli­ch geleitet und nach seinem Wechsel nach Donauwörth 2012 in der dortigen Fachklinik für Psychiatri­e, Psychother­apie und Psychosoma­tik eingeführt.

Der fünftägige APA-Kongress gilt als eine der wichtigste­n Veranstalt­ungen für Psychiater weltweit. Dabei präsentier­te Frasch ihnen eine Reihe von Informatio­nen aus Donauwörth und Umgebung.

„In den USA praktizier­en die meisten Psychiater in den Städten. Im ländlichen Raum macht Home Treatment kaum jemand. Das ist in Deutschlan­d glückliche­rweise anders“, resümiert der Chefarzt des BKH.

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