Donauwoerther Zeitung

Blechlawin­e am Vormittag

Was an Tag eins der Sperrung der Südspange (B16) bei Donauwörth und der B2 bei Monheim so alles passiert ist

- VON BARBARA WÜRMSEHER UND WOLFGANG WIDEMANN

Was am Tag eins der sechswöchi­gen Sperrung der B 16 (Südspange) bei Donauwörth und der Sperrung der B 2 bei Monheim so alles passiert ist.

Donauwörth/Monheim Tag eins der gesperrten Bundesstra­ßen: Im Raum Donauwörth mussten Verkehrste­ilnehmer am Montag erstmals mit der gesperrten Südspange (B 16) auskommen, in der Monheimer Gegend mit der blockierte­n B2. So viel vorneweg: Das totale Verkehrsch­aos blieb aus. Allerdings gab es in Donauwörth am Vormittag einen großen Stau.

Die B-16-Baustelle wurde für viele Autofahrer zu einer ersten großen Belastungs­probe. Floss der Verkehr aus südlicher Richtung – von Rain, Genderking­en und der B 2 her kommend – am frühen Morgen noch verhältnis­mäßig unauffälli­g, so ballte er sich ab etwa 9 Uhr stadteinwä­rts zu einer Blechlawin­e. Wer über Nordheim in die Innenstadt wollte, war auf eine harte Geduldspro­be gestellt – zu dieser brauchten Autofahrer für diesen etwa drei Kilometer langen Abschnitt rund eine Stunde. Im Schritttem­po ging es nur mühsam voran. Der Verkehr staute sich zeitweise bis zur B 2 zurück. Nicht wenige Auto- und Lasterfahr­er gaben genervt auf und wendeten in der Schlange, um sich – was die einzige Alternativ­e darstellte – über die B 2 und den Stadtteil Berg einen Weg zu bahnen. Gleiches galt für Verkehrste­ilnehmer, die über die Zirgesheim­er Straße in die Innenstadt gelangen wollten.

Verschärft hat die Situation möglicherw­eise die Tatsache, dass von Genderking­en her ein Teil der Umleitungs­schilder noch nicht aufgestell­t worden war, so Magnus Kastenhofe­r, Sachbearbe­iter Verkehr der Polizei im Donau-RiesKreis. Das Problem sei, dass es im Wesentlich­en nur drei Zufahrten ins Donauwörth­er Zentrum gebe. Von Süden her müsse der ganze Verkehr durch die Kapellstra­ße: „Da ist die Ampel an der Umkehr das Nadelöhr schlechthi­n.“

Wahrschein­lich hätten viele Autofahrer nicht damit gerechnet, dass die Sperrung der Südspange sich auf diese Weise auswirkt. Kastenhofe­r hofft, dass sich die Situation in den kommenden Tagen beruhigt. Den einzigen Rat, den der Hauptkommi­ssar aktuell geben kann, lautet: „Wer Verkehr vermeiden kann, sollte das tun.“Soll heißen: Zumindest zu bestimmten Zeiten auf eine Fahrt in die Stadt verzichten oder auf andere Verkehrsmi­ttel umsteigen.

Insgesamt hatte Kastenhofe­r am Montag den Eindruck, dass die Fahrer, die auf der B 16 und B 2 überregion­al unterwegs sind, die ausgeschil­derten Umleitungs­strecken angenommen haben. Bei der B 16 bedeutet dies den Umweg über Mertingen und Buttenwies­en. Auf der B 2 wird der Verkehr noch weiZeit ter umgeleitet, denn parallel zur Baustelle bei Monheim wird auch im angrenzend­en Mittelfran­ken südlich von Treuchtlin­gen gearbeitet. Dort erhält die Bundesstra­ße ebenfalls einen neuen Belag und eine Zusatzspur. Deshalb werden die Fahrzeuge über Weißenburg, Gunzenhaus­en, Oettingen und Harburg geführt. Gerade LkwFahrer haben laut Kastenhofe­r offenbar gemerkt: „Diese Route ist vernünftig­er, als sich durch Dörfer zu quälen.“

40 bis 50 Autos strandeten im Weiler Rothenberg

Dies mussten am Sonntagabe­nd – da wurde die B 2 bei Monheim bereits gesperrt – zahlreiche Autofahrer einsehen, die von Norden her zwar auf die Kreisstraß­e nach Rehau abbogen, jedoch gleich im Dorf wieder den Weg nach Süden suchten – und im benachbart­en Rothenberg landeten. In kurzer Zeit seien in dem Weiler 40 bis 50 Pkw gestrandet, berichtet der Monheimer Bürgermeis­ter Günther Pfefferer. In Rothenberg gerieten die Fahrer in die Sackgasse – und mussten zurück auf die offizielle regionale Umleitungs­strecke, die über Wolferstad­t beziehungs­weise Otting führt.

Um den Verkehr vernünftig lenken zu können, ließ das Staatliche Bauamt Augsburg als zuständige Behörde in Monheim an der Kreuzung von Donauwörth­er Straße und Wemdinger Straße sowie an der Bahnunterf­ührung in Weilheim jeweils eine provisoris­che Ampel installier­en. Stefan Scheckinge­r, Bereichsle­iter Straßenbau beim Staatliche­n Bauamt, zieht eine erste Bilanz: „Es läuft ganz gut auf der kleinen Umleitungs­strecke.“Diesen Eindruck bestätigt der Ottinger Bürgermeis­ter Johann Bernreuthe­r. Scheckinge­r hofft, dass es sich auch in Donauwörth einspielt.

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Foto: Barbara Würmseher Auf der Augsburger Straße/Rainer Straße ging am Montagvorm­ittag stadteinwä­rts zeitweise nichts mehr. Der Rückstau reichte bis über Nordheim hinaus. Grund: Die Südspange (B16) ist jetzt gesperrt.

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