Blechlawine am Vormittag
Was an Tag eins der Sperrung der Südspange (B16) bei Donauwörth und der B2 bei Monheim so alles passiert ist
Was am Tag eins der sechswöchigen Sperrung der B 16 (Südspange) bei Donauwörth und der Sperrung der B 2 bei Monheim so alles passiert ist.
Donauwörth/Monheim Tag eins der gesperrten Bundesstraßen: Im Raum Donauwörth mussten Verkehrsteilnehmer am Montag erstmals mit der gesperrten Südspange (B 16) auskommen, in der Monheimer Gegend mit der blockierten B2. So viel vorneweg: Das totale Verkehrschaos blieb aus. Allerdings gab es in Donauwörth am Vormittag einen großen Stau.
Die B-16-Baustelle wurde für viele Autofahrer zu einer ersten großen Belastungsprobe. Floss der Verkehr aus südlicher Richtung – von Rain, Genderkingen und der B 2 her kommend – am frühen Morgen noch verhältnismäßig unauffällig, so ballte er sich ab etwa 9 Uhr stadteinwärts zu einer Blechlawine. Wer über Nordheim in die Innenstadt wollte, war auf eine harte Geduldsprobe gestellt – zu dieser brauchten Autofahrer für diesen etwa drei Kilometer langen Abschnitt rund eine Stunde. Im Schritttempo ging es nur mühsam voran. Der Verkehr staute sich zeitweise bis zur B 2 zurück. Nicht wenige Auto- und Lasterfahrer gaben genervt auf und wendeten in der Schlange, um sich – was die einzige Alternative darstellte – über die B 2 und den Stadtteil Berg einen Weg zu bahnen. Gleiches galt für Verkehrsteilnehmer, die über die Zirgesheimer Straße in die Innenstadt gelangen wollten.
Verschärft hat die Situation möglicherweise die Tatsache, dass von Genderkingen her ein Teil der Umleitungsschilder noch nicht aufgestellt worden war, so Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei im Donau-RiesKreis. Das Problem sei, dass es im Wesentlichen nur drei Zufahrten ins Donauwörther Zentrum gebe. Von Süden her müsse der ganze Verkehr durch die Kapellstraße: „Da ist die Ampel an der Umkehr das Nadelöhr schlechthin.“
Wahrscheinlich hätten viele Autofahrer nicht damit gerechnet, dass die Sperrung der Südspange sich auf diese Weise auswirkt. Kastenhofer hofft, dass sich die Situation in den kommenden Tagen beruhigt. Den einzigen Rat, den der Hauptkommissar aktuell geben kann, lautet: „Wer Verkehr vermeiden kann, sollte das tun.“Soll heißen: Zumindest zu bestimmten Zeiten auf eine Fahrt in die Stadt verzichten oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen.
Insgesamt hatte Kastenhofer am Montag den Eindruck, dass die Fahrer, die auf der B 16 und B 2 überregional unterwegs sind, die ausgeschilderten Umleitungsstrecken angenommen haben. Bei der B 16 bedeutet dies den Umweg über Mertingen und Buttenwiesen. Auf der B 2 wird der Verkehr noch weiZeit ter umgeleitet, denn parallel zur Baustelle bei Monheim wird auch im angrenzenden Mittelfranken südlich von Treuchtlingen gearbeitet. Dort erhält die Bundesstraße ebenfalls einen neuen Belag und eine Zusatzspur. Deshalb werden die Fahrzeuge über Weißenburg, Gunzenhausen, Oettingen und Harburg geführt. Gerade LkwFahrer haben laut Kastenhofer offenbar gemerkt: „Diese Route ist vernünftiger, als sich durch Dörfer zu quälen.“
40 bis 50 Autos strandeten im Weiler Rothenberg
Dies mussten am Sonntagabend – da wurde die B 2 bei Monheim bereits gesperrt – zahlreiche Autofahrer einsehen, die von Norden her zwar auf die Kreisstraße nach Rehau abbogen, jedoch gleich im Dorf wieder den Weg nach Süden suchten – und im benachbarten Rothenberg landeten. In kurzer Zeit seien in dem Weiler 40 bis 50 Pkw gestrandet, berichtet der Monheimer Bürgermeister Günther Pfefferer. In Rothenberg gerieten die Fahrer in die Sackgasse – und mussten zurück auf die offizielle regionale Umleitungsstrecke, die über Wolferstadt beziehungsweise Otting führt.
Um den Verkehr vernünftig lenken zu können, ließ das Staatliche Bauamt Augsburg als zuständige Behörde in Monheim an der Kreuzung von Donauwörther Straße und Wemdinger Straße sowie an der Bahnunterführung in Weilheim jeweils eine provisorische Ampel installieren. Stefan Scheckinger, Bereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt, zieht eine erste Bilanz: „Es läuft ganz gut auf der kleinen Umleitungsstrecke.“Diesen Eindruck bestätigt der Ottinger Bürgermeister Johann Bernreuther. Scheckinger hofft, dass es sich auch in Donauwörth einspielt.