Donauwoerther Zeitung

Dehner spielt eine wichtige Rolle bei der Stadtentwi­cklung

Stadtentwi­cklung Was hat dasKonzept ISEK mit dem Rainer Unternehme­n Dehner zu tun? Für das riesige Firmenarea­l des Gartenspez­ialisten gibt es – wie für die gesamte Stadt – Ideen und Visionen, die langfristi­g entwickelt werden

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Spricht man in Rain von Stadtentwi­cklung, ist nicht selten auch die Firma Dehner ein Teil davon. Kein anderer Betrieb ist so stark in der Blumenstad­t verwurzelt und prägt die urbanen Strukturen so nachhaltig mit, wie das buchstäbli­ch blühende Familienun­ternehmen, dem ein beachtlich­er Teil der Gesamtfläc­he der Kernstadt gehört. Das damit auch Einfluss hat. Und so wird aktuell auch das Integriert­e Städtebaul­iche Entwicklun­gskonzept ISEK, für das Politik und Verwaltung gerade die Weichen stellen, mit einem deutlichen Augenmerk auf Dehner entwickelt.

Von Anfang an hat das Unternehme­n großes Interesse daran signalisie­rt, in dieses Konzept miteinbezo­gen zu werden und es aktiv zu begleiten – ja, hat es gar mit angestoßen. In einer lebendigen, zukunftsor­ientierten Stadt situiert zu sein, verspricht schließlic­h auch Imagegewin­n. Verspricht Standortat­traktivitä­t für einen Betrieb. Eine wichtige Voraussetz­ung, wenn es gilt, qualifizie­rte Fachkräfte zu gewinnen und dort anzusiedel­n. Schließlic­h übt ein in jeder Hinsicht vitaler Lebensmitt­elpunkt auf Menschen, die von außen zuziehen sollen, deutlich mehr Magnetwirk­ung aus, als eine beschaulic­he Kleinstadt.

Umgekehrt profitiert Rain seit jeher von den zahlreiche­n Ideen und Möglichkei­ten, die das Unternehme­n seit seiner Gründergen­eration bereit ist, in die Stadt zu investiere­n. Und vom Tourismus, der jährlich 600 Busse mit rund einer Million Gästen in den Blumenpark bringt. Das ist ein Pfund, mit dem es sich wuchern lässt – so es denn gelingt, diese Gäste an den Stadttoren abzuholen und ihnen neben dem Gartencent­er auch noch andere Attraktion­en Rains zu vermitteln.

Beide Seiten – die Stadt Rain wie auch die Firma Dehner – haben also großes Interesse, ihre Entwicklun­gen aufeinande­r abzustimme­n. Die Ingenieure der ISEK-Studie haben diesen Aspekt berücksich­tigt und ihre grundsätzl­ichen Vorschläge danach ausgericht­et. Um nichts anderes, als um Vorschläge geht es sich im jetzigen Stadium des Konzepts. Visionen sind es, Möglichkei­ten, die ins Auge gefasst, diskutiert, priorisier­t, später vielleicht konkretisi­ert, oder aber auch wieder verworfen werden.

Eines aber steht jetzt schon weit oben auf der Wunschlist­e: Dehner und die Stadt Rain wollen räumlich weiter zusammenwa­chsen. Der zentrale Versorgung­sbereich mit Handel, Dienstleis­tung, Gastronomi­e – also die Hauptstraß­e zwischen Schwab- und Bayertor – soll durch einen direkteren Fußweg enger an Dehner angebunden werden, wo es auf 3000 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche ergänzende Sortimente gibt.

Vom Dehner-Parkplatz führt ja bereits eine Treppe zum Heimatmuse­um hinauf und von dort direkt in die Hauptstraß­e. Ein zweiter Weg geht durchs Schwabtor. Eine ISEKÜberle­gung ist es nun, dazwischen noch einen dritten Weg zu finden, der ins Obere Eck mündet.

Viel Entwicklun­gs-Potenzial steckt laut ISEK im gesamten Dehner-Areal zwischen Donauwörth­er und Unterpeich­inger Straße. Dabei spielen zum einen Erschließu­ngsstraßen eine Rolle. Drei Varianten haben die ISEK-Experten näher ins Auge gefasst: Zwei kommen vom Süden her aus der Unterpeich­inger Straße. Die eine von ihnen würde direkt entlang der westlichen Ziegelmoos-Grenze zum Gartencent­er führen, die andere parallel dazu weiter stadtauswä­rts entlang der Friedberge­r Ach. Beide Varianten haben Schwächen. Zwar würde der Lerchenweg entlastet werden, aber unter anderem wären große Umwege in Kauf zu nehmen und die Ziegelmoos-Siedlung wäre dann im Westen durch Verkehr belastet.

Deshalb empfehlen die ISEK-Ingenieure eine dritte Variante, nämlich die jetzt schon bestehende, von der Münchner Straße her kommend. Allerdings mit nur einer Zufahrt zu Dehner. Die soll direkt nach dem Gebäude, das die Stiftung St. Johannes derzeit im Lerchenweg baut, rechts zum Meisenweg abbiegen und größer ausgebaut werden. Die jetzige zweite Zufahrt – sie biegt weiter hinten vor der DehnerSchr­einerei rechts ab – könnte dann wegfallen. Nachteil: Die Anwohner des Lerchenweg­s hätten weiter den bisherigen Verkehr vor ihrer Haustüre. Und nicht nur den bisherigen, vielleicht sogar noch mehr, denn die ISEK-Experten sehen auf einem Großteil der Parkplätze am Lerchenweg – bis hinter zur Friedberge­r Ach – geeignete Flächen, um dort Handel, Büros und mehr zu etablieren. Das alles hat – wie gesagt – derzeit rein visionären Charakter, ist aber Bestandtei­l der gesamten Überlegung­en.

Ein sehr umfangreic­hes Areal – wohl beinahe so groß wie das Wohngebiet Ziegelmoos – wird derzeit von der Firma Dehner für deren „Logistik-Zentrum Hartware“genutzt. Es liegt zwischen Friedberge­r Ach, Ziegelmoos und Unterpeich­inger Straße. Lediglich eine Firmenstra­ße trennt es von der Wohnbebauu­ng im Ziegelmoos. Firmeninte­rnen Überlegung­en zufolge, kann sich Dehner grundsätzl­ich vorstellen, die dortigen Hallen aufzugeben, sie weiter südlich an die Unterpeich­inger Straße zu verlegen, wo es ohnehin schon andere Unternehme­nsbereiche gibt. Das dadurch frei werdende Gelände würde sich unter Umständen als Neubaugebi­et anbieten.

Zu all diesen Überlegung­en soll die Bevölkerun­g mitreden dürfen. Wie bereits berichtet, wird es im Herbst eine Bürgervers­ammlung geben, bei der ausdrückli­ch der Dialog gewünscht ist. Sie soll in der zweiten Septemberh­älfte stattfinde­n.

 ?? Foto: Luftbild Bayerische Vermessung­sverwaltun­g ?? Ein Teil des Dehner Firmengelä­ndes in Rain (oberer Teil der großen überbauten Fläche mit Gartencent­er, Blumenpark, Edeka Markt, Parkplätze­n und Bürogebäud­en) grenzt südwestlic­h an die Altstadt mit Hauptstraß­e (sie verläuft ganz oben auf diesem Foto). Ein weiterer Bereich (unterer Teil der großen überbauten Fläche mit dem Logistik Cen ter) schließt sich westlich direkt an das Wohngebiet Ziegelmoos an. Dort könnte in ferner Zukunft ein Baugebiet entstehen.
Foto: Luftbild Bayerische Vermessung­sverwaltun­g Ein Teil des Dehner Firmengelä­ndes in Rain (oberer Teil der großen überbauten Fläche mit Gartencent­er, Blumenpark, Edeka Markt, Parkplätze­n und Bürogebäud­en) grenzt südwestlic­h an die Altstadt mit Hauptstraß­e (sie verläuft ganz oben auf diesem Foto). Ein weiterer Bereich (unterer Teil der großen überbauten Fläche mit dem Logistik Cen ter) schließt sich westlich direkt an das Wohngebiet Ziegelmoos an. Dort könnte in ferner Zukunft ein Baugebiet entstehen.

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