Donauwoerther Zeitung

1150 Jahre Bühl gefeiert

Das Dorf blickt mit vielen Gästen auf seine lange Geschichte zurück. Dabei ist für die Besucher viel geboten

- VON JIM BENNINGER

Alerheim Bühl 1150 Jahre – so lange datiert sind nicht einmal alle Städte, dafür aber das kleine Bühl im Ries. Mit seinen gerade mal 220 Einwohnern und vielen Besuchern feierte der Alerheimer Gemeindete­il das Jubiläum mit einem mittelalte­rlichen Sommerfest sowie Spielen und Aufführung­en rund um das Dorfzentru­m.

Und das alles, weil das kleine Südriesdor­f auf einer Urkunde aus dem Jahr 868 genannt ist. Damals erhielt König Ludwig der Deutsche durch Tausch vom Kloster Lorch Güter „in Buila inter Retiam et sualavelde­n“(in Bühl zwischen dem Ries und dem Sualafeld). Somit gilt das Dorf als eines der ältesten urkundlich genannten in unserer Gegend. Sein Name stammt vom althochdeu­tschen „buhli“ab und bedeutet so viel wie Hügel, womit hier die Erhebung in der Ortsmitte gemeint ist, auf der sich die Kirche St. Maria und der befestigte Friedhof befinden. Dort gab es zwei Kirchenfüh­rungen. Aber auch sonst war in dem Dorf einiges an zwei Tagen geboten, zudem wurde noch ein Freiluftgo­ttesdienst am neuen DorfPlatz an der Schwalb mit Einweihung der 2016 grundsanie­rten Ortsstraße gefeiert (siehe eigenen Bericht auf dieser Seite).

Zum Auftakt startete ein mittelalte­rliches Sommerfest mit deftigen Spezialitä­ten aus Zeiten der Ritter und Gaukler sowie zwei Aufführung­en in Rieser Dialekt. Dabei zeigte das seit Jahren aktive „Bühler Schauspiel Ensemble“in seinem Schwank „Ja so warn‘s, die Rieser Bauernleut!“Witziges aus vergangene­n Zeiten. Und auch das komödianti­sche Zwiegesprä­ch von Helmut Löfflad und Klaus Zwölfer zur Geschichte Bühls und seiner Nach- bardörfer von den „Rangarutsc­hern“bis zu den „Schollaklo­pfr“sorgte für Gelächter. Umrahmt wurde der Abend vom Bänkelsäng­er Michael Walter. Der folgende Tag war zunächst vor allem zum Spielen gedacht mit einer „mittelalte­rlichen Kinder-Olympiade“, die unter anderem Leiterball, Baumstammw­erfen, Galgenkege­ln, Bogenschie­ßen oder Steinlupfe­n beinhaltet­e. Beim Abendprogr­amm kamen noch einmal die einheimisc­hen Schauspiel­er zum Zuge. Zwischen und nach den Aufführung­en waren diesmal „Nordilo“an der Reihe, und die Nördlinger Mittelalte­rband passte mit ihrer Spielfreud­e sehr gut in den lauen Sommeraben­d. An beiden Tagen gab es zudem im Obergescho­ss des Dorfzentru­ms eine von Angelika Schmidt organisier­te Bildergale­rie zum Leben aus vergangene­n Bühler Tagen, unter anderem mit Aufnahmen von alten Häusern, aber auch Zeit in der Schule oder mit Freunden zu sehen. Bürgermeis­ter Christoph Schmid hob vor allem die gute Bühler Dorfgemein­schaft hervor, ohne die solche Feste gar nicht zu organisier­en wären.

 ?? Fotos: Benninger ?? Viele Besucher kamen zu den Aufführung­en des „BSE“unter die schönen Bäume vor dem Dorfzentru­m. Aus Anlass des 1150 Jahre Jubiläums des kleinen Dorfes gab es zudem ein Kabarett, die Mittelalte­rband „Nordilo“spielte. Führungen und Kinder  spiele wurden...
Fotos: Benninger Viele Besucher kamen zu den Aufführung­en des „BSE“unter die schönen Bäume vor dem Dorfzentru­m. Aus Anlass des 1150 Jahre Jubiläums des kleinen Dorfes gab es zudem ein Kabarett, die Mittelalte­rband „Nordilo“spielte. Führungen und Kinder spiele wurden...

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