Genuss für Kunden und Freunde
Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen geehrt
Höchstädt Wenn Alina Böhm aus Wemding anfängt zu erzählen, warum sie Bäckereifachverkäuferin geworden ist und warum sie mit ihrer Berufsentscheidung genau das Richtige für sich gefunden hat, fallen ihr gleich viele Gründe ein. Deshalb steht sie auch freiwillig morgens um halb fünf auf, um pünktlich an ihrem Arbeitsplatz bei der Bäckerei Weißgerber in Nördlingen zu sein. Abwechslungsreich und vielseitig sei ihr Beruf. „Einerseits hab’ ich Kundenkontakt, bin in der Produktion eingebunden und mach’ auch Büroarbeit, zum Beispiel Rechnungen schreiben.“
Noch früher, nachts um eins, geht bei Nico Reitenauer in Fultenbach der Wecker, damit er in der Backstube von Anton Wagner in Zusamaltheim rechtzeitig loslegen kann, Brot, Semmeln noch vieles mehr herzustellen. Dem jungen Handwerker ist es das wert, „weil Bäcker ein toller Beruf ist“. Er könne kreativ arbeiten, immer wieder Neues ausprobieren und komme damit gut an bei Freunden und der Familie. Denn gutes Essen sei immer gefragt. Außerdem hat er Feierabend, wenn andere noch einige Stunden Arbeit vor sich haben.
Böhm und Reitenauer sind die Innungsbesten bei der Freisprechungsfeier in der Berufsschule Höchstädt, bei der Anton Wagner, Obermeister der Bäcker-Innung Nordschwaben zur bestandenen Prüfung gratuliert. „Wir brauchen euch alle“, stellt der Bäckermeister klar. Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth beglückwünscht die jungen Fachkräfte und ergänzt: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer die richtigen Wege beschreiten und nicht von ihnen abkommen, egal wie steinig sie auch manchmal sein werden.“Außerdem bietet er seine Unterstützung an, wenn die jungen Leute beruflich in Höchstädt Fuß fassen wollen.
Gerhard Weiß, stellvertretender Schulleiter der Berufsschule, zeigt auf, wie wertschätzend eine Freisprechungsfeier mit den Ehrengästen ist, unter denen sich auch Ehrenobermeister Hans-Günther Lifka befindet. Die Absolventen haben drei Jahre lang ihre Ausbildung durchgezogen und zwischendurch auch „auf die Zähne gebissen“. Weiß betont: „Diese Eigenschaft brauchen Sie auch im späteren Leben.“Er verweist zudem darauf, dass außer dem beruflichen Erfolg auch das persönliche Umfeld mit dem Partner, Familie und Freunden gehört.
Der wichtigste Teil der Feier, die Freisprechung, bleibt Kreishandwerksmeister Ulrich Reitenberger vorbehalten. Er erinnert an den ersten Tag im Betrieb, in der Berufsschule und stellt klar: „Heute ist ein Tag der berechtigten Freude über den Erfolg.“Reitenberger dankt den ausbildenden Betrieben, der Berufsschule, den Eltern, die den Fachverkäuferinnen und Junghandwerkern beigestanden, sie motiviert und viele Gespräche mit ihnen geführt haben. Den jungen Leuten riet er, offen gegenüber Neuerungen zu sein, diese abzuspeichern und anzuwenden. Dazu komme mit den Jahren noch viel Erfahrung. Obwohl das deutsche Bildungssystem viele Möglichkeiten biete, auch zum Studium, betonte er: „Nur mit lauter Häuptlingen kann die Gesellschaft nicht bestehen.“