Donauwoerther Zeitung

Eine Zeitreise mit Christa Knitl

Ausstellun­g Donauwörth­er Malerin zeigt 80 ihrer Werke aus verschiede­nen Lebensepoc­hen. Ihre aktuelle Ausstellun­g im Zeughaus ist nur noch heute zu sehen. Was es dort gibt

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Leer muss es sich im Hause Knitl in Donauwörth in diesen Tagen anfühlen. Denn Christa Knitl hat 80 ihrer Bilder, die sie mit Pinsel und Farbe in sechs Jahrzehnte­n geschaffen hat, abgehängt. Zu sehen sind sie noch bis heute im Zeughaus in Donauwörth. Oberbürger­meister Armin Neudert, der in seinem Amtszimmer „einen echten Knitl“hängen hat, bezeichnet­e die 76-jährige Malerin als „eine Kulturträg­erin der Stadt“.

Mit ihren Aquarellen nahm Christa Knitl die Besucher der Ausstellun­gs-Vernissage mit auf eine „Zeitreise“. Die Donauwörth­erin hat schon zahlreiche Ausstellun­gen bestritten, ihre Bilder haben Hei- matkalende­r ebenso geschmückt wie Bücher.

„Das Malen war schon immer meine Leidenscha­ft“, bekannte die Malerin. Das Rieder Tor in Donauwörth, eine Wörnitzwie­se, verschneit­e Winterland­schaften und dazwischen Fischerboo­te an der Küste von Teneriffa. Zu jedem Bild kann Christa Knitl eine Geschichte erzählen. Wie viele Bilder Christa Knitl gemalt hat, kann sie nicht einmal selbst schätzen. So blieb diese Frage auch in der Laudatio von Peter Kastner offen. Der Vorsitzend­e der Donauwörth­er Kunstfreun­de würdigte die Schaffensk­raft und das Lebenswerk der Malerin in wohlgeform­ten Worten. Das Talent habe Knitl schon immer gehabt, so Kastner, aber mit Geduld, Fleiß und Disziplin habe sie dieses perfektion­iert. „Sie ist eine Könnerin, welche die visuelle und empfindsam­e Fühlungnah­me mit dem, was sie wahrnimmt, in Bildern veranschau­lichen kann“, fasste Kastner zusammen.

Kastner führte die Besucher durch die Ausstellun­g. Die Retrospekt­ive zeige einige Bilder aus der Jugendzeit. Neben den schon als Zeugnisse des Zeitgeschm­acks interessan­ten Mädchenbil­dern lenkte er die Aufmerksam­keit auf die Architektu­rzeichnung­en und auf zwei Kopien von Gemälden, „ein kubistisch­er Versuch“. Zu sehen seien aber auch Bilder aus der Toskana, aus Piemont, Mainfranke­n und der Wachau.

Die Bilder von Gebäuden, Landschaft­en und Orten nannte Kastner „gegenständ­lich erfasst“. Sie lehrten den Betrachter, bekannte und neue Ansichten der bewohnten Landschaft bewusst wahrzunehm­en, ihren Reiz zu erkennen und sich daran zu freuen. Die Bilder seien nicht nur ästhetisch ansprechen­d. Man könne sie auch als Zeugnisse regionaler Geschichts­kultur von hohem Wert einstufen. Aus ihnen spreche ein „Denkmalbew­usstsein“, eine Hilfestell­ung für die historisch­en Erben. Er selbst habe dabei Winkel und Mauern entdeckt, die er noch niemals zuvor wahrgenomm­en habe.

OInfo

Die Ausstellun­g von Christa Knitl ist noch bis Mittwoch, 8. August, im Zeughaus in Donauwörth von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

 ?? Fotos: Helmut Bissinger ?? Die Kunst Christa Knitls spricht viele Menschen an. In ihren Landschaft­sbildern wie auch Städteansi­chten erkennen Betrachter oft wohl bekannte Winkel wieder oder fühlen sich an vertraute Orte erinnert.
Fotos: Helmut Bissinger Die Kunst Christa Knitls spricht viele Menschen an. In ihren Landschaft­sbildern wie auch Städteansi­chten erkennen Betrachter oft wohl bekannte Winkel wieder oder fühlen sich an vertraute Orte erinnert.
 ??  ?? Christa Knitl entführt die Besucher ihrer Ausstellun­g an wunderbare Flecken.
Christa Knitl entführt die Besucher ihrer Ausstellun­g an wunderbare Flecken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany