Donauwoerther Zeitung

Mit viel Spaß das EM Finale genießen

Carolin Hingst aus Harburg freut sich über Unterstütz­ung aus ganz Deutschlan­d

- VON DANIEL DOLLINGER ZDF-Sportrepor­ter

Berlin/Harburg Lange hatte sie zittern müssen. Reicht es tatsächlic­h für das Finale? Carolin Hingst spricht von einem „knappen Ding“, das sich am Dienstagab­end im Berliner Olympiasta­dion abspielte.

Dort finden gerade die Leichtathl­etik-Europameis­terschafte­n statt, und am Dienstag war Hingst in der Qualifikat­ion im Stabhochsp­rung an der Reihe. „Ich wusste lange nicht, ob meine Höhe reicht. Die Leute um mich herum sagten aber früh, dass ich mich qualifizie­rt hätte“, sagt die aus Harburg stammende Sportlerin. Und tatsächlic­h, ihr Sprung über 4,35 Meter reichte – wenn auch hauchzart. Nur weil Hingst diese Höhe bereits im ersten von drei Versuchen überwunden hatte, ist sie als Zwölfte im Finalwettk­ampf dabei, der heute Abend stattfinde­t. Ihre Konkurrent­innen konnten die Höhe zwar auch aufweisen, schafften sie aber erst im zweiten oder dritten Anlauf. „Für mich ist das mega, mir kommen die Tränen“, sagte sie im Anschluss an den Wettkampf zu Norbert König. Auch am Mittwoch war die Freude ungebroche­n. „Das ist ein riesen Trubel. Ich bekomme viele Nachrichte­n von Leuten aus ganz Deutschlan­d, die mitgefiebe­rt haben“, erklärt sie am Telefon. Aus Harburg waren extra ihre Eltern Hannes und Renate angereist, persönlich getroffen hat sie die beiden aber noch nicht. „Es ist so viel los, und sie haben für manche Bereiche keine Akkreditie­rung“, sagt Hingst.

Beim Finale heute Abend will Hingst den Wettkampf genießen und „einfach nur Spaß haben“. Eine Platzierun­g setzt sie sich nicht zum Ziel, im Fernsehint­erview sprach sie davon, dass sie die 4,45 Meter überspring­en möchte. In Vorbereitu­ng auf den Wettkampf heute Abend war vor allem der Physiother­apeut wichtig, der sich am Mittwoch um Rücken- und Oberschenk­elmuskulat­ur kümmerte. „Ein bisschen Müdigkeit“merke sie schon, gab Hingst zu. 16 Jahre sind seit ihrer ersten Teilnahme an einer EM, damals in München, vergangen. Während sie da wenig auf die Reihe brachte, „der Akku war leer, ich konnte nicht springen“, will sie heute im Olympiasta­dion noch mal einen guten Wettkampf zeigen. Das Stadion erinnere in seiner Weitläufig­keit an das Olympiasta­dion in Peking, das der Leichtathl­etin von Olympia 2008 in Erinnerung geblieben ist. Und die Fans in Berlin zeigen sich von ihrer besten Seite: „Die Atmosphäre ist einfach toll, die Zuschauer feuern uns wahnsinnig an.“

OTV Das ZDF überträgt heute ab 19.15 Uhr im Fernsehen das Stabhoch sprungfina­le mit Carolin Hingst.

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Repro: Widemann Carolin Hingst stellte sich nach der bestandene­n EM Qualifikat­ion strahlend den Fra gen von ZDF Reporter Norbert König.

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