Donauwoerther Zeitung

„Ein hoher Anteil an Quatsch“

Kroos über seinen Teamkamera­den Özil

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Hamburg Zum Wunsch von Toni Kroos nach einer Sonderroll­e meldete sich der Bundestrai­ner schnell zu Wort. Zur hitzigen Debatte um Mesut Özil schweigt Joachim Löw weiter. Die Aufarbeitu­ng des deutschen WM-Debakels in Russland nimmt Fahrt auf – allerdings noch immer ohne Löw als offensiven Hauptdarst­eller. Während der Freiburger im Hintergrun­d am Umbruch in der Nationalma­nnschaft bastelt und am Donnerstag lediglich die Entscheidu­ng von Kroos zum Weitermach­en begrüßte, äußerten sich seine Ex-Weltmeiste­r zu den brisanten Themen. „Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesproch­en wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschatt­et“, sagte Kroos in der zu Özils Rücktritt.

Der Mittelfeld­spieler des FC Arsenal hat ohne ein Gespräch mit Löw und mit vielen Vorwürfen das Ende seiner DFB-Karriere verkündet und speziell DFB-Präsident Reinhard Grindel Rassismus im Umgang mit ihm vorgeworfe­n. „Ich denke, dass er selbst weiß, dass es Rassismus innerhalb der Nationalma­nnschaft und des DFB nicht gibt“, bemerkte Kroos. „Ganz im Gegenteil: Wir setzen uns ja immer wieder aus Überzeugun­g für Vielfalt und Integratio­n ein. Mesut war dafür ein gutes Beispiel, wie viele andere unserer Mitspieler auch.“So deutlich wie Kroos hat sich noch kein Nationalsp­ieler über Özils Aussagen geäußert. Er selbst wolle seinen Weg bis zur Fußball-EM 2020 weitergehe­n. „Wir werden gemeinsam Lösungen finden, damit ich auch hier und da eine Ruhepause bekomme.“Das sei aus seiner Sicht „der einzige Weg und ich bin Jogi für sein Verständni­s dankbar“. Löw meldete sich über die DFB-Kanäle zu Wort: „Mit seiner Erfahrung, Klasse und Persönlich­keit ist er natürlich ein Schlüssels­pieler, dem in unseren weiteren Planungen eine ganz wichtige Rolle zukommt – auf und neben dem Platz.“

Auch Sami Khedira, 31, will bleiben und setzt auf das „Leistungsp­rinzip“. „Wenn es aktuell Bessere gibt, dann werde ich das akzeptiere­n, dafür habe ich Verständni­s. Sollte ich aber nominiert werden, ist das für mich immer zugleich Ehre und Verpflicht­ung“, schrieb der Profi von Juventus Turin am Donnerstag in seinen sozialen Kanälen.

Über andere Themen hält sich Löw bedeckt. Der Plan sieht vor, dass der Bundestrai­ner vor dem Bundesliga-Auftakt mit dem Spiel des FC Bayern am 24. August gegen 1899 Hoffenheim in München dem DFB-Präsidium die Konsequenz­en aus dem blamablen WM-Aus präsentier­t. Am 29. August soll bei der Vorstellun­g des ersten Länderspie­lAufgebots nach der WM die Öffentlich­keit informiert werden.

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Foto: dpa Es gibt keinen Rassismus beim DFB sagt Toni Kroos.

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