Wenn die Auto Szene fachsimpelt
Das Tuner-Treffen „Airfield“findet zum ersten Mal in Nördlingen statt. Die Veranstalter treffen auf viel Zustimmung und kritisieren Kontrollen der Polizei
Nördlingen Es sollte eine unvergessliche Premiere auf dem Flugplatz des Nördlinger Flugsportvereins sein. Beim sogenannten „Airfield Car-Event“waren am vergangenen Wochenende rund 250 Teilnehmer vor Ort, um sich ein Bild vom ersten Tuner-Treffen in Nördlingen zu machen, sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten und zu fachsimpeln. Viele Besucher stießen ebenfalls hinzu. Bis auf eine Sache sind die Veranstalter mit dem Verlauf des Events mehr als nur zufrieden – die Premiere ist geglückt.
Neben den Teilnehmern aus dem Landkreis Donau-Ries reisten andere Tuning-Fans mit ihren Autos aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in die beschauliche Altstadt. Wie die Veranstalter berichten – das sind die Nördlinger Firma „The Garage“und die Interessengemeinschaft „Deepimpact“– wurden dann um 15 Uhr die Tore zum Veranstaltungsgelände geöffnet. Bei sommerlichen Temperaturen ließen es sich rund 800 Besucher nicht nehmen, mit Kamera bepackt über den Flugplatz zu streifen und ihre persönlichen Höhepunkte festzuhalten. Neben schönen Oldtimern und Klassikern – die vor allem die Herzen der älteren Gäste höher schlugen – gab es auch moderne Autos zu bestaunen, die durch ihre Individualität und Kreativität der Besitzer alle Altersklassen begeisterten.
Besucher lobten die Arbeit der Veranstalter, im Online-Netzwerk Facebook würdigten sie das Airfield als gelungen oder forderten im nächsten Jahr eine Zugabe. Aussagen wie „War klasse“oder „Von der Orga bis zu den Autos hat alles gepasst“ermutigen die Veranstalter, einer Fortsetzung nachzukommen. Die Fladenpiraten hätten sich außerdem bereit erklärt, bei einer Wiederholung die Gäste wieder zu versorgen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Flugsportverein sei ebenfalls mit dem Verlauf zufrieden gewesen. Das bestätigte Vorsitzen- der Bernd Sokolowsky auf Nachfrage unserer Zeitung: „Keine quietschenden Reifen, kein Müll, es war alles top.“Auch der Verein stimme einer zweiten Auflage des Events in Nördlingen zu.
Für die Veranstalter sei der einzige negative Beigeschmack des Treffens das große Aufgebot der Polizei gewesen. Trotz eines Vorgesprächs mit den Veranstaltern und der Stadt Nördlingen hätten sich die Beamten an der einzigen Zufahrtsstraße zum Gelände positioniert, kritisieren die Organisatoren und sagen „Aus den angekündigten Stichproben-Kontrollen und Geschwindigkeitsmessungen wurden somit eine regelrechte Massenkontrolle an der wohl oder übel jeder Teilnehmer vorbeiließen musste. Es wurde extra Verstärkung aus Augsburg angefordert, um die Nördlinger Ordnungshüter bei den Kontrollen zu unterstützen. Das schädigte nicht nur unseren Ruf, sondern brachte auch Umsatzeinbußen mit sich.“Johannes Hopf und Max Bauer, eine Delegation der Organisatoren, sagten im Gespräch mit unserer Zeitung, dass eine Person kurzerhand umkehrte, weil die Kontrolle ihm die Laune verdorben habe, das Event überhaupt zu besuchen. Es sei im Polizeibericht zudem nicht korrekt gewesen, dass es für jeden möglich war, über die Landebahn zu jagen oder das eigene Auto quer im Drift zu bewegen. Die Polizisten seien zwar freundlich gewesen, allerdings sind die Veranstalter der Meinung, dass die Kontrolle an einer anderen Stelle ebenfalls möglich gewesen wäre.
Die Polizei verteidigt ihren Einsatz mit Augsburger Unterstützung und sagt, dass man bei solch einer Veranstaltung die Sicherheit des Straßenverkehrs aufrechterhalten müsse. Es habe Beanstandungen gegeben. Außerdem habe es in der Vergangenheit Probleme bei ähnlichen Veranstaltungen gegeben. Stellvertretender Dienststellenleiter Robert Schmitt sagt allerdings auch: „Über diese Veranstaltung gab es keine Beschwerde.“