Menschen stellten sich gegen Panzer
Vor 50 Jahren passierte in der Stadt Prag etwas, an das sich gestern viele Erwachsene erinnerten. Soldaten übernahmen damals im Land Tschechoslowakei die Macht
Menschen werfen ein Auto um und klettern drauf. Andere stellen sich vor Panzer. Sie versuchen, Soldaten und deren Fahrzeuge aufzuhalten. Denn sie wollen nicht, dass die fremden Soldaten in ihre Stadt einmarschieren. Das ist vor 50 Jahren in Prag passiert.
Anderen Regierungen gefiel diese Freiheit nicht
Prag war damals die Hauptstadt von unserem Nachbarland Tschechoslowakei. Heute liegt Prag in Tschechien. Denn aus der Tschechoslowakei sind im Jahr 1993 zwei Staaten geworden: Tschechien und die Slowakei.
Doch zurück in das Jahr 1968. Damals veränderte sich die Tschechoslowakei etwas. Zum Beispiel durften die Menschen ihre Meinung etwas freier sagen. Das gefiel den Regierungen in einigen Ländern daneben aber nicht. Sie wollten die alte Politik wiederhaben. Und das erzwangen sie dann auch mit Gewalt: Sie sammelten eine Menge Soldaten, marschierten am 21. August 1968 ein und übernahmen die Macht. Dabei starben auch Menschen.
Weil die Veränderungen für mehr Freiheit im Frühling passierten, wird die Bewegung auch Prager Frühling genannt. Am Dienstag erinnerten sich die Menschen in vielen Städten an das Ende dieses Frühlings vor 50 Jahren. Dabei legten sie auch Kränze für die Toten nieder. Das wurde möglich, weil die Menschen viele Jahre später doch noch mehr Freiheit bekamen. (dpa)