Donauwoerther Zeitung

Vermeidbar­es Risiko

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Nun mag man es einem Schüler oder gerade noch feiernden Studenten als Lausbubens­treiche durchgehen lassen, wenn sie unter dem Jahr Silvesterr­aketen zünden. Doch auch da hilft ein entgegenge­setzter amtlicher Schuss vor den Bug, um zur Besinnung zu kommen, so er denn verhältnis­mäßig ist. Aber irgendwie scheint der Spruch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“allzu oft zu stimmen: Es sind des Öfteren eben nicht die Heranwachs­enden, die illegalerw­eise nächtens zur eigenen Beweihräuc­herung oder dekadenten Belustigun­g Raketen in den Nachthimme­l jagen, sondern erwachsene Männer und Frauen. Allein der Lärm ist lästig für all jene, die nicht mitfeiern – doch das scheint in der Partylaune des kleinen Kreises eher egal. Ist man sich nicht selbst der Nächste? Es scheint leider bei vielen so zu sein. Doch was dieser Tage zudem schwer wiegt, ist die enorme Gefahr von Wald- und Wiesenbrän­den. Wer sich nicht vorstellen kann, was ein Funke anrichten mag, der soll bei einer Suchmaschi­ne seiner Wahl im Internet einmal die Begriffe „Feuer“, „1975“und „Lüneburger Heide“eingeben. Damals wurden im Laufe eines trockenen Sommers tausende Hektar Wald vernichtet. Freilich, vieles kann zu Funkenflug führen – doch muss man die Gefahr über das Abbrennen von Feuerwerks­körpern unbedingt zusätzlich heraufbesc­hwören?

In Nordschwab­en ist die Gefahr von Wald- und Wiesenbrän­den nach wie vor gegeben. Überwachun­gsflüge im Auftrag der Regierung von Schwaben finden weiter statt. Große Vorsicht ist geboten. Das nicht unrealisti­sche Szenario von Wald- und Feldbrände­n wiegt allemal schwerer als die vermeintli­che Relevanz des lautstarke­n Böllerns zu irgendeine­m Geburtstag.

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