„Wir können nach einer Medaille greifen“
Für den TSV Monheim in der Liga am Start, gewann der Brite James Hall bei der Europameisterschaft Team-Silber. Im Interview mit der Donauwörther Zeitung spricht der 22-Jährige über Erfolge und Fehlschläge sowie die kommende WM
Glasgow/Monheim Vor gut einer Woche gingen die European Championships zu Ende, in deren Rahmen Europameisterschaften in sieben verschiedenen Sportarten ausgetragen wurden – darunter auch das Turnen in Glasgow. Mit dabei war auch der Brite James Hall, der seit 2015 für den TSV Monheim in der Bundesliga der Geräteturner an den Start ging. Mit der britischen Mannschaft gewann er im Teamwettbewerb die Silbermedaille. Im Einzelwettbewerb wurde er am Reck Fünfter. Der Donauwörther
Zeitung schildert er im Interview seine Erfahrungen in den Wettkämpfen und wie es für ihn nun sportlich weitergeht.
James, welches Ziel hattest du dir für das Reckfinale gesteckt und bist du mit deinem fünften Platz zufrieden? James Hall: Mein Ziel war, meine Übung im Finale durchzuturnen, was ich auch geschafft habe. Deshalb war ich sehr zufrieden. Ich habe diese Übung zuvor noch nicht geturnt und war sehr aufgeregt sie zu meistern. Durch den Mangel an Erfahrung mit der Übung bekam ich ein paar Extra-Abzüge bei der Bewertung, weshalb es Platz fünf wurde. Aber so ist das Turnen eben und ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.
Im Team-Finale hattest du Probleme am Reck, musstest das Gerät verlassen. Wie bekamst du das aus deinem Kopf, wo doch nur einen Tag später das Reck-Finale anstand?
James: Nicht alles läuft so, wie man es sich vorgestellt hat und der Abgang war eben Pech. Ich wusste, was ich falsch gemacht hatte – also war es leicht, den Fehler am nächsten Tag beim Reck-Finale zu korrigieren.
Bist du insgesamt zufrieden mit deinen Ergebnissen – allein und im Team – bei der Europameisterschaft? James: Das Hauptziel war, die Teammedaille zu bekommen, demnach bin ich sehr zufrieden mit den Europameisterschaften. Das Team zeigte sich wirklich stark. Da ist es aufregend in die Zukunft zu blicken und darauf, was wir als Nächstes erreichen können.
Die Weltmeisterschaft findet im Herbst statt. Was hast du dir für die Wettkämpfe in Doha vorgenommen? James: In Doha ist unser Hauptziel, uns als Mannschaft so weit oben wie möglich zu platzieren. Wenn ich auch als Mehrkämpfer nominiert werde, will ich ebenfalls so weit nach oben kommen wie möglich. Jegliche extra Final-Teilnahmen an einzelnen Geräten wären ein Bonus, aber ich will jedenfalls meine stärksten und besten Übungen zeigen.
Was denkst du, kann das britische Team bei der Weltmeisterschaft erreichen?
James: Ich denke, wir können unter die besten Fünf kommen. Und wenn wir alle unsere Übungen genauso zeigen, wie wir uns das vorstellen, dann können wir auch nach einer Medaille greifen.
Welche Nationen sind eure stärksten Konkurrenten?
James: Meiner Meinung nach sind das Japan, Russland, China und die USA.
Werden wir dich in diesem Jahr noch hier in Bayern wiedersehen, vielleicht nach der WM?
James: Vielleicht kann ich kommen, um das Monheimer Team zu unterstützen, aber ich bin nicht hundertprozentig sicher. Ich hatte ein Rückenproblem seit März, was Ruhe braucht nach der WM, damit ich im nächsten Jahr und danach wieder die besten Chancen im Sport habe.