Wieder mehr Arbeitssuchende
Fast 1400 Menschen in Landkreis Donau-Ries suchen aktuell einen Job. Warum Richard Paul, Chef der Agentur für Arbeit Donauwörth, den vergleichsweise großen Anstieg gelassen sieht
Landkreis Im August sind im Landkreis Donau-Ries wieder mehr Menschen arbeitslos gewesen. Ein Grund zur Sorge sei der Anstieg auf eine Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent aber nicht, so Richard Paul, Leiter der Arbeitsagentur Donauwörth. Häufig sind in der bayerischen Ferienzeit auch die Personalchefs im Urlaub und es erfolgen weniger Neueinstellungen. Anstehende Entlassungen werden oftmals vor der Haupturlaubszeit ausgesprochen, verweist er.
● Statistik Trotz der Ferien-und Urlaubszeit blieb der Arbeitsmarkt im Landkreis in Bewegung. Im August haben sich fast 700 Personen neu arbeitslos gemeldet, 476 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Arbeitssuchenden auf 1395 und die Quote stieg um 0,3 Prozentpunkte. „Den größten Anteil an der steigenden Arbeitslosenzahl nehmen jedoch die Jugendlichen bis 25 Jahre ein“, informiert Paul. Die Ar- beitslosenquote bei den jungen Menschen liege aktuell bei 2,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent. „Ein großer Teil dieser Jugendlichen wird sicherlich nur für kurze Zeit arbeitslos sein. Viele haben bereits eine neue Arbeitsstelle in Aussicht, starten im Herbst mit einer weiterführenden Schule oder beginnen zum Wintersemester ein Studium“, erläutert der Agenturleiter.
Berücksichtigt man zudem auch noch Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise eine berufliche Weiterbildung besuchen, kurzfristig arbeitsunfähig sind oder einen Existenzgründungszuschuss erhalten, sind es 1841 Arbeitssuchende. Die Arbeitslosenquote läge bei 2,3 Prozent, würden diese Personen ebenfalls berücksichtigt. Im Vorjahr waren es 2,6 Prozent.
● Grundsicherung Von den arbeitslos gemeldeten Menschen waren 929 bei der Agentur für Arbeit und 466 Personen beim Jobcenter DonauRies gemeldet.
● Personengruppen Bei den älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahre stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat leicht auf 1,8 Prozent. Das entsprach 468 Personen. 270 ausländische Arbeitslose und 135 Menschen mit Behinderung waren gemeldet. ● Stellenmarkt Von den Arbeitgebern wurden im August 1943 offene Stellen gemeldet. Davon waren 1430 in Vollzeit, 200 in Teilzeit und 313 in Voll- oder Teilzeit. Nur für rund 16 Prozent der Stellen wird ein Helfer gesucht. Fast 40 Prozent der angebotenen Arbeitsstellen kamen von Zeitarbeitsfirmen. Aufgrund der guten konjunkturellen Lage werden weiterhin fast unverändert in allen Bereichen Mitarbeiter gesucht, informiert die Arbeitsagentur Donauwörth. Insbesondere in folgenden Berufen: Kunststoff- und Holzherstellung beziehungsweise -verarbeitung, Metallbearbeitung und Metallbau, Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe, Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, Bau (Hoch-, Tief- und Ausbauberufe), Verkehr und Logistik, Fahrzeugführer, Reinigungskräfte, Verkauf, Gastronomie, medizinische und nichtmedizinische Gesundheitsberufe und im Erziehungsbereich. ● Ausbildungs markt Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt stellt sich für die Ausbildungssuchenden laut Agentur „sehr komfortabel“dar. Den aktuell noch unver- sorgten 61 Bewerbern stehen 441 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. „Es gibt also demnach noch etliche Chancen, im Herbst in eine Berufsausbildung zu starten und unsere Berufsberater und Ausbildungsstellenvermittler unterstützen individuell bei der Suche nach dem passenden Angebot“wirbt Richard Paul, Chef der Behörde.
● Zuständigkeitsbereich Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth (Landkreise Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm) ist im August auf 1,9 Prozent angestiegen, liegt aber trotzdem deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,2 Prozent. Wie die Behörde informiert, hat sie damit „nun bereits zum sechsten Mal in Folge deutschlandweit den niedrigsten Wert bei der Arbeitslosenquote“. Am höchsten ist diese in dem Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur Donauwörth aktuell in Neu-Ulm mit 2,2 Prozent.