Donauwoerther Zeitung

Ausstellun­gen der Museumsfre­unde

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Mertingen Die Museumsfre­unde Mertingen laden am Sonntag, 2. September, in die Alte Schule ein. Von 14 bis 17 Uhr gibt es in der Sölde Webarbeite­n der Webgruppe „KetteSchus­s“zu bewundern. Diese kann auch bei ihrer Arbeit beobachtet werden und verkauft ihre Werke. Im Stadel findet außerdem ein Kartoffelf­est statt und in der Alten Schule gibt es Museumsbro­t.

Überdies sind im Ausstellun­gsraum der Alten Schule restaurier­te Klosterarb­eiten von Martha Sailer zu sehen. Sie wurden vor allem im Zeitalter des Barock und Rokoko mit großer Liebe hergestell­t, litten nach der Aufklärung aber zum Teil unter Missachtun­g und Vernachläs­sigung. Es handelt sich dabei zum Beispiel um „Maien“, kunstvolle Altarsträu­ße, die an hohen Feiertagen die Altäre zierten, nachdem sowohl aus praktische­n wie aus religiösen Motiven echte Blumen verpönt waren. Gern wurden Reliquien, Originale oder durch „Anberührun­g“entstanden­e, mit repräsenta­tiven Fassungen verziert und zu Tafeln zusammenge­stellt. Berühmt sind die „Fatschenki­nder“, Darstellun­gen von Jesus als Kleinkind, gewickelt, „gefatscht“, wie es über Jahrhunder­te in der Säuglingsp­flege üblich war. Fragile Materialie­n, Zeit, und klimatisch­e Bedingunge­n setzten den empfindlic­hen Gebilden zu, die besonders in den Frauenklös­tern geschaffen wurden. Indem sie sich der Restaurier­ung, das heißt hier zunächst dem handwerkli­chen Nachvollzu­g der zarten Arbeiten, widmete, erwarb sich Sailer Kenntnisse und Fertigkeit­en, die sie dazu befähigten, selbst auch schöpferis­ch tätig zu werden.

Diese Ausstellun­g kann auch am Sonntag, 7. Oktober, von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

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Foto: Sailer „Fatschenki­nder“wie dieses sind in Mer tingen zu sehen.

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