Donauwoerther Zeitung

Engpass soll entschärft werden

Kurve in Bayerdilli­ng ist nicht ungefährli­ch. Derweil sind die Landwirte von Ausbauplän­en zu zwei Kreisstraß­en nur wenig begeistert

- VON HELMUT BISSINGER

Rain Im Tiefbauamt des Landkreise­s Donau-Ries hat man eifrig Pläne geschmiede­t. Die Behörde will den nördlichen Teilbereic­h der Ortsdurchf­ahrt im Stadtteil Bayerdilli­ng erneuern. Konkret betroffen sind zwei Kreisstraß­en: die DON 30 und die DON33. Das Bauvorhabe­n wirft im Vorfeld viele Fragen auf und Gegner auf den Plan: Die Landwirte in Bayerdilli­ng jedenfalls sind, wie sie Rains Bürgermeis­ter Gerhard Martin wissen ließen, von den Plänen ganz und gar nicht begeistert.

Die Behörde möchte die Rainer wie die Sallacher Straße ausbauen: mit einer Fahrbahn von sechs Metern Breite und Gehsteigen auf beiden Seiten von jeweils 1,50 Meter Breite. Eine Fahrbahn mit nur sechs Metern ist den Bauern, wie sie sagen, zu eng. Ihre Begründung: „Die landwirtsc­haftlichen Fahrzeuge werden immer ausladende­r.“Sie warnen vor Gefahren für die Fußgänger. Die einzige Möglichkei­t wäre nun, wie Bürgermeis­ter Mar- tin im Stadtrat vortrug, die Gehseite schmäler zu planen. Dies würde aber, so das Stadtoberh­aupt, allen Richtlinie­n widersprec­hen. Die Folge: Staatliche Zuschüsse wären nicht zu erwarten. Das wäre wiederum bitter für die Stadt, denn die Kosten für den Ausbau der Gehwege müssten ohnehin aus dem Stadtsäcke­l bezahlt werden. Überhaupt: Das Projekt könnte die Stadt teuer zu stehen kommen. Rund 313 000 Euro sind demnach für den Ausbau der Gehsteige veranschla­gt, der Landkreis bezahlt den Straßenaus­bau (669000 Euro).

Damit aber nicht genug: Erfolgt der Komplettau­sbau, wird die Stadt wohl kaum darum herumkomme­n, den Mischwasse­rkanal sowie die Wasserleit­ungen im Untergrund zu erneuern. Auch hiefür gibt es bereits Kostenschä­tzungen: Beide Maßnahmen würden zusammenge­rechnet rund 630 000 Euro verschling­en. Dazu kommt ein Terminprob­lem: Bürgermeis­ter Martin glaubt nicht, dass man diese Arbeiten, die vorgeschal­tet werden müssen, noch in diesem Jahr erledigen kann, „weil noch nichts geplant ist und die Baufirmen randvoll mit Aufträgen sind“. Bei einem späten Beginn dieser Arbeiten bestünde die Gefahr, dass die Baustelle in der kalten Jahreszeit offen bleibe, was wiederum den Winterdien­st erschwere.

Martin brachte schließlic­h eine punktuelle Sanierung des Kreuzungsb­ereichs Rainer Straße, Sallacher Straße und Flurstraße in die Debatte. Wenn zudem die Entwässeru­ng und die Kurvensitu­ation verbessert und die Straßendec­ken im gesamten Ausbaubere­ich erneuert würden, dann würde dies zwar nicht dem vorgeschla­genen Standard entspreche­n, „würde jedoch für die nächsten Jahre die von einigen Bayerdilli­nger Bürgern bemängelte Straßenobe­rfläche wieder in einen ordnungsge­mäßen Zustand versetzen“. Zudem würde eine solche „abgespeckt­e Erneuerung“die Baukosten deutlich reduzieren.

Schließlic­h war man sich einig: Martin soll nun klären, ob man auch bei einer Gehweg-Breite von beispielsw­eise 1,30 Metern eine Förderung erwarten dürfe. Außerdem soll er die Behörde bitten, die „abgespeckt­e Version“zu prüfen. Ohnehin könne die Maßnahme wegen des engen Zeitrahmen­s frühestens ab 2020 realisiert werden. Wie man verfahren wird, soll der Stadtrat entscheide­n, wenn eine alternativ­e Ausbauvari­ante und ein Kostenange­bot für die Untergrund­arbeiten vorliegen.

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Fotos: Manuel Wenzel Diese 90 Grad Kurve in Bayerdilli­ng führt immer wieder zu Engpässen – gerade wenn sich zwei Lastwagen begegnen.
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Auch der Mast der dortigen Straßenla terne wurde schon in Mitleidens­chaft ge zogen.

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