Engpass soll entschärft werden
Kurve in Bayerdilling ist nicht ungefährlich. Derweil sind die Landwirte von Ausbauplänen zu zwei Kreisstraßen nur wenig begeistert
Rain Im Tiefbauamt des Landkreises Donau-Ries hat man eifrig Pläne geschmiedet. Die Behörde will den nördlichen Teilbereich der Ortsdurchfahrt im Stadtteil Bayerdilling erneuern. Konkret betroffen sind zwei Kreisstraßen: die DON 30 und die DON33. Das Bauvorhaben wirft im Vorfeld viele Fragen auf und Gegner auf den Plan: Die Landwirte in Bayerdilling jedenfalls sind, wie sie Rains Bürgermeister Gerhard Martin wissen ließen, von den Plänen ganz und gar nicht begeistert.
Die Behörde möchte die Rainer wie die Sallacher Straße ausbauen: mit einer Fahrbahn von sechs Metern Breite und Gehsteigen auf beiden Seiten von jeweils 1,50 Meter Breite. Eine Fahrbahn mit nur sechs Metern ist den Bauern, wie sie sagen, zu eng. Ihre Begründung: „Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge werden immer ausladender.“Sie warnen vor Gefahren für die Fußgänger. Die einzige Möglichkeit wäre nun, wie Bürgermeister Mar- tin im Stadtrat vortrug, die Gehseite schmäler zu planen. Dies würde aber, so das Stadtoberhaupt, allen Richtlinien widersprechen. Die Folge: Staatliche Zuschüsse wären nicht zu erwarten. Das wäre wiederum bitter für die Stadt, denn die Kosten für den Ausbau der Gehwege müssten ohnehin aus dem Stadtsäckel bezahlt werden. Überhaupt: Das Projekt könnte die Stadt teuer zu stehen kommen. Rund 313 000 Euro sind demnach für den Ausbau der Gehsteige veranschlagt, der Landkreis bezahlt den Straßenausbau (669000 Euro).
Damit aber nicht genug: Erfolgt der Komplettausbau, wird die Stadt wohl kaum darum herumkommen, den Mischwasserkanal sowie die Wasserleitungen im Untergrund zu erneuern. Auch hiefür gibt es bereits Kostenschätzungen: Beide Maßnahmen würden zusammengerechnet rund 630 000 Euro verschlingen. Dazu kommt ein Terminproblem: Bürgermeister Martin glaubt nicht, dass man diese Arbeiten, die vorgeschaltet werden müssen, noch in diesem Jahr erledigen kann, „weil noch nichts geplant ist und die Baufirmen randvoll mit Aufträgen sind“. Bei einem späten Beginn dieser Arbeiten bestünde die Gefahr, dass die Baustelle in der kalten Jahreszeit offen bleibe, was wiederum den Winterdienst erschwere.
Martin brachte schließlich eine punktuelle Sanierung des Kreuzungsbereichs Rainer Straße, Sallacher Straße und Flurstraße in die Debatte. Wenn zudem die Entwässerung und die Kurvensituation verbessert und die Straßendecken im gesamten Ausbaubereich erneuert würden, dann würde dies zwar nicht dem vorgeschlagenen Standard entsprechen, „würde jedoch für die nächsten Jahre die von einigen Bayerdillinger Bürgern bemängelte Straßenoberfläche wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzen“. Zudem würde eine solche „abgespeckte Erneuerung“die Baukosten deutlich reduzieren.
Schließlich war man sich einig: Martin soll nun klären, ob man auch bei einer Gehweg-Breite von beispielsweise 1,30 Metern eine Förderung erwarten dürfe. Außerdem soll er die Behörde bitten, die „abgespeckte Version“zu prüfen. Ohnehin könne die Maßnahme wegen des engen Zeitrahmens frühestens ab 2020 realisiert werden. Wie man verfahren wird, soll der Stadtrat entscheiden, wenn eine alternative Ausbauvariante und ein Kostenangebot für die Untergrundarbeiten vorliegen.